Rechtsstreit

Gerichtsverfahren steht bevor: Krypto-Community-Mitglied Hodlonaut erhält millionenschwere BTC-Spende für Anwaltskosten

06.09.22 22:54 Uhr

Gerichtsverfahren steht bevor: Krypto-Community-Mitglied Hodlonaut erhält millionenschwere BTC-Spende für Anwaltskosten | finanzen.net

Der Bitcoin-Website-Herausgeber Hodlonaut muss gegen den australischen Informatiker Craig Wright vor Gericht. Grund dafür ist, dass Hodlonaut ihn als Betrüger bezeichnete, nachdem Wright behauptete, dass er der Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto sei.

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• Das Rätsel um Satoshi Nakamoto ist ungelöst
• Hodlonaut muss gegen Craig Wright vor Gericht
• Hodlonaut konnte millionenschwere Spende einsammeln

Wer ist Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto?

In der Kryptowelt ist Satoshi Nakamoto ein bisher ungelüftetes Geheimnis. Dabei handelt es sich um eine unbekannte Person oder Gruppe, die das Bitcoin-Protokoll entwickelt hat. Jedoch gibt es einige Gerüchte, um wen es sich hinter dem Pseudonym handeln soll, wie BTC-Echo erklärt. Zu den in Frage kommenden Kandidaten zählt zum Beispiel Hal Finney, einer der ersten Programmierer, der, neben Nakamoto selbst, aktiv am Bitcoin-Protokoll mitgewirkt hat. Und sogar Tesla-Chef Elon Musk stand schon als Nakamoto im Raum. Letzterer tat diese Vermutungen jedoch bereits als "lächerlich" ab. Craig Wright, der Chef-Entwickler von nChain hat in der Vergangenheit wiederum selbst behauptet Nakamoto zu sein. Jedoch ist es ihm bisher nicht gelungen, einen validen Beweis dafür hervorzubringen. Für viele liegt die Vermutung nahe, dass er mit der Behauptung nur seine mediale Reichweite vergrößern wollte, weshalb er bei der Community auch unter dem Namen "Faketoshi" bekannt ist.

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Hodlonaut vor Gericht

Der Bitcoin-Website-Herausgeber Hodlonaut (mit bürgerlichem Namen Magnus Granath) steht nun kurz vor einem Gerichtsprozess gegen den australischen Informatiker Craig Wright. Das Verfahren soll am 12. September in Granaths Heimatland Norwegen starten, so Cryptoslate. Eine weitere Verhandlung, bei der es um eine Verleumdungsklage gegen Granath geht, soll außerdem in Großbritannien im Jahr 2023 stattfinden. "Rechtsstreitigkeiten im Vereinigten Königreich sind extrem teuer, und die letzte Hoffnung meiner Gegner ist, dass ich nicht in der Lage sein werde, das Verfahren fortzusetzen und ihnen somit einen Sieg in Verzug zu verschaffen," erklärt Granath dazu via Twitter.

Im Prozess gegen Hodlonaut geht es um dessen Reaktion auf die Aussage, dass Wright Satoshi Nakamoto und damit der Bitcoin-Erfinder sei. Wright behauptet, dass Granath seinen Ruf durch eine Reihe von Tweets aus dem März 2019 geschädigt habe, als Granath ihn wegen seiner Nakamoto-Aussage als einen "Betrüger" bezeichnete. Auch wenn Wright eine "strategische Klage gegen die Öffentlichkeit" (SLAPP) eingereicht hat, verspricht Granath an der Sache dranzubleiben. Und das, obwohl ihn der Rechtsstreit bereits 2,4 Millionen US-Dollar sowie unzählige Stunden seiner Zeit kostete, wie er in einem Twitter-Thread erklärt. "Meine Entschlossenheit, die Wahrheit nicht aufzugeben, hat dazu geführt, dass auf mich ein Kopfgeld ausgesetzt und ich mit einem ‘Dox’ belegt wurde. Das hat mich in den letzten drei Jahren unglaubliche 2,4 Millionen US-Dollar und unzählige Stunden meiner Zeit gekostet."

Spenden über eine Million US-Dollar

Aus diesem Grund wendet sich Granath auch mit einem Hilfeersuchen an die Bitcoin-Community. Via Twitter ruft er dazu auf, Spenden für die Anwaltskosten aufzubringen. "Diese Gemeinschaftskampagne zielt darauf ab, sicherzustellen, dass mein Kampf zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht wird, mit Gerichtsurteilen, die effektiv jede weitere Schikanierung von Bitcoinern, Entwicklern und Unternehmen beenden. Wenn Sie die Bedeutung dieses Kampfes erkennen, ziehen Sie bitte eine Spende in Betracht," heißt es in dem Tweet.

Gegenüber CoinDesk erklärt Granath, dass er sehr zuversichtlich sei. Vor allem, nachdem er mehr als 2.220 Spenden von Unterstützern erhalten habe, die sich auf ungefähr 54,2 Bitcoin mit einem Wert von 1,2 Millionen US-Dollar summieren. Erst kürzlich gewann Wright einen durchaus ähnlichen Rechtsstreit gegen den Podcast-Moderator Peter McCormack, jedoch soll er falsche Beweise vorgelegt haben, weshalb der Schadenersatz nur einen Pfund betrug. Außerdem konnte der Richter des britischen High Court nicht bestätigen, ob es sich bei Wright tatsächlich um den Bitcoin-Erfinder Nakamoto handelt. Wie der Rechtsstreit zwischen Granath und Wright letztendlich ausgeht, bleibt abzuwarten.

E. Schmal / Redaktion finanzen.net

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