Bitcoin, Ethereum, Ripple & Co.: Deutsche Krypto-Konzerne benötigen in Zukunft offizielle Lizenz
Krypto-Unternehmen, die in Deutschland tätig sind, müssen künftig womöglich eine BaFin-Lizenz vorweisen können. Grund hierfür seien neue Anti-Geldwäsche-Vorschriften.
Werte in diesem Artikel
• Bundesregierung weitet Anwendungsbereich für Geldwäscherichtlinie aus
• Erster Schritt der EU zur Regulierung von Kryptowährungen
• Krypto-Derivate nicht davon betroffen
Deutsche Krypto-Firmen sollen bis zum Ende des Jahres, wenn die neuen "Anti-Money-Laundring (AML)"-Vorschriften in Kraft treten, eine Lizenz der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beantragen müssen. Die Bundesregierung wolle, wie Cointelegraph berichtet, in ihrem Gesetzentwurf zur "Änderungsrichtlinie zur Vierten EU-Geldwäscherichtlinie" auch das Geschäft mit Kryptowährungen regulieren.
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Geltungsbereich
Die BaFin habe bestätigt, dass die Bundesregierung den Anwendungsbereich auf Dienstleister, "die virtuelle Währungen in gesetzliche Währungen umtauschen, sowie auf Anbieter elektronischer Geldbörsen, sogenannter Wallets" ausweiten wolle.
In einer umfassenden Definition, die in der fünften Geldwäscherichtlinie zu finden sei, werden Krypto-Assets nun, wie coincierge.de berichtet, als Finanzinstrumente definiert. Dazu zählen aber nicht nur Kryptowährungen, sondern auch damit verbundene Vermögenswerte, wie Sicherheitstoken. Kryptoderivate fielen nicht unter diese Definition. Sie sollen allerdings weiterhin der Einschränkung der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) unterliegen.
Erste Schritte der EU
2018 wurde eine europaweite Richtlinie zur Bekämpfung von Geldwäsche eingeführt. Die AMLD5 müsse von den Mitgliedsstaaten der EU bis Anfang 2020 in das nationale Recht integriert werden. Damit starte die Europäische Union ihren ersten Versuch die Bekämpfung von Geldwäsche auch auf Krypto-Unternehmen auszuweiten.
Uneinigkeit in Sachen Kryptos
Allerdings herrsche allgemein etwas Unstimmigkeit, wenn es um die Regulierung von Bitcoin, Etherum, Ripple & Co. geht. Während die einen Länder, wie beispielsweise Japan, diese begrüßen oder wie die Schweiz zum regelrechten Magnet für Krypto-Unternehmen werden, verhalten sich die anderen, zum Beispiel China, widersprüchlich, oder wie die USA eher zögerlich. Doch selbst hierzulande scheint man sich nicht einig: Während viele skeptisch gegenüber den Cyberdevisen sind, steht der Krypto-Experte der FDP, Frank Schäffler, wie Cointelegrapgh berichtet, der neuen Regulierung kritisch gegenüber: "Nun zwingt die Regierung mit überzogenen Anforderungen die Anbieter von Handelsplattformen für Kryptowährungen dazu, das Land zu verlassen und sich in der EU einen anderen Standort zu suchen."
Auch in weiteren Ländern denkt man darüber nach, die Vorschriften auszuweiten. Das Vorgehen in der EU wird daher von anderen Staaten genau beobachtet. Während die Krypto-Branche wahnsinnig schnell wächst, scheinen die Behörden mit der Regulierung nach wie vor hinterherzuhinken.
Redaktion finanzen.net
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