Überlastetes Stromnetz: Iran kappt autorisierten Krypto-Minern die Stromzufuhr
Seit die Krypto-Mining-Industrie im Iran im Jahr 2019 offiziell anerkannt wurde, hat das Land vor allem im Sommer wiederholt mit einer Überlastung des Stromnetzes zu kämpfen. Deshalb müssen Krypto-Miner 2022 wie auch letztes Jahr vom Netz.
Werte in diesem Artikel
• Drei- bis fünffache Strafen für die unrechtmäßige Nutzung von subventioniertem Strom
• Iran schließt in den letzten zwei Jahren ganze 6.914 Krypto-Farmen ohne Lizenz
• Alle 118 autorisierten Mining-Betreiber müssen seit 22. Juni vom Netz
Höhere Strafen für Nutzung von subventioniertem Strom
Bereits im April berichtete die Tehran Times unter Berufung auf den größten Stromanbieter des Landes, dass der Iran höhere Strafen für Miner einführen wolle, die für das Mining von Kryptowährungen subventionierten Strom nutzen. Mohammad Khodadadi Bohlouli, der Sprecher des Stromanbieters, erklärte dazu: "Jegliche Nutzung von subventioniertem Strom - der für Privathaushalte, produzierende Industrie, Landwirtschaft und Dienstleister gedacht ist - für das Mining von Kryptowährungen ist verboten." Bei einem Verstoß gegen dieses Verbot sollen die Strafen nun drei- bis fünfmal so hoch sein als noch zuvor. Kommt es zu wiederholten Verstößen, kann dies zum Entzug der Betriebserlaubnis oder sogar zu einer Haftstrafe führen. Wie der Sprecher des iranischen Energieministeriums schon im Jahr 2021 erklärte, sei die unrechtmäßige Nutzung von subventioniertem Strom für Krypto-Mining dafür verantwortlich, dass zusätzliche Probleme bei der Stromversorgung der Bevölkerung des Irans aufkommen.
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Iran schließt fast 7.000 illegale Krypto-Mining-Betriebe
Um seine Energiekrise zu lösen, hat der Iran außerdem in den letzten zwei Jahren ganze 6.914 Krypto-Farmen geschlossen, die ohne gültige Lizenz im Land tätig waren. Dies geht aus einem Bericht von Business Insider India hervor. Insgesamt verbrauchten die ungenehmigten Farmen circa 645 Megawatt Strom, was etwa dem Jahresverbrauch dreier Regionen des Landes (Nord-Khorasan, Süd-Khorasan und Chaharmal-Bakhtiari) entspricht. Um die Anzahl von ungenehmigten Mining-Betrieben einzudämmen, soll die oberste Stromerzeugungsbehörde im Iran derzeit über eine Erhöhung der Strafen für nicht genehmigte Krypto-Mining-Betriebe nachdenken.
Minern wird der Strom abgestellt, um Stromversorgung des Landes zu entlasten
Nun berichtet TechCrunch, dass die iranische Regierung beim Versuch, die Stromversorgung des Landes zu entlasten, die Krypto-Mining-Aktivitäten erneut engeschränkt habe. Demnach sollen seit dem 22. Juni alle 118 von der Regierung autorisierten Mining-Betreiber im Iran vom Netz genommen worden sein. Dadurch sollen saisonale Spitzen in der Stromnachfrage vermieden werden, wie der Sprecher der iranischen Energiewirtschaft, Mostafa Rajabi Mashhadi, laut Bloomberg im staatlichen Fernsehen erklärte. Dieses Vorgehen ist jedoch nicht neu. Schon im letzten Jahr hatte die iranische Regierung zwei Abschaltungen angeordnet, um den Druck auf die Strominfrastruktur zu mindern, als die Stromnachfrage ein Rekordhoch erreichte. Vor den ersten Verboten war der Iran für etwa 4,5 Prozent des gesamten Bitcoin-Minings verantwortlich, so die Schätzungen des Blockchain-Analyseunternehmens Elliptic im Mai 2021. Mittlerweile beläuft sich der Anteil laut dem Cambridge Centre for Alternative Finance auf nur noch 0,12 Prozent (Stand: Januar 2022).
E. Schmal / Redaktion finanzen.net
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