Kryptowährungen im Blick

EZB-Untersuchung: Ist der Bitcoin eine Gefahr für den Euro?

27.05.19 22:11 Uhr

EZB-Untersuchung: Ist der Bitcoin eine Gefahr für den Euro? | finanzen.net

Kryptowährungen sind auf dem Vormarsch. Das hat auch die Europäische Zentralbank zum Anlass genommen, in einer Studie die Auswirkungen von Bitcoin & Co. auf die Wirtschaft und die Geldpolitik zu untersuchen. Die kommt zu einem überraschenden Ergebnis.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

2.915,63 USD 22,08 USD 0,76%

Devisen

0,8909 CHF -0,0054 CHF -0,60%

0,9505 EUR -0,0028 EUR -0,29%

0,7851 GBP -0,0018 GBP -0,23%

148,8511 JPY -0,3097 JPY -0,21%

0,9994 USD -0,0001 USD -0,01%

74.714,7969 CHF -2.575,1937 CHF -3,33%

79.709,9808 EUR -2.494,0864 EUR -3,03%

65.845,1417 GBP -2.013,4828 GBP -2,97%

12.483.232,9433 JPY -379.374,7898 JPY -2,95%

83.810,4049 USD -2.372,7380 USD -2,75%

1.864,9083 CHF -63,4901 CHF -3,29%

1.989,5899 EUR -61,4155 EUR -2,99%

1.643,5185 GBP -49,5657 GBP -2,93%

311.586,0052 JPY -9.338,2417 JPY -2,91%

2.091,9380 USD -58,3461 USD -2,71%

2,1084 CHF -0,0352 CHF -1,64%

2,2493 EUR -0,0305 EUR -1,34%

1,8581 GBP -0,0239 GBP -1,27%

352,2619 JPY -4,4698 JPY -1,25%

2,3650 USD -0,0252 USD -1,05%

91,4497 CHF -7,3162 CHF -7,41%

97,5637 EUR -7,4816 EUR -7,12%

80,5934 GBP -6,1205 GBP -7,06%

15.279,2708 JPY -1.157,3490 JPY -7,04%

Eine Studie mit dem Namen "Krypto-Vermögenswerte: Auswirkungen auf finanzielle Stabilität, Geldpolitik, Zahlungen und Kapitalmärkte" sollte untersuchen, ob Bitcoin, Ethereum und andere Kryptowährungen für die Europäische Gemeinschaftswährung Euro eine Gefahr darstellen.

Sie möchten in Kryptowährungen investieren? Unsere Ratgeber erklären, wie es innerhalb von 15 Minuten geht:
» Bitcoin kaufen, Ripple kaufen, IOTA kaufen, Litecoin kaufen, Ethereum kaufen, Monero kaufen.

Währungshüter geben Entwarnung

Dabei kommen die Währungshüter zu dem Ergebnis, dass die Finanzstabilität durch digitale Coins nicht in Gefahr ist. Diese hätten "keine spürbaren Auswirkungen auf die Realwirtschaft", heißt es in der Studie. Auch auf die Geldpolitik hätten digitale Währungen keine "erheblichen Auswirkungen".

Zur Begründung führte die EZB an, dass Kryptowährungen wie Bitcoin nicht "die Funktion des Geldes erfüllen". Damit stützt die Zentralbank die Aussagen des EZB-Chefs Mario Draghi, der kürzlich betont hatte: "Bitcoin und alle anderen Kryptowährungen sind keine echten Währungen, sie sind Vermögenswerte. Ein Euro ist ein Euro, heute, morgen oder in einem Monat, der Wert ist immer ein Euro, denn die EZB steht hinter dem Euro. Wer steht hinter den Kryptowährungen? Deshalb sind es sehr, sehr risikoreiche Vermögenswerte."

Dass Bitcoin & Co. nicht als geldwerte Währung gelten und daher nicht die Funktionen von Euro oder Dollar einnehmen können, ist unter Ökonomen eine weit verbreitete Ansicht. Tatsächlich fehlt es Kryptowährungen an Verbreitung und Einsatzmöglichkeiten. Bisher sei der Einsatz von Digitalwährungen noch stark beschränkt, nur wenige Händler akzeptieren Zahlungen von Gütern oder Dienstleistungen mit den digitalen Coins. Schuld daran sind nach Einschätzung der Experten auch die hohen Preisschwankungen am Kryptomarkt. Eine Änderung der Umstände für Kryptowährungen sei in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Auch in naher Zukunft werden Krypto-Assets angesichts hoher Volatilität, fehlender Unterstützung durch die Zentralbank sowie begrenzter Akzeptanz bei den Händlern nicht die Merkmale eines monetären Vermögenswertes erfüllen, heißt es in der Studie weiter.

Stablecoins unter der Lupe

Zu einer anderen Einschätzung kommen die Währungshüter unterdessen für die sogenannten Stablecoins, wie Tether. Diese sind an einen "stabilen Vermögenswert" gebunden - analog zu Gold. Diese Assets rät die EZB unter Beobachtung zu halten, insbesondere aufgrund der Tatsache, dass sie deutlich weniger volatil sind und durch Zentralbankgelder besichert. Allerdings bleibe in diesem Zusammenhang abzuwarten, ob algorithmische Stablecoins tatsächlich die sehr erhebliche Verringerung der Preisvolatilität bieten können, die für eine breitere Anwendung nötig wäre, so die Bank weiter.

Stablecoins könnten sich also - anders als Kryptowährungen - durchaus auf die Geldpolitik auswirken. "Solche besicherten Stable Coins sind jedoch keine Krypto-Assets im Sinne dieses Papiers", betonen die Währungshüter.

Redaktion finanzen.net

Das könnte Sie auch interessieren: finanzen.net Ratgeber Bitcoin kaufen - So geht's

Bildquellen: ImageFlow / Shutterstock.com