Bewegung in Krypto-Wallets von Tesla: Bereitet Elon Musk neue Bitcoin-Verkäufe vor?
In der vergangenen Woche gab es zum ersten Mal seit langem wieder Bewegung in den Krypto-Wallets, die dem E-Autobauer Tesla zugeordnet werden: Der Konzern um Elon Musk hat überraschend nahezu alle seine Bitcoins auf andere Wallets transferiert. Handelt es sich hierbei lediglich um eine interne Umstrukturierung oder bereitet der E-Autobauer einen Verkauf der Token vor?
Werte in diesem Artikel
• Tesla transferiert Bitcoins im Wert von rund 760 Millionen US-Dollar
• Ziel-Wallets zunächst nicht identifiziert, inzwischen auch Tesla zugeordnet
• Hintergründe der Transaktion unklar
In der vergangenen Woche sorgten auffällige Bewegungen in den Bitcoin-Wallets von Tesla für Aufsehen. Laut Daten der Krypto-Analyseplattform Arkham Intelligence verschob das Unternehmen um Elon Musk mehr als 11.500 Bitcoin im Wert von rund 760 Millionen US-Dollar auf zunächst unbekannte Wallets. Es handelte sich dabei um die erste Bewegung in den Tesla-Wallets seit der US-Konzern vor gut zwei Jahren - genauer im Juni 2022 - einen großen Teil seiner Bitcoin-Bestände abgestoßen hatte. Anschließend hatte der E-Autobauer laut Daten von Arkham noch rund 11.509 Bitcoin besessen - die nun jedoch nahezu komplett verschoben wurden. Nach insgesamt 26 Transaktionen innerhalb kurzer Zeit - beginnend am späten Abend des 15. Oktobers deutscher Zeit - befanden sich laut "BTC ECHO" nur noch Satoshis im Wert von rund 8 US-Dollar in den bekannten Tesla-Wallets. Bei Satoshi handelt es sich um eine Untereinheit des Bitcoins, wobei ein Satoshi 0,00000001 BTC entspricht.
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Neue Wallets zunächst nicht identifiziert
Die Ziel-Wallets, die zunächst keiner bestimmten Entität zugeordnet werden konnten und damit als "unbekannt" galten, werden bei Arkham Intelligence mittlerweile jedoch auch Tesla zugeordnet. Es scheint sich also um eine interne Transaktion gehandelt zu haben. Laut "Blocktrainer" könnte Tesla womöglich eine Umstrukturierung vorgenommen haben, um die Bitcoin beispielsweise mit einem besseren Sicherheitskonzept zu verwahren. An eine Kryptobörse wurden die Coins bislang jedenfalls nicht transferiert, denn dann hätte es sich um bekannte Adressen gehandelt.
Dennoch führte die Transaktion zu Spekulationen, dass Tesla aktuell möglicherweise einen weiteren Bitcoin-Verkauf vorbereiten könnte. Das würde auch deshalb aufhorchen lassen, da Tesla der viertgrößte Bitcoin-Besitzer unter den börsengehandelten Firmen ist, wie "Coindesk" unter Berufung auf Daten von BitcoinTreasuries berichtet. Nur MicroStrategy sowie die Mining-Unternehmen Marathon Digital und Riot Platforms besitzen laut der Krypto-Nachrichtenseite noch mehr Bitcoins als Tesla.
Tesla, Musk und Bitcoin: Eine wechselhafte Beziehung
Tesla investierte unter der Leitung von Elon Musk erstmals im Februar 2021 in die größte Kryptowährung der Welt und erwarb damals in einem spektakulären Kauf rund 43.000 Bitcoin im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar. Zeitweise ermöglichte der Tesla-Chef auch Bitcoin-Zahlungen bei dem E-Autobauer, ruderte hier jedoch aufgrund des hohen Energieverbrauchs der Kryptowährung und den damit verbundenen Umweltbedenken wenig später wieder zurück. 2022 trennte sich Tesla dann bereits wieder von rund 75 Prozent seiner Bitcoin-Bestände - und zwar mit Verlust.
Die nun erfolgten Transaktionen führten zu Spekulationen, ob Musk erneut einen Bitcoin-Verkauf planen könnte. Da sich Elon Musk im US-Wahlkampf jedoch als glühender Unterstützer des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump positioniert hat und Trump sich als Krypto-Befürworter gibt, scheint ein weiterer Bitcoin-Verkauf durch Tesla vor der US-Wahl Anfang November eher unwahrscheinlich.
Sollte Tesla in den nächsten Tagen oder Wochen jedoch tatsächlich Bitcoin verkaufen oder - bei einer falschen Zuordnung der neuen Wallet-Adressen durch Arkham Intelligence - bereits verkauft haben, dürfte dies in der Bilanz von Tesla für das vierte Quartal definitiv ersichtlich werden. Diese wird jedoch erst im Januar 2024 veröffentlicht. Am heutigen Mittwoch stehen nun zunächst einmal die Kennzahlen für das dritte Jahresviertel 2024 an, das Ende September - und damit vor den Bitcoin-Transaktionen - abgeschlossen wurde. Es wäre jedoch denkbar, dass sich Elon Musk im Rahmen der dazugehörigen Telefonkonferenz zu den Bitcoin-Beständen von Tesla und den jüngsten Bewegungen äußern könnte.
Redaktion finanzen.net
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