Facebooks Aufklärungsversuch: Libra wird "missverstanden"
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Seit Facebook im Juni mit der Absicht, eine eigene Kryptowährung mit Namen "Libra" auf den Markt zu bringen, an die Öffentlichkeit ging, reißen Bedenken von Seiten verschiedenster regulierender Institutionen nicht ab. Facebook hingegen bemüht sich, durch geduldige Aufklärungsarbeit Zweifel aus dem Weg zu räumen, denn viele würden Libra "missverstehen".
Werte in diesem Artikel
• Facebooks Libra noch von erheblichen Zweifeln belastet
• Soziales Netzwerk startet Aufklärungsversuch
• Regulierungsbehörden gefordert
Facebooks schwieriges Libra-Vorhaben
Das Soziale Netzwerk Facebook hat mit seinem Vorhaben, eine eigene Kryptowährung ins Leben zu rufen, einen schweren Stand. Groß sind die Zweifel, die insbesondere Regulierungsbehörden angesichts von "Libra" hegen, zu unbekannt sind die Auswirkungen von Cyberdevisen auf Fiatwährungen und die Währungspolitik einzelner Länder. Um Bedenken auszuräumen, kamen Anfang dieser Woche erneut Mitglieder der Libra Association, die von Facebook gegründete Organisation, die mit der Schaffung der Währung betraut ist, mit Vertretern verschiedener Behörden in der Schweiz zu einem Treffen zusammen, um über digitale Währungen zu diskutieren.
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Zweifel an Kryptowährungen noch immer zahlreich
Dabei sind es mehrere Punkte, die Regulierungsbehörden davon abhalten, die Kryptowährung Libra mit offenen Armen zu empfangen. So wird befürchtet, die digitale Währung könnte für illegale Machenschaften wie Geldwäsche, zur Finanzierung von Terrorismus oder für Drogenhandel missbraucht werden.
Noch größer ist jedoch die Sorge, welche Auswirkungen digitale Währungen auf bestehende Fiatwährungen haben und ob die Notenbanken einzelner Länder in der Ausübung ihrer Währungspolitik entmachtet werden. So befürchten Regulierungsbehörden, dass Länder durch Kryptowährungen die Hoheit über ihre eigene Währung verlieren könnten. "Ist Libra in einigen Ländern erst einmal etabliert, werden nationale Regierungen die Kontrolle über ihr Währungsangebot verlieren und Währungspolitik als Werkzeug für Wirtschaftswachstum oder -rückgang wird wirkungslos", heißt es in einem Blogpost in dem Internetforum der Havard Law School dazu seitens drei Professoren, die sich mit dem Thema Libra intensiv auseinandergesetzt haben. "Sie werden darüber hinaus die Fähigkeit verlieren, in Zeiten der Unsicherheit Kapitalverkehrskontrollen durchzuführen, um Kapitalflucht zu vermeiden. All diese Veränderungen könnten eine sehr destabilisierende Wirkung auf das gesamte internationale Finanzsystem haben", heißt es dort weiter.
Facebook-Manager: Libra schafft kein neues Geld
Auf diesen Vorwurf reagierte jüngst der mit der Schaffung eines Libra Wallets, genannt Calibra, beauftragte Facebook-Manager David Marcus in einer Serie von Tweets.
1/ About monetary sovereignty of Nations vs. Libra:
- David Marcus (@davidmarcus) 16. September 2019
Das Ziel Libras sei es, ein besseres Bezahlsystem zu schaffen, das bestehende Währungen ergänze, und so Verbrauchern auf der ganzen Welt nütze. Dabei würde die Kryptowährung eins zu eins durch "eine Vielzahl starker Währungen" gedeckt. Für jede Einheit der Währung Libra wäre also eine Wertentsprechung in einem Fonds hinterlegt. Aus diesem Grund könne keine Rede davon sein, dass durch Libra neues Geld geschaffen werde, dieses Recht würde weiterhin Ländern und Zentralbanken vorbehalten. Auch der mit Libra vertraute Facebook-Ökonom Christian Catalini, der an dem Treffen Anfang dieser Woche beteiligt war, betonte gegenüber Bloomberg, dass die digitale Währung als Ergänzung zu Fiatwährung, nicht als Ersatz, verstanden werden müsse. Dieser Aspekt werde jedoch wie viele andere oft "missverstanden oder nicht richtig interpretiert".
Darüber hinaus betonte David Marcus, dass es im Interesse der Libra Association sei, mit Regulierungsbehörden weiterhin zusammenzuarbeiten und auch von diesen kontrolliert und reguliert zu werden.
Regulierungsbehörden gefragt
Mit konkreten Regulierungsvorschlägen tun sich Zentralbanken und Regierungen derzeit jedoch noch schwer. Zu neu ist das Konzept von Digitalwährungen, als dass es schon genaue Pläne gebe, wie mit Kryptowährungen umgegangen werden soll. Dass Cyberdevisen reguliert werden müssen, darüber ist man sich jedoch einig: "Wir benötigen eine einheitliche Regulierung von Digitalwährungen in Europa", meinte dazu erst kürzlich EZB-Direktor Benoit Coeure. Und auch von Seiten der US-Regierung hieß es, Libra müsse den höchsten US-Regulierungsstandards entsprechen, um zugelassen zu werden.
Facebook hingegen betonte in der Vergangenheit schon mehrmals, dass es mit Libra erst an den Start gehen würde, wenn alle Regulierungsbedenken aus dem Weg geräumt seien. Bisher hofft das Soziale Netzwerk, dass dies im Laufe des nächsten Jahres geschehen wird.
Redaktion finanzen.net
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