Darum decken sich Notenbanken mit dem Britischen Pfund und Yen ein
Trotz extrem niedriger Zinsen bauen Notenbanken rund um die Welt riesige Bestände an Yen und Pfund auf.
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Der bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) hat am Devisenmarkt für eine deutliche Abwertung beim Britischen Pfund gesorgt. Der Beliebtheit der Währung bei Währungshütern tut dies aber keinen Abbruch - im Gegenteil: Im Laufe eines Jahres haben Notenbanken den Anteil des Britischen Pfunds an ihren Währungsreserven von rund 2 auf 3,2 Prozent ausgeweitet.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Japanischen Yen. Obwohl die Zinsen auf ein Rekordtief gesunken sind, wuchs der Yen-Anteil der Reserven bei den internationalen Notenbanken um etwa einen Prozentpunkt.
Diversifikation führt zu Nachfrage
Sowohl die britische als auch die japanische Notenbank bemühen sich um eine Abwertung ihrer Landeswährung, weil sie die heimische Exportindustrie unterstützen wollen. Dass der Yen und das Pfund bei den Zentralbanken rund um den Globus dennoch so beliebt sind, liegt daran, dass sie enorme Währungsreserven anhäufen. In den letzten Quartalen sind diese stark gestiegen, und diese Mittel müssen schließlich irgendwo hin. Dabei sind die Währungshüter um Risikostreuung bemüht. Von diesem Bemühen um mehr Diversifikation profitieren Yen und Pfund.
Geldpolitik und USA lassen Währungsreserven anwachsen
Die Geldpolitik der Währungshüter spielt eine entscheidende Rolle beim massiven Wachstum der Reserven. Einige von ihnen wollen der heimischen Wirtschaft unter die Arme greifen, indem sie Geld drucken und auf dem Devisenmarkt intervenieren. Dies hat zur Folge, dass sich ihre Reserven extrem ausweiten. Insbesondere die Schweizerische Notenbank (SNB) ist hier sehr aktiv: Sie will den Franken abwerten, um die Exporte der eigenen Wirtschaft im Ausland billiger zu machen.
Ein weiterer Grund für den deutlichen Aufbau der Reserven ist das sehr hohe Leistungsbilanzdefizit der USA. Hierdurch wächst die Verbreitung des US-Dollars in der Welt. Zwecks Diversifikation wird dieses Geld von den Notenbanken wiederum teilweise in andere Währungen investiert.
Daneben dienen die Reserven einer Notenbank auch zum Schutz der heimischen Währung. Denn je größer die Reserven eines Landes sind, desto besser kann die Notenbank bei unerwünschten Wertentwicklungen der eigenen Währung gegensteuern. Dies hilft, falls es tatsächlich zu ungewollten Veränderungen kommt, hat aber auch präventive Wirkung, weil Spekulanten abgeschreckt werden.
Redaktion finanzen.net
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