Misstrauen, Streit und Ponys

Kryptowährung mit Fokus auf Anonymität: Das ist über die Personen hinter Monero bekannt

16.09.24 06:15 Uhr

Monero: Die Kryptowährung mit Fokus auf Anonymität | finanzen.net

Der Name der Digitalwährung Monero stammt aus der Kunstsprache Esperanto und bedeutet übersetzt "Münze". Hinter der Währung steckt jedoch mehr als nur ein einfaches Zahlungsmittel. Vor allem die Anonymität ist bei Monero wichtig - und das trifft zu einem großen Teil auch auf das Team im Hintergrund zu.

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142,3337 CHF 0,6958 CHF 0,49%

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161,0073 USD 0,7378 USD 0,46%

0,0000 CHF -0,0000 CHF -5,26%

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0,0000 GBP -0,0000 GBP -5,16%

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46.313,2574 BCN 2.436,9206 BCN 5,55%

0,0000 BTC -0,0000 BTC -3,24%

43.088,7878 BCN 2.197,2723 BCN 5,37%

0,0000 BTC -0,0000 BTC -3,46%

51.737,6912 BCN 2.670,1493 BCN 5,44%

0,0000 BTC -0,0000 BTC -3,33%

265,1009 BCN 15,4598 BCN 6,19%

0,0000 BTC -0,0000 BTC -4,97%

40.941,8458 BCN 2.166,2209 BCN 5,59%

• Fokus auf Anonymität
• Core Team als überwachende Instanz
• Trubel um "fluffypony"

Die Kryptowährung Monero rangiert mit einer Marktkapitalisierung von aktuell rund 3,15 Milliarden US-Dollar unter den Top 30 der größten digitalen Währungen (Stand: 09.09.2024). Wie andere Cyberdevisen auch, nutzt sie die Blockchain-Technologie, verwendet dabei aber mit CryptoNote ein anderes Protokoll als der Bitcoin und mit ihm verwandte Token. Die Menge der verfügbaren Monero ist nicht nach oben begrenzt, wächst jedoch ab einem gewissen Zeitpunkt langsamer, so dass sich optimalerweise ein Gleichgewicht zwischen neu erzeugten und verlorengegangenen Coins einstellt. So soll eine Deflation der Währung verhindert werden.

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Es gibt jedoch noch einen weiteren großen Unterschied zu Bitcoin & Co.: Monero legt einen noch deutlich größeren Wert auf den Schutz der Privatsphäre und die Anonymität der Nutzer. Die Transaktionen innerhalb der Währung werden zwar auch in einer Blockchain hinterlegt, jedoch ist diese praktisch uneinsehbar. Nur mit einem bestimmten Code-Schlüssel bekommen Nutzer ihre eigene Transaktionshistorie angezeigt. Die anderer Monero-User bleibt geheim - anders als bei Bitcoin, wo Transaktionen zwar anonym sind, aber von jedem eingesehen werden können. Aufgrund dieser Eigenschaft hat Monero der größten Kryptowährung auch bereits den Rang der beliebtesten Digitalwährung für kriminelle Geschäfte abgelaufen.

Da Monero einen so großen Wert auf Privatsphäre und Anonymität legt, ist es nicht sehr verwunderlich, dass auch über die Entwickler hinter der Digitalwährung wenig bekannt ist. Lediglich zwei Personen aus dem aktuellen Core Team, das die Weiterentwicklung der Währung beaufsichtigt, sind namentlich bekannt. Alle weiteren Mitglieder treten unter einem Pseudonym auf - wie auch der eigentliche Initiator hinter dem digitalen Token. Um die Geschichte hinter Monero zu verstehen, muss man jedoch noch einen Schritt weiter zurückgehen.

Abspaltung von Bytecoin und Zerwürfnis

Monero entstand im Jahr 2014 als Split der Internetwährung Bytecoin. Die ebenfalls sehr erfolgreiche Kryptowährung geriet damals in diversen Foren in die Kritik, da bereits 80 Prozent der verfügbaren Token geschürft worden waren, bevor die Währung einer größeren Öffentlichkeit bekannt gemacht wurde. Einige Mitglieder der Krypto-Community warfen den Machern von Bytecoin daraufhin mangelnde Transparenz, die Zentralisierung einer eigentlich dezentralen Währung und sogar Betrug vor, da sie angeblich nur in die eigene Tasche wirtschaften würden. Im Frühjahr 2014 stellte der Nutzer "thankful_for_today" daher die Codebasis für eine Abspaltung von Bytecoin in einem der Foren vor - und fand schnell Anhänger.

Bei Monero, das ursprünglich noch BitMonero hieß, sollte es kein sogenanntes Pre-Mining vor dem öffentlichen Release geben, außerdem sollte es möglich sein, die Währung auch mit normalen Rechnern und ohne spezielle Hardware zu schürfen. Während bei diesen Punkten Einigkeit herrschte, kam es kurz nach dem Launch von BitMonero bei anderen Details jedoch zu Unstimmigkeiten. Zwischen dem Gründer "thankful_for_today" und der Community entwickelte sich daher ein Streit über den weiteren Entwicklungskurs der Währung, der schließlich in einem Zerwürfnis endete. Ein sogenanntes Core Team hat daraufhin eine weitere Fork umgesetzt und Monero ins Leben gerufen - mit der Unterstützung eines Großteils der Community. Auch heute noch überwacht ein Kernteam bestehend aus sieben Mitgliedern die Entwicklung von Monero, der Nutzer "thankful_for_today" ist jedoch - zumindest unter diesem Namen - aus den einschlägigen Foren verschwunden und auch von BitMonero hört man heute nichts mehr.

Diese Menschen stehen aktuell hinter Monero

Das Monero-Kernteam selbst arbeitet nicht an der Entwicklung der Kryptowährung mit, der Code wird von anderen Entwicklern und Kontributoren geschrieben, die in ihrer Freizeit oder auch als Hauptjob für Monero arbeiten. Anders als das Core Team, das für seine Arbeit nicht bezahlt wird, erhalten einige der Entwickler dafür auch Geld. Das Core Team selbst sieht sich als überwachende Instanz, deren Mitglieder so lange dabei bleiben, wie es ihre Zeit erlaubt oder die Community zulässt. Dass gerade Letzteres nicht ewig sein wird, ist dem Kernteam laut eigenen Angaben - und wohl auch mit Blick auf die Geschichte von "thankful_for_today" - bewusst.

Aus dem aktuellen Kernteam sind nur wenige Personen mit ihrem richtigen Namen bekannt, andere sind lediglich unter ihren Pseudonymen vertreten. Wurden die Kern-Entwickler anfangs noch auf der Webseite des Projekts gelistet, informiert der Internetauftritt mittlerweile nur noch über die Aufgaben der Abteilung und verweist auf einen nicht öffentlich zugänglichen Chatraum. Dennoch lassen sich in der Monero-Community einige Hinweise auf die Zusammensetzung des Core Teams finden.

Riccardo "fluffypony" Spagni

Am bekanntesten in der Kryptowelt ist wohl Riccardo Spagni, der im Internet auch unter dem Namen "fluffypony" auftritt und lange Zeit als Gesicht von Monero galt.

2019 gab er die Position des leitenden Administrators allerdings auf, ein Nutzer mit dem Pseudonym "Snipa" übernahm die Aufgaben stattdessen, wie die Stiftung informierte. Für Aufsehen in der Community sorgte die Nachricht, dass Spagni von der südafrikanischen Regierung des Betrugs und der Fälschung von Rechnungen in 378 Fällen bezichtigt und angeklagt wurde. Dabei sollen Schäden in Höhe von 1,5 Millionen südafrikanischen Rand entstanden sein, wie das Tech-Portal "MyBroadband" berichtete. So soll der Mitgründer der Kryptowährung Rechnungen manipuliert und Beträge erhöht haben.

Unklar ist, inwiefern Spagni noch in Moneros Core Team involviert ist.

Monero setzt auf Spenden und eigenen Forschungszweig

Das Monero-Entwicklungsteam umfasst daneben mehr als 200 Mithelfende, die zum Teil unter ihrem richtigen Namen und zum Teil unter einem Pseudonym auftreten. Neben dem Core Team und den Entwicklern gibt es auch noch ein Monero Research Lab, das aus Akademikern, Wissenschaftlern und Forschern aus den Bereichen Mathematik und Kryptographie besteht und unter anderem am CryptoNote-Protokoll forscht.

Finanziert wird das Team hinter Monero durch Spenden aus der Community. In der Anfangszeit hat darüber hinaus auch das ursprüngliche Core Team dem Projekt finanziell unter die Arme gegriffen, wenn die Spenden nicht ausgereicht haben. Dabei wurde vor allem in die Infrastruktur investiert, die die Digitalwährung am Laufen hält und somit den Grundpfeiler von Monero bildet.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Wit Olszewski / Shutterstock.com