Kernig investieren

Einfach gute Gewinne: Warum Indexfonds so günstig sind

aktualisiert 06.02.19 09:50 Uhr

Einfach gute Gewinne: Warum Indexfonds so günstig sind | finanzen.net

Viel Depot für wenig Geld - das bekommen Anleger mit ETFs. Derzeit lässt sich günstig ein ­breites Kernportfolio zusammenstellen. Drei Depots für jeden Anlegertypen.

Werte in diesem Artikel

von A. Hohenadl und C. Platt, Euro am Sonntag

Runter mit den Gebühren. Dieses Motto scheinen sich die Anbieter von börsen­gehandelten Indexfonds, kurz ETFs, auf die Fahne geschrieben zu haben. Verglichen mit der Konkurrenz aktiv gemanagter Fonds zeichnete sich die Branche schon bisher durch günstige Konditionen für Anleger aus. Doch seit einigen Monaten purzeln noch einmal richtig die Prozente. Zumindest bei den Produkten auf die großen Indizes.

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Die ETF-Tochter der Deutschen Bank, db X-trackers, senkte bei ausgewählten Indexfonds die jährliche Pauschalgebühr auf nur noch 0,09 Prozent. Und der weltgrößte Indexfondsanbieter, iShares, bietet gar ein Produkt auf den amerikanischen Standardwerteindex S & P 500 für nur noch 0,07 Prozent an. "Der Preiskampf, der in den USA bereits seit einigen Jahren im Gange ist, schwappt nun auch nach Europa", erklärt Branchenexperte und Fachbuchautor Claus Hecher.

Langfristanleger profitieren
Für Privatanleger ist die Gebührenschlacht eine gute Nachricht. Sie können das Angebot vergünstigter Indexfonds bestens für die eigene Depotstrategie nutzen. Denn die Kostensenkungen betreffen vor allem ETFs auf die großen Aktien- und Anleihebarometer dieser Welt. Diese Produkte bilden häufig den Kern eines Portfolios. Naheliegend, dass die Anbieter ihre verbilligten Indexfonds mit dem englischen Begriff "Core-ETFs" bewerben. Tatsächlich spricht viel dafür, die wichtigen Märkte als Basis eines Depots via ETFs abzudecken.

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Denn zahlreiche Studien bis hin zu den Arbeiten des Nobelpreisträgers Eugene Fama belegen, dass es kaum einem Fondsmanager gelingt, auf Dauer die großen Börsenbarometer wie S & P 500 oder DAX zu schlagen. Denn in diesen hocheffizienten Märkten mit ihren vielen Teilnehmern und Analysten ist es sehr schwer, durch einen Informationsvorsprung zu punkten. Wenn es aber den aktiv gemanagten Fonds nicht nachhaltig gelingt, ihren jeweiligen Markt zu schlagen, warum sollte der Anleger dann nicht gleich den Markt als Ganzes kaufen?

Genau das ist mit Indexfonds möglich. Die Leistung dieser passiven Anlageprodukte besteht darin, günstig und möglichst exakt einen Index abzubilden. Mit einem DAX-ETF zum Beispiel partizipiert man eins zu eins an der Wertentwicklung der 30 deutschen Standardwerte. Geht der DAX um fünf Prozent nach oben, gewinnt auch der ETF fünf Prozent. Ebenso ist man an Kursrückgängen eins zu eins beteiligt. Besser als der Markt schneidet man zwar nicht ab, aber auch nicht schlechter, wie es vielen Fonds regelmäßig passiert. Doch die verlangen in der Regel Gebühren von 1,5  Prozent und mehr pro Jahr.

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Kein Wunder, dass die günstigen Indexfonds immer beliebter werden. Selbst US-Starinvestor Warren Buffett bekennt sich öffentlich als Anhänger dieser Produkte. Mittlerweile verwaltet die ETF-Branche weltweit ein Vermögen von mehr als 2,4 Billionen US-Dollar. Und auch Privatanleger fragen die günstigen Anlagevehikel immer stärker nach. Denn in den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der Produkte enorm vergrößert. Inzwischen lässt sich in eine Vielzahl von Ländern, Regionen, Branchen oder Anlageklassen investieren. Sei es in den thailändischen Aktienindex, in europäische Automobilzulieferer oder in Lokalwährungsanleihen.

Breit anlegen, Chancen nutzen
Vor diesem Hintergrund stellt €uro am Sonntag das Konzept von Core-Satellite-Portfolios mit ETFs vor. Die Grundidee ist einfach: Bei ­einer "Kern-Satelliten-Strategie", so die deutsche Übersetzung, wird der Hauptteil des zu investierenden Kapitals in ein langfristig ausgelegtes Kerninvestment gesteckt. Dieses soll möglichst breit über Regionen und Anlageklassen gestreut sein. Denn das Ziel des Kerninvestments ist es allein, eine der Marktentwicklung entsprechende Rendite zu erzielen.

Mit dem kleineren Teil des Kapitals wird versucht, interessante Anlagechancen zu nutzen - bei entsprechend höherem Risiko. Dazu fließt das Geld in mehrere, meist kurzfristige Spezialinvestments, die Satelliten. In der Vermögensverwaltung ist es ein beliebtes Vorgehen, bei Core-Satellite-Portfolios die Kern­investments mit ETFs durch aktive Fonds, die sich beispielsweise auf Branchen oder spezielle Anlage­themen konzentrieren, zu ergänzen.

Doch ein derartiges Depot lässt sich auch nur mit ETFs konstruieren. Die angesprochene Vielfalt an Produkten macht’s möglich. Aktuell sind auf Xetra, der elektronischen Handelsplattform der Deutschen Börse, mehr als 1.000 ETFs gelistet.

Um ein breit diversifiziertes Depot zu erhalten, braucht der Anleger aber gar nicht so viel Auswahl. So sieht es jedenfalls ETF-Experte Hecher. Für ein Basisinvestment in die weltweiten Aktien- und Anleihemärkte genüge ein Indexfonds auf den MSCI All Country World, der neben den großen Industrieländer- auch die wichtigsten Schwellen­länderbörsen abdeckt. Als breit gestreutes Anleihependant lässt sich dazu ein ETF auf den Barclays-Global-Aggregate-Index kombinieren. Dieser bildet den globalen Markt für Anleihen erstklassiger Bonität ab. Je nach Risikoneigung wird der Aktien-ETF größer oder kleiner gewichtet.

Hat man sich für ein Kernport­folio entschieden und festgelegt, wie hoch jeweils der Aktien- und der Anleiheanteil sein soll, kann man das Depot durch gezieltere Investments verfeinern. Wer zum Beispiel Frankreichs Börse als chancenreich bewertet, mischt zu einem ETF auf die weltweiten Aktienmärkte noch einen Indexfonds auf den französischen Auswahlindex CAC 40. "Wer sich hinsichtlich des globalen Ak­tieninvestments für einen ETF auf den beliebten MSCI-World-Index entschieden hat, der die Märkte der wichtigsten Industriestaaten abbildet, muss wissen, dass in diesem Index die USA mit über 50 Prozent gewichtet sind", erklärt Hecher. Ein Gegengewicht zu dieser starken Konzentration könne man durch einen zusätzlichen Länder-ETF schaffen.

Diese Entscheidung sollte aber mit Bedacht getroffen werden. Denn klar ist auch: Kombiniert man einen global anlegenden ETF mit einem Länder- oder Regionen-ETF, können Positionen doppelt abgedeckt sein, und das Klumpenrisiko erhöht sich. "Ein Anleger sollte sich bei einem ETF immer anschauen, in welche Länder oder auch Branchen er investiert, um größere Überschneidungen zu vermeiden", rät Götz Kirchhoff, Geschäftsführer des ETF-Dachfondsanbieters Avana Invest.

Kriterien bei der ETF-Auswahl
Hat sich der Anleger für eine passende Aufteilung seines Kapitals in Kern- und Satelliteninvestments entschieden, sollte er sich noch über ein paar weitere Punkte klar werden. Zunächst einmal muss ihm bewusst sein, dass ETFs unterschiedlich ­konstruiert sein können. Es gibt ­sogenannte voll replizierende Produkte und solche, die Swaps nutzen. Erstere kaufen alle Aktien des zugrunde liegenden Index und bilden so dessen Wertentwicklung ab. Die Swap-basierten Vehikel dagegen vereinbaren mit einem Handelspartner, dass dieser die Wertentwicklung des betreffenden Index liefert. Im Gegenzug erhält er die Entwicklung eines Korbs an Wertpapieren, die dem ETF gehören. Das müssen nicht unbedingt die Werte im Index sein.

Der Vorteil dieser Methode ist, dass sich damit auch exotische Märkte abbilden lassen. Denn die ETFs müssen nicht die möglicherweise schwer erhältlichen Wertpapiere kaufen, sondern nur die Wertentwicklung des entsprechenden Index eintauschen. Das Risiko dabei ist, dass der Swap-Partner zahlungsunfähig werden könnte. Durch Hinterlegung von Sicherheiten wird dieses Risiko aber vielfach eliminiert. Trotzdem geht der Trend bei ETFs eindeutig hin zu voll replizierenden Produkten. Die Branche musste lernen, dass sich Anleger mit diesen Produkten einfach wohler fühlen.

Ein weiterer Punkt ist: Wer nicht nur über Länder oder Regionen ­diversifizieren will, sondern auch über Währungsräume, der kauft sich zum Beispiel einen ETF auf den amerikanischen S & P 500 in der US-Dollar-Version. Damit kann er neben Aktiengewinnen auch von einer möglichen Aufwertung des Greenback profitieren. Im Gegenzug schmälert es den Gesamtertrag, wenn der US-Dollar gegenüber dem Euro nachgibt. Vorsichtige Anleger greifen deshalb zu einem ETF, der über Absicherungsstrategien das Währungsrisiko ausschließt.

Eins sollten Anleger bei ihrem Depot aber auf keinen Fall vergessen: eine regelmäßige Neugewichtung. Denn laufen in einem Jahr die Aktienmärkte besonders gut, vergrößert sich auch der Anteil dieser Anlageklasse im Portfolio. Und damit erhöht sich auch das Risiko. Es empfiehlt sich daher, einmal im Jahr das Depot wieder auf die ursprüngliche Gewichtung zu setzen. Dazu verkauft man so viele Anteile an Aktien-ETFs, bis die angestrebte Quote von Aktien zu Anleihen wieder erreicht ist. Eine zweite Möglichkeit ist natürlich, den Bestand an Anleihe-ETFs entsprechend aufzustocken.

Depots von offensiv bis defensiv
Um Anlegern eine Vorstellung zu vermitteln, wie ETF-Depots mit Kern- und Satelliten-Investments aussehen können, hat €uro am Sonntag drei Musterportfolios zusammengestellt. Dabei wählte die Redaktion die ETFs nach folgenden Kriterien aus: Zunächst wurden die Bausteine für die Depotbasis (Core) bestimmt. Im Aktienteil wurden ein breit streuender ETF auf den europäischen Markt und zwei globale Aktien-ETFs verwendet. Für den Rententeil fiel die Wahl auf ein Produkt für sichere europäische Staatssanleihen und auf einen globalen Unternehmensanleihen-ETF. Bei den "Satelliten" wurde ebenfalls auf eine hohe Streuung geachtet. Zum Einsatz kamen ETFs, die sich an der Risiko­bereitschaft des jeweiligen Anlegertyps orientieren (offensiv, ausgewogen, defensiv).

Die Auswahl des konkreten Produkts erfolgte anhand von drei Kriterien: Wertentwicklung, Gebühren und verwaltetes Vermögen. Die Wert­entwicklung verschiedener ETFs auf denselben Index ist nicht völlig identisch. ETFs, denen es gelungen ist, über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren ein oder zwei Prozentpunkte mehr für die Anleger herauszuholen als die Konkurrenz, wurden bevorzugt ausgewählt. Niedrige Kosten sind die Grundlage dafür, dass es einem ETF gelingt, auch in Zukunft ein Quäntchen Extrarendite herauszuholen. Besonders niedrige Gebühren waren deshalb ein Pluspunkt bei der Auswahl für die Musterdepots.

Beim verwalteten Vermögen wurde da­rauf geachtet, dass es nicht zu gering ist. Denn bei einem kleinen Fondsvolumen besteht die Gefahr, dass die Gesellschaft den Fonds wegen zu geringen Interesses der An­leger schließt. Die ETFs, die aufgenommen wurden, verfügen daher alle über ein Volumen von mindestens 50 Millionen Euro.

ETFs Basiswissen

Was sind ETFs? Das Kürzel ETF steht für "Exchange Traded Fund", auf Deutsch "börsengehandelter Fonds". Die Produkte kommen ohne Manager aus und bilden lediglich einen Index eins zu eins ab. Dadurch sind ETFs wesentlich günstiger als aktiv gemanagte Fonds. Produkte auf gängige Indizes wie den DAX kosten oft nur 0,1 bis 0,2 Prozent pro Jahr, nur bei exotischen ­Indizes nähert sich die Gebühr der Ein-Prozent-Marke. Wie ihre aktiven Pendants sind ETFs Sondervermögen. Das Geld der Anleger ist also auch im Fall einer Insolvenz der Fondsgesellschaft geschützt.

Wo kann ich sie kaufen? ETFs werden für gewöhnlich an der Börse gehandelt. Dadurch entfällt bei einem Kauf der sonst bei Fonds übliche Ausgabeaufschlag. Die Indexprodukte können bei Direktbanken, Onlinebrokern oder Fondsdiscountern im Internet gekauft werden, genauso aber auch über die Hausbank. Die hat am Verkauf von ETFs jedoch meist wenig Interesse, da mangels Ausgabeaufschlag keine Provision anfällt.

Was muss ich steuerlich beachten? Wie aktive Fonds unterliegen auch ETFs der Abgeltungsteuer. Etwa ein Viertel der vereinnahmten Gewinne werden beim Verkauf eines ETF direkt von der Depotbank an den Fiskus abgeführt. Wurden beim Verkauf eines Indexfonds hingegen Verluste realisiert, können diese mit anderen Gewinnen verrechnet werden. Bei ausländischen thesaurierenden ETFs müssen Anleger beim Verkauf darauf achten, dass sie nicht doppelt besteuert werden. Das kann passieren, wenn sie für die im Lauf der Zeit wieder angelegten Beträge bereits Steuern gezahlt haben.

Offensiv: Aktien im Fokus

Aktien überwiegen im offensiven Depot. Zwei Drittel der ausgewählten ETFs investieren in diese Anlageklasse. Das Basisportfolio (Kern) besteht deshalb aus nur einem Renten-ETF und zwei Aktien-ETFs. Im Renten-ETF finden sich Unternehmensanleihen aus der ganzen Welt, die von verlässlichen Schuldnern stammen und auf Euro lauten. Auf einen Staatsanleihen-ETF wird wegen der offensiven Ausrichtung verzichtet. Die Aktien-ETFs bilden die Wertentwicklung des Weltaktienindex MSCI World und des Eurozonenindex Euro Stoxx 50 ab.

Die ergänzenden Bausteine (Satelliten) decken die Bereiche Nebenwerte, Schwellenländer, Spezialitäten (Rohstoffe) und einzelne Branchen ab. Hier muss man mit stärkeren Schwankungen rechnen, allerdings sind die Ertragschancen entsprechend höher. So schneiden Nebenwerte in Boomphasen in der Regel besser ab als Börsenriesen. Passender Index: der Russell 2000, der die Entwicklung jener US-Unternehmen wiedergibt, die bezüglich ihrer Marktkapitalisierung den 1.000 größten US-Konzernen folgen. Re­gional sollte man über einen Amundi-ETF Schwellenländer stärker gewichten. Die Börsen der Emerging Markets haben nach mehreren schwächeren Jahren deutliches Aufholpotenzial. Rohstoffe gehören in jedes offensive Depot, sie haben nach drei Jahren mit Verlusten zuletzt wieder angezogen.
Der ComStage-ETF folgt der Wertentwicklung eines Rohstoffkorbs, der keine Agrargüter enthält. Als spezielles Brancheninvestment bietet sich ein ETF an, der auf Aktien von Private-Equity-Gesellschaften setzt. Diese verdienen ihr Geld mit Firmenübernahmen und -restrukturierungen, was vor allem in einer Hausse gut läuft.

Offensives ETF-Musterdepot

Name ISIN Entw. 3 J. Gebühr Anteil
iShares Core Euro Corporate Bond DE000A0RM454 20,8% 0,20% 25%
db X-trackers Euro Stoxx 50 LU0380865021 28,4% 0,09% 20%
iShares Core MSCI World DE000A0YBR38 40,2% 0,20% 20%
Amundi MSCI Emerging Markets FR0010959676 0,3% 0,41% 10%
ComStage CB Commodity ex-Agric. LU0419741177 -7,0% 0,30% 10%
db X-trackers Russell 2000  LU0322248658 41,3% 0,45% 10%
db X-trackers LPX MM Private Equity LU0322250712 47,4% 0,70% 5%

Stand: 10.07.2014, Quelle: Anbieter, finanzen.net

Ausgewogen: Stabiler Mix

Das ausgewogene Depot soll mehr Stabilität bieten als das offensive, deshalb sind Anleihen hier höher gewichtet. Als Rentenbasis bei den Kern-Anlagen dient ein ETF auf Anleihen verlässlicher Staaten aus der Eurozone, der 30 Prozent des Portfolios einnimmt. Mit diesem Fokus wird ein risikoärmerer Ansatz gewählt als im offensiven Depot. Doch der Schwerpunkt bleibt auf ertragreichen Investments.
Insgesamt machen Aktien-ETFs die Hälfte des Gesamtportfolios aus. Die Aktienbasis bilden wie im offensiven Depot ein ETF auf den MSCI World und ein Indexfonds für Aktien der größten Konzerne aus der Eurozone.

Die vier Satelliten-Investments stammen aus den Bereichen Renten, Schwellenländer, Rohstoffe und Nebenwerte. Der Anteil festverzinslicher Wertpapiere im ausgewogenen Depot wird mit einem Indexfonds auf Hochzinsanleihen ausgebaut. Er investiert mit Ausnahme der Finanzbranche in Papiere europäischer Unternehmen, die als weniger verlässlich gelten, also kein Investment-Grade-Rating haben, dafür höhere Zinsen zahlen. Emerging Markets dürfen in einem breit aufgestellten Portfolio nicht fehlen, sie helfen bei der Diversifizierung. Für das Segment Rohstoffe kommt im ausgewogenen Depot der gleiche ETF zum Einsatz wie im offensiven. Er wird allerdings niedriger gewichtet. Bei den Nebenwerten wurde ein Indexfonds von Deka auf den MDAX ausgewählt, der zwar erst kurz am Markt, aber deutlich günstiger ist als das größte Konkurrenzprodukt. Der Fonds gewährt Zugang zu Aktien von 50 mittelgroßen deutschen Unternehmen, die zwar schwankungsanfälliger, aber langfristig ertragreicher sind als die der DAX-Konzerne.

Ausgewogenes ETF-Musterdepot

Name ISIN Entw. 3 J. Gebühr Anteil
db X-trackers iBoxx Sov. Eurozone LU0290355717 25,1% 0,15% 30%
iShares Core MSCI World DE000A0YBR38 40,2% 0,20% 20%
db X-trackers Euro Stoxx 50 LU0380865021 28,4% 0,09% 15%
Lyxor iBoxx EUR Liquid High Yield FR0010975771 26,2% 0,45% 15%
Amundi MSCI Emerging Markets FR0010959676 0,3% 0,41% 10%
ComStage CB Commodity ex-Agric. LU0419741177 -7,0% 0,30% 5%
Deka MDAX DE000ETFL417 -* 0,30% 5%

* Nicht vorhanden, ETF wurde erst kürzlich aufgelegt.

Stand: 10.07.2014; Quelle: Anbieter, Finanzen.net

Defensiv: Schwerpunkt Renten

Das defensive Depot setzt vor allem auf festverzinsliche Wertpapiere: Sie machen 60 Prozent des Depots aus. Der Rentenanteil des Basisportfolios (Kern) setzt sich zusammen aus einem ETF auf Anleihen verlässlicher Staaten aus Europa und einem ETF für globale Unternehmensanleihen solider Schuldner. Gleichwohl kommen ertragreiche Aktieninvestments nicht zu kurz. Im Kern steuert ein ETF auf den Index MSCI All Country World den Aktienanteil bei. Anders als beim MSCI World sind in diesem Index Titel sowohl aus Industrieländern als auch aus Schwellenländern enthalten. Weil aber der reine Schwellenländer-ETF wegfällt, sind Emerging-Markets-Aktien im defensiven Depot geringer vertreten.

Bei den Satelliten-Investments sind Anleihen hoch gewichtet. Über einen ETF für Schwellenländeranleihen engagieren sich die Anleger in Zinspapiere aufstrebender Staaten wie China oder Brasilien - Währungschancen und -risiken inklusive. Zusätzlich setzt der bereits im ausgewogenen Depot verwendete ETF für Hochzinsanleihen auf festverzinsliche Papiere ­europäischer Unternehmen mit einer niedrigeren Bonität. Dabei bleibt die Finanzbranche außen vor. Der Aktienanteil des defensiven Depots wird durch einen Indexfonds auf eine defensive Branche ergänzt. Der ComStage-ETF verfolgt die Entwicklung europäischer Nahrungsmittelkonzerne. Unternehmen wie Nestlé oder Unilever, die von Konjunkturzyklen weitgehend unabhängig sind, sollen im Aktiensegment für eine gewisse Stabilität sorgen. Als Ergänzung wird ein ETF auf europäische Immobiliengesellschaften ins Depot aufgenommen. Er trägt zur weiteren Diversifikation bei.

Defensives ETF-Musterdepot

Name ISIN Entw. 3 J. Gebühr Anteil
db X-trackers iBoxx Sov. Eurozone LU0290355717 25,1% 0,15% 25%
iShares Core Euro Corporate Bond DE000A0RM454 20,8% 0,20% 20%
SPDR MSCI ACWI IE00B44Z5B48 33,9% 0,50% 20%
ComStage Stoxx Eur. 600 Food & Bev. LU0378435803 51,5% 0,25% 10%
iShares Em. Markets Local Gov. Bond DE000A1JB4Q0 -13,1%* 0,50% 10%
Lyxor iBoxx EUR Liquid High Yield FR0010975771 26,2 % 0,45 % 10 %
db X-trackers Dev. Europe Real Estate LU0489337690 32,7 % 0,40 % 5 %

* Seit erster Kursfeststellung am 18.07.2011

Stand: 10.07.2014; Quelle: Anbieter, Finanzen.net

Bildquellen: KenDrysdale / Shutterstock.com, Fotolia

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