Wachstumsmarkt

Vorstoß in den Krypto-Markt: Commerzbank beantragt Krypto-Verwahrlizenz

02.05.22 23:43 Uhr

Vorstoß in den Krypto-Markt: Commerzbank beantragt Krypto-Verwahrlizenz | finanzen.net

Die Commerzbank musste wie die meisten traditionellen Banken in den letzten Jahren einen enormen Kundenschwund hinnehmen. Nun will das Finanzinstitut in einen neuen Wachstumsmarkt vorstoßen, indem es eine Krypto-Verwahrlizenz bei der BaFin beantragte. Experten vermuten, dass andere Großbanken bald folgen werden.

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• Commerzbank will als erste deutsche Bank eine Krypto-Verwahrlizenz
• Viele andere Banken könnten demnächst in das Krypto-Geschäft einstigen
• Großes Gewinnpotenzial zwinge Banken zunehmend zu einem "völligen Kurswechsel"

Die traditionellen deutschen Großbanken Deutsche Bank und Commerzbank haben seit mehreren Jahren mit einem erhöhten Konkurrenzdruck durch Online-Banken wie N26 zu kämpfen. Die digitale Transformation der Commerzbank lief schleppend an, ein rapider Kundenverlust war die Folge. Die Bank mit Hauptsitz in Frankfurt am Main baute zuletzt mehrere tausend Arbeitsplätze ab. Um sich für die Zukunft stärker aufzustellen, will die Commerzbank als erste deutsche Bank nun die Krypto-Verwahrlizenz erwerben.

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Krypto-Verwahrlizenz in Deutschland bislang nur dreimal vergeben

Bislang gibt es laut "BTC-Echo" nur drei Unternehmen, die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine Krypto-Verwahrlizenz für Dritte erhalten haben: Coinbase Germany, Kapilendo (Tochter der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank) und das Münchner Blockchain-Unternehmen Tangany. Seit 2020 wird eine solche Lizenz benötigt, um Bitcoin, Ether und Co. für Dritte verwahren, verwalten und sichern zu dürfen. Die Nachfrage nach einer solchen Erlaubnis war bislang allerdings überschaubar. Im ersten Quartal 2022 lagen der BaFin aber immerhin 25 Anträge vor - unter diesen Interessenten befindet sich auch die Commerzbank, wie die "Börsen-Zeitung" Mitte April berichtete.

Commerzbank: Erstes großes Geldhaus beantragt Verwahrlizenz

Mit der Commerzbank interessiert sich aber erstmals eine Institution aus dem traditionellen Bankensektor für eine deutsche Krypt-Verwahrlizenz. Dieser Vorstoß wird von deutschen Krypto-Experten überwiegend positiv aufgenommen. Der Schritt "ist für das gesamte Blockchain-Ökosystem in Deutschland überaus positiv zu bewerten", meint Sven Hildebrandt, Geschäftsführer der Blockchain-Spezialberatung DLC gegenüber "BTC-ECHO". Denn mit der Commerzbank wage sich "das erste Mal eine Großbank aus der Deckung". Die Commerzbank hofft hierbei auf einen First Mover-Effekt, der für hohe Marktanteile im wachsenden Krypto-Geschäft sorgen soll.

Verwahrlizenz für Commerzbank: "Anfang einer großen Welle"

Jedoch dürfte die Konkurrenz nicht lange damit zögern, der Commerzbank nachzueifern, vermutet Hildebrandt. "Ich bin überzeugt davon, dass dies nur der Anfang einer großen Welle an Meldungen sein wird", sagt Hildebrandt. "Bis irgendwann auch die letzte Großbank ihre (sic) Kunden Kryptos anbieten wird", so der Blockchain-Fachmann, sei es "nur eine Frage der Zeit". Dazu passt, dass die Anzahl an langfristigen Bitcoin-Haltern immer größer wird, Kryptowährungen scheinen schrittweise zu einer etablierten Anlageklasse heranzureifen. Sogar bislang eher konservativ ausgerichtete Banken wollen sich diesem Gewinnpotenzial immer weniger verschließen.

Mikkel Morch, Executive Director beim Krypto-Hedgefonds ARK36, erläutert gegenüber "BTC-ECHO": "Während traditionelle und große Banken bis vor kurzem Kryptowährungen als Konkurrenz betrachteten und sich vor ihnen scheuten, sehen wir nun, dass selbst einige der konservativsten Akteure im Bankensektor sie annehmen". Morch prognostiziert sogar "den Beginn eines Wettlaufs innerhalb des traditionellen Bankensektors", da sowohl "aus technologischer als auch aus Marketing-Perspektive" Krypto "das nächste große Ding geworden" sei. Kryptowährungen setzten sich schneller als reguläre Finanzdienstleistungen durch, weshalb die Banken zu einem "völligen Kurswechsel" gezwungen seien.

Kehrtwende bei Commerzbank: 2021 noch großer Krypto-Kritiker

Eine solche Kehrtwende ist auch bei der Commerzbank festzustellen. 2021 hatte die Bank einen Bericht "Edelmetalle gegen Kryptowährungen" veröffentlicht, in dem sie Bitcoin und Co. scharf kritisierte. Anstatt einer Währung eröffneten die Krypto-Coins Möglichkeiten für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung - Gold sei dagegen eine deutlich seriösere und sicherere Lösung. Wie "BTC-Echo" zitiert, kam die Commerzbank damals noch zu dem Fazit, dass "digitale Währungen keine Alternative zu offiziellem Notenbankgeld und auch nicht zu Gold oder anderen Edelmetallen" seien, da einem "minimalen volkswirtschaftlichen Nutzen" "große Nachteile" gegenüberstünden. Angesichts dieser Worte kann die Beantragung der Krypto-Verwahrungslizenz als eine interessante, bezeichnende Wende der Commerzbank angesehen werden.

Die Commerzbank-Aktie kann sich indes derzeit nicht der angeschlagenen Börsenstimmung entziehen und verlor seit der russischen Attacke auf die Ukraine am 24. Februar 2022 erheblich an Wert. Allerdings dürfte die Commerzbank von etwaigen Zinserhöhungen profitieren, weshalb die Papiere der deutschen Großbank auf Zwölf-Monatssicht immerhin noch deutlich im Plus liegen.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Bocman1973 / Shutterstock.com, Wit Olszewski / Shutterstock.com

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