Verzerrte Risikowahrnehmung

Bitcoin Foundation: Es gibt eine Blase - jedoch nicht am Krypto-Markt

05.04.18 12:50 Uhr

Bitcoin Foundation: Es gibt eine Blase - jedoch nicht am Krypto-Markt | finanzen.net

Laut dem Mitgründer der Bitcoin Foundation aus Washington D.C. sucht man die Blase am Kryptomarkt vergebens. Zu einer echten Überbewertung kommt es der Meinung des Experten nach jedoch in einer ganz anderen Asset-Klasse.

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Der kometenhafte Aufstieg des Bitcoin auf bis zu über 20.000 US-Dollar pro Einheit rief viele Skeptiker und Kritiker der Digitalwährung auf den Plan. Inzwischen hat sich der Wert des Bitcoin mehr als halbiert und steht aktuell wieder bei etwa 7.300 US-Dollar. Dieser enorme Rücksetzer bestätigte für viele die Annahme, dass sich der gesamte Digitalwährungsmarkt in einer erheblichen Blase befindet. Bitcoin-Bulle Jon Matonis argumentiert jedoch dagegen.

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Blase an den "verfälschten Aktienmärkten"

Jon Matonis war langjähriger Devisenhändler für die japanische Bank Sumitomo und Visa, bevor er 2012 mit einer Gruppe engagierter Krypto-Fans die "Bitcoin Foundation" in Washington D.C. gründete. Die gemeinnützige Organisation hat es sich zum Ziel gemacht, die Bitcoin-Software voranzubringen und die Alltagstauglichkeit der Digitalwährung zu fördern. Matonis war von 2012 bis 2014 Mitglied des Vorstands und ist bis heute noch Executive Director der Non-Profit-Organisation. Die Befürchtung, dass sich der Kryptowährungsmarkt in einer gewaltigen Blase befindet, teilt Matonis jedoch ganz und gar nicht. Im Interview mit Business Insider sagte er diesbezüglich: "Für die Leute, die sagen, Bitcoin sei eine Blase, würde ich sagen, Bitcoin ist die Nadel, die die Blase platzen lässt. Die Blase befindet sich an den wahnsinnigen Anleihemärkten und verfälschten Aktienmärkten, die von den Zentralbanken gestützt werden. Das ist die Blase."

Zeitalter ohne Zentralbanken

Jon Matonis glaubt, dass die Welt nun in ein "Post-Legal-Tender-Zeitalter" eintreten wird, also eine Welt, die nicht von Zentralbanken gesteuert wird Gerade die Verbreitung von dezentralen Krytowährungen wie Bitcoin, Ether und IOTA liefern hierfür eine gute Grundlage. Trotz der enormen Skepsis gegenüber dem bestehenden Finanzsystem, befürwortet Matonis das Engagement der großen Investmentbanken im Digitalwährungsmarkt. Im Einzelnen, dass auch Goldman Sachs nun mit Bitcoin spekuliert und sagt: "Ich finde es fabelhaft, dass sie sich darauf einlassen, weil es neue Liquidität bringt." Solche großen Institutionen tragen laut dem Bitcoin Foundation-Mitgründer dazu bei, dass die Volatilität reduziert werden kann.

Bibor statt Libor

"Sie werden Future-Märkte, Options-Märkte entwickeln - ich glaube sogar, dass wir bald die Zinsmärkte rund um Bitcoin sehen werden", sagt Jon Matonis und fügt hinzu: "Wir sind es gewohnt, Dinge über Libor zu hören, der Index für Bitcoin-Zinssätze ist Bibor". Ob es jedoch jemals solch einen Digitalwährungs-Zinssatz auf Bitcoins geben wird, darf durchaus angezweifelt werden. Trotz aller Skepsis zeigen die Aussagen von Matonis, dass sich der harte Kern der Bitcoin-Community nicht einmal durch den jüngsten Kursverfall einschüchtern lässt. Solange es noch jene Optimisten gibt, welche ihr Vertrauen in den Bitcoin haben, hat dieser auch seine Daseinsberechtigung.

Pierre Bonnet / finanzen.net

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