Devisenexperten: Die Währungen der Emerging Markets senden Warnsignale
Die allgemein gute Stimmung an den internationalen Börsen ist bei den Devisen einiger Emerging Markets nicht angekommen. Dies könnte ein Warnsignal auch für andere Märkte und Asset-Klassen sein.
Eine Stärkung der Währungen aufstrebender Staaten gilt meist als Hinweis darauf, dass die Risikobereitschaft der Investoren wächst und die Bullen die Oberhand gewinnen. Vor diesem Hintergrund lässt die Tatsache, dass sich die Währungen zahlreicher Emerging Markets seit Ende Januar eher seitwärts bewegten aufhorchen: Dies könnte nämlich ein Beleg dafür sein, dass sich die Markteilnehmer weiterhin Sorgen hinsichtlich eines möglichen globalen Abschwungs machen.
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Wachstumsprobleme
Für eine Verbesserung bei den Devisen der aufstrebenden Staaten seien feste Belege für eine Wachstumsbeschleunigung erforderlich, meint laut "Bloomberg" der BNP-Experte Bryan Carter. Doch danach sieht es im Moment nicht aus, immerhin drosselte die US-Notenbank ihr Zinserhöhungstempo, weil jüngste Konjunkturdaten auf Wachstumsrisiken in den USA hindeuteten.
Auch aus der Eurozone mit ihrer schwächeren Gemeinschaftswährung sowie aus China, dessen Wirtschaftswachstum im Jahr 2018 so gering war wie seit fast drei Jahrzehnten nicht mehr, kommt Gegenwind für die Währungen der Emerging Markets.
Anleger zurückhaltend
Gegenüber "Bloomberg" äußerten auch zahlreiche weitere Devisen-Experten ihre Vermutungen, warum es mit den Devisen der Emerging Markets nicht aufwärtsgeht: Demnach scheinen internationale Investoren gegenüber den Emerging Markets allgemeinhin zurückhalten eingestellt zu sein. Zum einen haben einige EM-Staaten mit hohem Handelsbilanzdefizit ihre Bemühungen der letzten Jahre, Schwächen zu beseitigen, beendet. Zum zweiten ist da der strukturelle Abschwung der letzten Jahre, der kaum zu Investitionen anregt. Außerdem hätten Investoren in der Vergangenheit bereits zu früh reagiert und sich die Finger verbrannt. Deshalb würden die Anleger diesmal auf klarere Signale warten.
Politische Unsicherheiten
Auch von politischer Seite kommen hemmende Impulse. Zum einem verunsichern die Markteingriffe des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, zum anderen finden dieses Jahr in einigen Emerging Markets Wahlen statt. Solche Unsicherheiten lassen kaum Kauflaune aufkommen.
Allerding warnen die von "Bloomberg" zitierten Analysen auch davor, alle Emerging Markets über einen Kamm zu scheren. So gebe es durchaus aufstrebende Staaten, die sich anscheinend in einer guten Position befänden.
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