Hohe Volatilität erwartet: Bitcoin vor langer Talfahrt?
Bitcoin-Investoren haben seit der Gründung der Ur-Kryptowährung 2008 schon einige Höhen und Tiefen erlebt. Hohe Volatilität sind sie mehr als gewohnt. Allerdings dürften die kommenden Monate besonders rasant werden, meint ein Krypto-Experte.
Werte in diesem Artikel
• Bitcoin ist im August deutlich abgerutscht
• Experte George Glover erwartet hohe Volatilität
• Glover: Bitcoin weiterhin stark von Börsenentwicklung abhängig
Das internationale Börsenbeben vom 5. August, an dem unter anderem der japanische Leitindex Nikkei zeitweise fast 15 Prozent an Wert einbüßte, zog auch den Kryptomarkt in Mitleidenschaft. Der Bitcoin rutschte zwischenzeitlich sogar unter die 50.000-US-Dollar-Schallmauer. Auch der Ether gab deutlich nach und notierte stellenweise nahe 2.300 US-Dollar.
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Mittlerweile haben die beiden größten Kryptowährungen der Welt zwar einen Erholungskurs eingeschlagen - ein Bitcoin kostet derzeit 59,881 US-Dollar, ein Ether 2.666,99 US-Dollar (Stand: 18. August 2024). Dennoch müssen Krypto-Anleger weiterhin mit hoher Volatilität rechnen.
Glover: Bitcoin folgt Berg- und Talfahrt der Aktienmärkte
Dieser Meinung ist zumindest George Glover. Der Krypto-Experte bei "Barron's" betont denn auch den scharfen Rückgang des Bitcoin im August. Die Ur-Cyberdevise spiegele damit einen ähnlichen Trend wider, wie er auch am Aktienmarkt zu beobachten ist. Auf den anfänglichen starken Rückgang folgte eine teilweise Erholung, die den Aufschwung bei den Aktien widerspiegelt. "Dieses Muster deutet darauf hin, dass der Preis von Bitcoin trotz der weit verbreiteten Annahme von Anhängern digitaler Vermögenswerte, er könne in Zeiten von Marktturbulenzen als Absicherung dienen, weiterhin eng mit traditionellen Vermögenswerten wie Aktien verbunden ist", warnt Glover die Krypto-Hodler. Die jüngsten Marktschwankungen seien als Beweis dafür zu sehen, dass die Performance von Bitcoin immer noch stark von den allgemeinen wirtschaftlichen Bedingungen beeinflusst wird.
Makroökonomische Daten dürften den Bitcoin beeinflussen
Die weitere Entwicklung des Bitcoin-Kurses sei Glover zufolge nach wie vor ungewiss, wobei die anstehenden makroökonomischen Daten wahrscheinlich eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung des Kursverlaufs spielen werden. Glover verweist konkret auf wichtige Inflationsdaten. Diese Daten seien von entscheidender Bedeutung, da sie signalisieren könnten, wie aggressiv die Fed in ihrer Geldpolitik sein werde, was sich möglicherweise auf die Stimmung der Anleger in allen Anlageklassen, einschließlich Kryptowährungen, auswirken könnte. So dürften die kommenden Leitzinsentscheide der US-Notenbank Fed - der nächste ist für den 18. September terminiert - auch die weitere Richtung des Kryptomarktes beeinflussen. Die Börsianer rechnen für die anstehende Sitzung fest mit der ersten Leitzinssenkung in den USA seit 2020 - lediglich die Frage, ob es zu einem kleinen (um 0,25 Prozent) oder einem großen (um 0,5 Prozent) Zinsschritt kommen wird, sorgt unter Marktbeobachtern für reichlich Gesprächsstoff.
Darüber hinaus werden Daten zu dem Zustand des US-Einzelhandels - sei es von Konjunktur- oder von Unternehmensseite - auch für den Krypto-Markt eine große Rolle spielen, da Investoren sich zunehmend Sorgen über eine mögliche US-Rezession machten. Diese Wirtschaftsindikatoren könnten Glover zufolge zu einer weiteren Volatilität der Bitcoin-Preise führen, da die Investoren die Auswirkungen auf die zukünftigen Marktbedingungen verarbeiten.
Was ebenfalls den Bitcoin-Kurs beeinflussen könnte
Neben den Wirtschaftsdaten haben auch die Gewinnberichte der Unternehmen das Potenzial, Bitcoin und die allgemeine Marktstimmung zu beeinflussen. Vor allem die künftigen Gewinne von großen Einzelhändlern wie Walmart könnten wertvolle Einblicke in die Gesundheit der Verbraucher geben, so der Krypto-Fachmann. Wenn Investoren diese Berichte analysieren, werden sie nach Anzeichen für die Widerstandsfähigkeit oder Schwäche der Verbraucherausgaben Ausschau halten, was wiederum die Risikobereitschaft in verschiedenen Anlageklassen, einschließlich Kryptowährungen, beeinflussen könnte.
Die Verflechtung von Bitcoin mit den traditionellen Finanzmärkten bedeutet, dass positive oder negative Ergebnisberichte Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs haben könnten, was wiederum zu der hohen Volatilität beiträgt, die die jüngste Entwicklung von der weltgrößten Kryptowährung kennzeichnet. Glover widerspricht somit jeglichen Thesen, die eine zunehmende Abkoppelung der Bitcoin-Performance von den traditionellen Vermögenswerten wie Unternehmensaktien erkennen - was für Krypto-Anleger inmitten der Börsenturbulenzen weitere Kursachterbahnen bedeuten könnten.
Redaktion finanzen.net
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