ETFs: Smart Beta smart nutzen
Die zunehmende Verfügbarkeit großer Datenmengen eröffnet neue Wege im Portfoliomanagement, insbesondere im Hinblick auf passive Indexstrategien.
Werte in diesem Artikel
von Alexander Mertz, Gastautor von Euro am Sonntag
Ein großer Datenpool ist die Voraussetzung für neue Indexkonzepte, die sich nicht oder nicht ausschließlich an den Marktkapitalisierungen einzelner Wertpapiere orientieren. Er liefert die Basis für Strategien, die sich auf bestimmte Faktoren konzentrieren, welche die Entwicklung von Wertpapieren historischen Daten zufolge günstig beeinflussen.
Die Renditen am Aktienmarkt lassen sich in drei Einflussgrößen zerlegen: Makro- und Stilfaktoren sowie Alpha. Makrofaktoren sind Einflussgrößen wie Kreditbedingungen, Inflation oder Liquidität. Sie lassen sich in der Regel schwer diversifizieren, da sie den Kapitalmarkt mehr oder minder insgesamt betreffen. Die Aktienmarktrendite entschädigt langfristig für das Eingehen solcher ökonomischer Risiken.
Zu den Stilfaktoren gehören etwa die Größe und Qualität eines Unternehmens sowie die Kursdynamik und Bewertung der entsprechenden Aktie. Sie lassen sich transparent, systematisch und regelbasiert in Indexkonzepten nachbilden. Über längere Zeiträume haben diese Faktoren nachhaltige Mehrerträge gegenüber dem Gesamtmarkt erzielt. Daher eignen sie sich sehr gut zur Optimierung der Chance-Risiko-Profile passiv verwalteter Indexportfolios, zum Beispiel in Form börsennotierter Indexfonds (ETFs).
Das Alpha resultiert aus der Auswahl einzelner Wertpapiere oder dem Markt-Timing, das sich nicht durch Stilfaktoren erfassen lässt. Erfolgreiche aktive Portfoliomanager sind dazu in der Lage, auf Basis dieser Anlageentscheidungen weitere Zusatzerträge zu erzielen.
Faktoren können dazu beitragen, Portfoliorisiken noch besser zu streuen. Dazu ein Beispiel: Wer einen globalen Dividenden-ETF, einen globalen Value-Aktien-ETF und einen kanadischen Banken-ETF im Portfolio hält, mag sein Portfolio im Aktienbereich ausreichend diversifiziert wähnen. Eine Analyse der drei Fonds auf Basis der Faktoren Unternehmensgröße (Size), Bewertung der entsprechenden Aktie (Value), positive Kursdynamik der Aktie (Momentum) und Schwankungsbreite der Aktie (Volatilität) zeigt jedoch, dass jedes der drei unterschiedlich erscheinenden Produkte Schwerpunkte auf Standardwerten mit vergleichsweise geringen Volatilitäten und schwach ausgeprägtem Momentum hat. Dies zeigt, wie sinnvoll es sein kann, Faktoren zur Analyse des Portfoliorisikos und als Bausteine im Gesamtportfolio einzusetzen.
Kein Wunder also, dass sich entsprechende Produkte zunehmender Beliebtheit erfreuen. Die steigende Nachfrage spiegelt sich im verwalteten Vermögen wider: Smart-Beta-ETFs, die Faktor-Strategien umsetzen, wachsen seit Anfang 2012 im Schnitt um 36 Prozent pro Jahr. Damit liegt das Wachstum doppelt so hoch wie über die gesamte ETF-Branche hinweg. Inzwischen können Anleger weltweit aus mehr als 700 Smart-Beta-ETFs wählen.
Die Indexkonstruktion kann
Renditevorteile bringen
Anleger, die Faktoren in Form passiver Strategien für sich nutzen möchten, sollten auf die Konstruktion des zugrundeliegenden Index achten. Der MSCI World Value Index, der MSCI Value Weighted Index und der MSCI Enhanced Value Index bieten allesamt fokussierten Zugang zum Faktor Value. Sie gehen dabei jedoch unterschiedlich vor: Der MSCI World Value Index umfasst Aktien aus dem MSCI World, die vergleichsweise niedrig bewertet sind, und gewichtet sie anhand ihrer Marktkapitalisierung. Der MSCI Value Weighted Index umfasst alle Aktien aus dem MSCI World, gewichtet entsprechend ihrer Bewertungen.
Der MSCI Enhanced Value Index kombiniert beide Ansätze, sprich: Er umfasst vergleichsweise niedrig bewertete Aktien aus dem MSCI World und gewichtet sie entsprechend ihrer Bewertungen. Die unterschiedlichen Ansätze spiegeln sich in den Wertentwicklungen wider: Seit Anfang 2001 lässt der MSCI Enhanced Value Index die anderen Kursbarometer deutlich hinter sich zurück.
Um Renditevorteile, die sich aus der Indexkonstruktion ergeben können, nicht zu konterkarieren, sollten die laufenden Kosten für Index und ETF-Hülle möglichst gering ausfallen. Anleger, die Indexkonstruktion und Kosten beachten, können ihr Portfolio mit passiven Smart-Beta-Strategien gut ergänzen.
Kurzvita
Alexander Mertz, Vorstand
BlackRock Asset Management Deutschland
Mertz ist Vorstand der BlackRock Asset Management Deutschland AG. Der Diplom-Kaufmann gehört seit 2008 zum Unternehmen. Er verantwortet unter anderem das Portfoliomanagement der in Deutschland aufgelegten iShares ETF. Als Sparte von BlackRock ist iShares ein weltweit führender Anbieter von Exchange Traded Funds (ETFs).
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Imagentle / Shutterstock.com, Black Rock
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Analysen zu BlackRock Inc.
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11.01.2019 | BlackRock Hold | Deutsche Bank AG | |
08.09.2017 | BlackRock Overweight | Barclays Capital | |
19.10.2016 | BlackRock Buy | UBS AG | |
09.09.2016 | BlackRock Buy | Deutsche Bank AG | |
16.06.2016 | BlackRock Buy | Deutsche Bank AG |
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19.10.2016 | BlackRock Buy | UBS AG | |
09.09.2016 | BlackRock Buy | Deutsche Bank AG | |
16.06.2016 | BlackRock Buy | Deutsche Bank AG | |
15.04.2016 | BlackRock Buy | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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11.01.2019 | BlackRock Hold | Deutsche Bank AG | |
08.05.2015 | BlackRock Equal Weight | Barclays Capital | |
18.05.2012 | BlackRock neutral | UBS AG | |
26.03.2009 | BlackRock neutral | Credit Suisse Group | |
25.02.2009 | BlackRock neutral | Credit Suisse Group |
Datum | Rating | Analyst | |
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28.03.2008 | BlackRock underperform | Credit Suisse Group |
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