Investoren: Darum profitieren Kryptowährungen von einer aggressiveren SEC
In einem Umfeld steigender Zinsen zeigen Cyberwährungen eine starke Korrelation zu risikobehafteten Assets. Allerdings glauben Investoren, dass der Krypto-Sektor von einer stärkeren Regulierung profitieren dürfte.
Werte in diesem Artikel
• US-Aufseher nehmen Krypto-Unternehmen unter die Lupe
• Investoren wünschen sich ein sicheres reguliertes Umfeld
• Stimmung bezüglich Bitcoin hellt etwas auf
Es ist ein hartes Jahr für den gesamten Krypto-Sektor. Die Ur-Kryptowährung Bitcoin beispielsweise hat seit Jahresbeginn mehr als die Hälfte ihres Werts eingebüßt. Damit einher ging eine Flut niederschmetternder Branchennachrichten: So ging etwa der milliardenschwere Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital (3AC) pleite und auch das Krypto-Lending-Unternehmen Celsius Network hat Kundengelder eingefroren und Insolvenz angemeldet. Die US-Börsenaussicht SEC sowie andere Behörden haben diesbezüglich Ermittlungen aufgenommen.
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Und auch Yuga Labs, das Unternehmen hinter der NFT-Kollektion Bored Ape Yacht Club (BAYC), ist ins Visier der US Securities and Exchange Commission geraten. Die Behörde untersucht, ob es sich bei den tokenisierten Affen-Portraits um handelbare Finanzanlagen (Securities) ähnlich wie Wertpapiere handelt. Die Frage, ob sie tatsächlich unter die Definition Securities fallen ist von großer Bedeutung, denn dann müssten sie von der SEC zugelassen und reguliert werden, außerdem müssen betroffene Unternehmen bestimmte Informationen gegenüber der SEC offenlegen.
Investoren sehen Regulierung positiv
Zwar gibt es weiterhin Krypto-Fans, die sich keinerlei staatliche Einmischung in die dezentralisierten Währungen wünschen, doch auf der anderen Seite werten zahlreiche Investoren das harte Durchgreifen der Behörden als positiv. Wie "Bloomberg" berichtet, seien diese Anleger eher bereit im Krypto-Sektor zu investieren, wenn dieser besser reguliert sei.
Bei der jüngsten MLIV Pulse-Umfrage hätten fast 60 Prozent der 564 Befragten angegeben, dass sie in den zahlreichen behördlichen Eingriffen ein positives Signal für die Assetklasse der Kryptowährungen sehen. "Ich bin im Ja-Lager. Als professioneller Investor benötigt man eine regulierte Investmentmöglichkeit und deshalb öffnet eine stärkere Regulierung die Türen für mehr professionelle Investoren, die sich in Krypto engagieren", zitiert "Bloomberg" Chris Gaffney. "Je mehr sie Krypto aus dem Wilden Westen herausholen und in das traditionelle Investment überführen, umso besser wird es sich entwickeln", glaubt der President of World Markets bei der TIAA Bank.
"Unsere Investoren sowie der Markt haben erkannt, dass dezentralisierte Protokolle einzigartige Vorteile bieten, die nicht nur dem Kryptomarkt sondern auch den traditionellen Märkten von Nutzen sind", äußerte zudem Mary-Catherine Lader, COO von Uniswap Labs, in einem Bloomberg-Interview.
Besserer Ausblick für Bitcoin
Das aggressivere Vorgehen der SEC lässt die befragten Investoren auch in Bezug auf Bitcoin zuversichtlicher werden. So rechnet inzwischen fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer damit, dass sich die nach Marktkapitalisierung größte Kryptowährung der Welt bis zum Jahresende weiterhin zwischen 17.600 und 25.000 US-Dollar bewegen wird. Bei der vorangegangenen Umfrage im Juli war noch eine Mehrheit pessimistischer gewesen und hatte es für wahrscheinlicher gehalten, dass der Bitcoinkurs auf 10.000 US-Dollar fallen wird, als dass er auf 30.000 US-Dollar klettert. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass den Teilnehmern der Juli-Umfrage weniger Antwortmöglichkeiten als in der neueren Umfrage zur Verfügung standen.
Zum Vergleich: Aktuell steht der Bitcoin bei 20.455 US-Dollar (Stand: 01.11.2022). Seit der letzten Umfrage bewegte sich die Ur-Kryptowährung in einem Band zwischen 18.170 und 25.200 US-Dollar seitwärts.
Redaktion finanzen.net
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