ETF vs. Einzelaktie

Die größten Cannabis-ETFs und ihre Performance im ersten Halbjahr 2019

08.07.19 16:06 Uhr

Die größten Cannabis-ETFs und ihre Performance im ersten Halbjahr 2019 | finanzen.net

Nach einer erstaunlichen Aufwärtsbewegung im ersten Quartal des Jahres 2019 schlitterten die großen Cannabis-Unternehmen in den zurückliegenden Handelswochen in eine anhaltende Seitwärtsbewegung hinein. Dementsprechend bietet die Branche nun schon wieder lukrative Einstiegschancen.

Viele Anleger, die sich für eine Investition im Cannabis-Sektor interessieren, fragen sich, ob man besser in einen diversifizierten Hanf-ETF oder lieber in verschiedene Einzelaktien investieren sollte. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, lohnt es sich die Halbjahresperformance der drei wohl bekanntesten Marihuana-ETFs mit den fünf größten Cannabis-Konzernen Canopy Growth, Aurora Cannabis, GW Pharmaceuticals, HEXO und Aphria zu vergleichen.

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Drei der wohl berauschendsten ETFs an der Börse

Natürlich beinhalten die drei großen börsengehandelten Hanf-Fonds wie der AdvisorShares Pure Cannabis ETF, der Horizons Marjiuana Life Sciences ETF und der ETFMG Alternative Harvest ETF ebenfalls sehr große Positionen an den fünf genannten Pot-Konzernen, dennoch ist es gut möglich, dass Investoren mit einer dieser Einzelaktien im zurückliegenden Halbjahr einen höheren Kursgewinn eingefahren haben.

Der schwache Gesamtmarkt setzte dem YOLO-ETF zu

Ein Cannabis-ETF, welcher seinen Investoren bis zum heutigen Tag noch keine Freunde bereiten konnte, ist der AdvisorShares Pure Cannabis ETF. Der an der New Yorker Börse gehandelte Fonds, der unter dem einprägsamen Symbol YOLO gehandelt wird, notiert gegenwärtig über zehn Prozent unter seinem Ausgabepreis. Schuld für die schlechte Entwicklung des ETFs, welcher unter anderem Firmen wie Innovative Industrial Properties, OrganiGram und CannTrust enthält, ist jedoch nicht unbedingt die Zusammensetzung, sondern das Datum der Emission. Denn der AdvisorShares Pure Cannabis ETF kann erst seit Mitte April dieses Jahres gehandelt werden, dementsprechend bildet die Performance des Fonds auch nur die, im Cannabis-Sektor, sehr schwache Phase der vergangenen zwei bis drei Monaten ab.

Gute Halbjahresergebnisse der Indexfonds

Eine insgesamt deutliche bessere Performance konnten Anleger im vergangenen Halbjahr mit den Pot-ETFs: ETFMG Alternative Harvest und dem Horizons Marijuana Life Sciences ETF erzielen. So erzielte der in Kanada aufgelegte Horizons Marijuana Life Sciences ETF, welcher unter anderem auch die US-amerikanischen Pflanzenschutzspezialfirma Scott Miracle-Gro enthält, seit Januar eine Performance von rund 37 Prozent. Mit einem Kursgewinn in Höhe von über 27 Prozent hat in den vergangenen sechs Monaten jedoch auch der ETFMG Alternative Harvest ETF sehr gut abgeschnitten. Der börsengehandelte Fonds ist unter anderem mit einem Anteil von 8,4 Prozent an Tilray beteiligt. Außerdem hält dieser ETF auch diverse Beteiligungen aus der Tabakindustrie. Dementsprechend investieren Anleger mit diesem Fonds gleichzeitig auch in Philip Morris, Altria und British American Tobacco.

Cannabis-ETFs vs. Einzelaktien

Vergleicht man nun die Performance der drei großen Cannabis-ETFs mit den fünf größten Produzenten aus der Branche, kann man leicht nachvollziehen, welches Engagement sich mehr rentiert hätte.

Canopy und Aurora mit beeindruckendem Halbjahr

Der weltweit größte Cannabisproduzent Canopy Growth startete mit einem Kurs von 26,58 US-Dollar in das Jahr 2019 und beendete das erste Halbjahr mit einer Performance in Höhe von über 55 Prozent. Die Aktien des Canopy Dauerrivalen Aurora Cannabis eröffneten den Jahreswechsel mit einem Kurs von 4,91 US-Dollar und beendeten den sechsten Monat des Jahres mit einem Preis von 7,82 US-Dollar je Aktie. Dementsprechend konnten Investoren mit dieser Aktie einen Gewinn von knapp 60 Prozent erzielen.

72 Prozent Kursplus mit Cannabinoid-Produzenten

Eine regelrechte Kernexplosion erlebten jedoch nur die Aktionäre von GW Pharmaceuticals. Der Konzern zählt zu den weltweit größten Cannabinoid-Medikamentenhersteller und begann das Jahr 2019 mit einem Kurs von 8,10 US-Dollar je Aktie. Ende Juni kostete das Papier, des in Cambridge beheimateten biopharmazeutischen Unternehmens, schon 14 US-Dollar. Resultierend aus dieser erfreulichen Entwicklung konnten Anleger, mit dieser Aktie, im zurückliegenden Halbjahr eine Performance in Höhe von über 72 Prozent erzielen.

HEXO und Aphria konnten die Hanf-ETFs nicht übertreffen

Mit einer Halbjahresperformance von über 25 Prozent lohnte sich jedoch auch eine Investition in das kanadische Cannabisunternehmen HEXO. Ähnlich rentabel wäre auch ein Engagement beim kanadischen Hanfzüchter Aphria gewesen. Die Aktie startet mit einem Kurs von 5,66 US-Dollar in das Jahr 2019 und kletterte in den ersten sechs Monaten auf 7,06 US-Dollar. Mit einer Halbjahresperformance von knapp 25 Prozent entwickelte sich die Aphria-Aktie fast identisch zu den Anteilsscheinen von HEXO.

Gute Performance: Egal ob ETF oder Einzelaktie

Trotz der aktuellen Schwächephase im Cannabis-Sektor konnten Anleger, die in Einzelaktien oder in einen Hanf-ETF investiert haben, im zurückliegenden Halbjahr eine ansehnliche Performance erzielen. Mit Renditen in Höhe von rund 27 und 37 Prozent entwickelten sich auch der ETFMG Alternative Harvest ETF und der Horizons Marijuana Life Sviences ETF erstaunlich gut. Bei Canopy Growth, Aurora Cannabis und GW Pharmaceuticals hätte es sich für den Investor sogar gelohnt von einer Indexinvestition abzusehen und stattdessen die Einzelaktie zu bevorzugen. Ein derartiges Engagement wäre jedoch mit einem wesentlich höheren Risiko einhergegangen. Dementsprechend kann man nicht behaupten, dass ein Cannabis-ETF grundsätzlich schlechter ist als eine Einzelaktie aus der Branche.

Wohin zeigen die Cannabis-Kurse im zweiten Halbjahr?

Langfristigen Investoren bietet die aktuelle Seitwärtsbewegung in der Hanf-Branche vermutlich eine gute Einstiegsgelegenheit. Denn auf lange Sicht wird der globale Bedarf an medizinischem und frei verkäuflichem Cannabis weiter ansteigen. Demzufolge ist es gut möglich, dass die Kursnotierungen der großen Cannabisproduzenten im zweiten Halbjahr 2019 weiter steigen werden.

Pierre Bonnet / finanzen.net

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