Verschiebung von Angebot und Nachfrage: Krypto-Milliardär Mike Novogratz optimistisch für Ethereum-Merge
Im September soll das seit langem geplante Ethereum-Merge erfolgen. Galaxy Digital-CEO Mike Novogratz blickt dem Ethereum-Upgrade zuversichtlich entgegen. Er erwartet eine Verschiebung von Angebot und Nachfrage.
Werte in diesem Artikel
• Ethereum-Kurs nach Krypto-Crash wieder leicht erholt
• Ethereum-Merge steht im September bevor
• Mike Novogratz erwartet Verschiebung von Angebot und Nachfrage
In den letzten Wochen und Monaten geriet der Krypto-Markt deutlich unter Druck. Der TerraUSD-Crash und der Celsius-Skandal setzten den digitalen Coins zu, während die hohe Inflation und damit einhergehende Leitzinserhöhungen Bitcoin & Co. zusätzlich unter Druck brachten, da Investitionen in Aktien oder Kryptowährungen bei steigenden Zinsen zunehmend uninteressanter werden. Inzwischen konnten sich die digitalen Coins jedoch wieder etwas erholen. Stützend wirkte dabei unter anderem das voraussichtlich im September anstehende Ethereum-Merge. Galaxy Digital-CEO Mike Novogratz blickt dem großen Event zuversichtlich entgegen.
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Ethereum-Merge im September
Investoren fiebern schon seit geraumer Zeit auf ein Upgrade des Ethereum-Netzwerkes hin, bei dem Ethereum von seinem bisherigen Proof-of-Work-Modell (PoW) zum Proof-of-Stake-Modell (PoS) übergehen soll. Während Miner derzeit beim Proof-of-Work-Modell komplexe kryptografische Aufgaben lösen müssen, um Transaktionen zu validieren, liegt der Fokus beim Proof-of-Stake-Modell nicht auf der Rechenleistung der User, sondern auf der Menge der Coins, die ein Nutzer besitzt. Wer mehr Coins einsetzt, um die Blockchain fortzuschreiben, hat eine höhere Wahrscheinlichkeit, ausgewählt zu werden, um Transaktionen im Netzwerk zu validieren und dafür wiederum eine Belohnung zu erhalten.
Während bei Ethereum derzeit sowohl die Proof-of-Work- als auch Proof-of-Stake-Kette parallel laufen, wird die Ethereum-Blockchain, sobald die Zusammenführung abgeschlossen ist, vollständig auf Proof-of-Stake umgestellt.
Durch die Umstellung auf das Proof-of-Stake-Modell soll die Ethereum-Infrastruktur effizienter, sicherer und auch umweltfreundlicher werden, wodurch dem Netzwerk künftig mehr Geld von institutionellen Investoren zufließen könnte. Das Ether-Angebot könnte nach dem Merge außerdem zurückgehen, da weniger Coins ausgegeben werden dürften, was den Ether-Preis steigen lassen könnte.
Mike Novogratz: "Verschiebung von Angebot und Nachfrage"
Galaxy Digital-CEO Mike Novogratz zeigte sich zuversichtlich hinsichtlich des Ethereum-Merge, der voraussichtlich noch im September erfolgen soll. In einem Interview mit CNBCs "Squawk Box" erklärte der Milliardär, dass er Ethereum als seinen derzeit größten Krypto-Trade betrachtet. Der Krypto-Bulle erwartet, dass der Ethereum-Merge zu einer Verschiebung von Angebot und Nachfrage führt: "Es hat sich viel bewegt, aber dieser Merge ist eine große Sache, er nimmt das Mining-Angebot, das früher ständig verkauft wurde, und sperrt es tatsächlich in etwas, das wir Hodler und langfristige Verträge nennen, also werden Sie sehen, dass sich das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage in Ethereum wirklich verschiebt", so Novogratz. Er fügte hinzu, "dass die Begeisterung darüber, dass dieser Merge endlich passiert, weiterhin Geld in Ethereum ziehen wird".
"You're going to see a supply demand imbalance in #Ethereum really shift," says @novogratz on #crypto $ETH. "The enthusiasm of this merger finally happening is going to draw money into Ethereum." pic.twitter.com/RULaghfzQe
- Squawk Box (@SquawkCNBC) August 10, 2022
Weitere Experten optimistisch für Ethereum-Merge
Im Frühjahr zeigte sich auch Krypto-Bulle Mark Cuban "sehr optimistisch" für den Ethereum-Merge. Seiner Meinung nach ist das Upgrade aus zwei Hauptgründen sehr wichtig für das Ethereum-Netzwerk: Zum einen wegen des Übergangs von Proof-of-Work auf Proof-of-Stake und zum anderen, weil das Angebot an Ether nach dem Merge voraussichtlich zurückgehen dürfte, was die Kryptowährung laut Cuban "möglicherweise deflationär machen" könnte.
Auch die Citigroup wies, wie CoinDesk berichtet, jüngst darauf hin, dass der Ethereum-Merge einige Vorteile mit sich bringen dürfte. So erwarte die US-Großbank, dass sich die Transaktionsgeschwindigkeit auf längere Sicht deutlich steigern sollte. Zudem dürften die Transaktionsgebühren laut Citigroup etwas zurückgehen und der Token dürfte sich angesichts der wahrscheinlich deflationären Tendenz zu einem besseren Wertspeicher als bisher entwickeln. Ether erhalte außerdem die Eigenschaften eines zinstragenden Instruments und so könnten künftig verschiedene Bewertungsmethoden angewendet werden. Daneben erwarten die Experten der Bank eine deutliche Verbesserung bei der Umweltfreundlichkeit.
So bewegt sich der Ethereum-Kurs
Nachdem Kryptowährungen ab April zunehmend unter Druck gerieten und der Ether-Kurs am 18. Juni ein 52-Wochen-Tief bei weniger als 1.000 US-Dollar erreichte, konnte der Abwärtstrend inzwischen gestoppt werden. Im Juli stieg die Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen erstmals seit dem Crash wieder auf mehr als eine Billion US-Dollar und so notieren die Kurse aktuell wieder etwas höher - wenn auch weit entfernt von ihren Höchstständen vom vergangenen November. Während die nach Marktkapitalisierung größte Kryptowährung Bitcoin derzeit 21.059 US-Dollar kostet, nachdem sie am 10. November 2021 bis auf fast 69.000 US-Dollar geklettert war, notiert die nach Marktwert zweitgrößte Kryptowährung Ether derzeit bei 1.561 US-Dollar (Stand: 22. August 2022) - das Hoch vom November liegt bei knapp 4.866 US-Dollar. Zur Erholung der digitalen Coins dürfte unter anderem auch die gute Stimmung der Ethereum-Anleger beigetragen haben.
Bleibt abzuwarten, ob der Ethereum-Merge tatsächlich wie geplant im September erfolgt - nachdem sich dieses Unterfangen schon seit Jahren in der Vorbereitung befindet und bereits mehrfach verschoben werden musste - und wie sich das Upgrade tatsächlich auf die Entwicklung der Kurse von Ether und anderen Kryptowährungen auswirkt.
Redaktion finanzen.net
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