Wieso die Wachstumsschwäche Chinas diese Währungen besonders belastet
Kürzlich vermeldete China schwächer als erwartete Handelsdaten - das Wirtschaftswachstum in der chinesischen Volksrepublik kühlt sich ab. Das hat weitaus mehr Auswirkungen als man annehmen könnte. So gefährdet dieser Umstand insbesondere zwei Währungen.
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Für das laufende Jahr steht eine ernst zu nehmende Prognose im Raum: Chinas Wirtschaft soll nur noch 6,0 bis 6,5 Prozent wachsen, was dem niedrigsten Wachstum seit 13 Jahren entspräche, verlautete der chinesische Premier Li Keqiang. Einflussfaktoren seien dabei insbesondere der Handelskrieg sowie die hohe Verschuldung der Volksrepublik.
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Besonders stark dürften der Neuseeland-Dollar und der Australische Dollar unter den Auswirkungen, die Chinas Wirtschaftsschwäche zwangsläufig mit sich bringt, leiden. "Dies liegt an ihrem Engagement in der chinesischen Wirtschaft, von dem wir prognostizieren, dass es weiter nachlassen wird", berichtete das Forschungsunternehmen Capital Economics. Denn die chinesische Volksrepublik ist der größte Handelspartner der beiden Länder: 24,9 Prozent der neuseeländischen Exporte gehen nach China - aus Australien finden 30 Prozent ihren Weg dorthin.
Australischer Dollar: Rohstoffe im Mittelpunkt
Im Zentrum dieser Befürchtungen steht die Entwicklung der Rohstoffpreise. Australien exportiert in erster Linie Roheisen in das asiatische Land. Und da China also zu den weltweiten Top-Verbrauchern des Rohstoffs zählt, hat der Rückgang des Wirtschaftswachstums auf die Preisentwicklung deutliche Auswirkungen - denn die Nachfrage aus der Volksrepublik wird sehr wahrscheinlich sinken, infolgedessen auch die Preise. Dies bekommt das exportierende Land anschließend zu spüren.
Der Australische Dollar wurde bereits von Zweifeln zu der heimischen Wirtschaft als auch der chinesischen Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen. Die Währung geriet weiter unter Druck, als ein Bericht vergangenen Monat verlautete, dass China den Import australischer Kohle in einem großen Hafen untersagt hätte. Man befürchtete, dass diese Entwicklung mit dem allgemeinen Handelsverhältnis gleichgesetzt werden könne, so CNBC. Dass die Währung deshalb abgeschwächt wurde, "scheint die Besorgnis über Chinas Wachstum und den zunehmenden Protektionismus zum Ausdruck gebracht zu haben", schlussfolgert Capital Economics. Sicher ist jedenfalls, dass der Australische Dollar als Rohstoffwährung einzustufen ist und deshalb mitunter am stärksten gefährdet ist.
Risiko auch für den Kanadischen Dollar
Gegenüber CNBC erklärte Jameel Ahmad, globaler Leiter der Währungsstrategie und Marktforschung beim Devisenbroker FXTM, dass auch der Kanadische Dollar zu den von Risiken betroffenen Währungen zählt. Das rühre von der rohstoffgebundenen Charakteristik der nordamerikanischen Devise. An dieser Stelle spielt das flüssige Gold Öl eine zentrale Rolle: "In einem hypothetischen Szenario, in dem Öl aus Angst vor einer geringeren Nachfrage aus China zu Boden fällt", gehöre der Kanadische Dollar zu den Währungen, die stark belastet würden. Parallel gelten diese Risiken auch dem Russischen Rubel. Im Jahr 2018 wurde die Rohstoffgebundenheit deutlich spürbar beim Nueseeländischen sowie beim Kanadischen Dollar. Aufgrund sinkender Rohstoffpreise zählte die Performance dieser Devisen zu den schlechtesten unter den G-10-Währungen - ein Begriff für die Währungen, die am verbreitetsten sind und eine hohe Liquidität aufweisen. Laut dem Report von Capital Economic sei diese Entwicklung "nicht überraschend, da diese Länder von Exporten von Nahrungsmitteln, Energie und Metallen anhängig sind".
Handelsabkommen allein könnte etwas stützen
Der Handelsstreit zwischen der chinesischen Volksrepublik und den Vereinigten Staaten von Amerika zieht sich immer weiter hin. In den letzten Wochen waren die Spannungen zwar großflächig abgeflaut, jedoch wird ein lösendes Abkommen immer weiter hinausgezögert. Zuletzt stellte US-Präsident Donald Trump eine Entscheidung in "drei bis vier Wochen" in Aussicht.
Sollte es also im Verlauf des Monats April tatsächlich zu einer Einigung kommen, könnten die risikobehafteten Währungen aus Australien und Neuseeland gestützt werden. Darüber sind sich beide Expertenseiten einig: Sowohl Capital Economic als auch Jameel Ahmad von FXTM gehen davon aus, dass die beiden Devisen im Falle einer friedlichen Einigung zulegen könnten. Gegenüber CNBC warnte Ahmad jedoch, dass eine potenzielle Rally nur von kurzer Dauer sein dürfte, da die Wirtschaftsabschwächung in China einen dominanteren Faktor spiele.
Redaktion finanzen.net
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