Krypto-Crash

Hohe Strompreise treiben Datenzentrum für Krypto-Miner in die Insolvenz

06.10.22 23:46 Uhr

Hohe Strompreise treiben Datenzentrum für Krypto-Miner in die Insolvenz | finanzen.net

Der Kursverfall bei Kryptowährungen in Kombination mit enorm steigenden Energiekosten machen den Mining-Unternehmen zu schaffen. Nun hat Ende September sogar schon ein wichtiger amerikanischer Mining-Dienstleister Konkurs anmelden müssen.

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• Energiekrise erfasst Krypto-Miner
• Compute North stellt Insolvenzantrag
• Geschäftsbetrieb soll zunächst fortgesetzt werden

, Weltweit explodieren die Energiepreise. Verantwortlich hierfür ist der Ukraine-Krieg und die damit zusammenhängende Ressourcenknappheit. In Teilen der USA sorgte im Sommer zusätzlich noch eine historische Hitzewelle für zahlreiche Stromausfälle. Für die energieintensiven Krypto-Schürfer bedeutet dies eine große Belastung.

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Ebenso schlimm ist für die Miner der derzeitige Krypto-Crash, schließlich schmälert dieser die Profite aus dem Verkauf frisch geschürfter Token. So hat beispielsweise die Ur-Kryptowährung Bitcoin seit Jahresbeginn über die Hälfte ihres Werts verloren (Stand: 05.10.2022). Dass sich einige Miner infolge gestiegener Energiekosten nun dazu gezwungen sehen, Token aus ihren Beständen zu verkaufen, drückt die Kurse noch zusätzlich.

Mining-Dienstleister stellt Insolvenzantrag

Bitcoin-Miner befinden sich somit angesichts gestiegener Kosten bei gleichzeitig sinkenden Umsätzen in einer doppelten Krisensituation. Compute North, ein Datenzentrum, das Hosting-Dienstleistungen für Krypto-Miner anbietet, ist deshalb inzwischen sogar pleite gegangen. Das im US-Bundesstaat Minnesota ansässige Unternehmen reichte Ende September einen Konkursantrag beim Südlichen Bezirksgericht von Texas ein. In Texas sind aufgrund der dort üblicherweise moderaten Stromkosten zahlreiche Miner beheimatet, allerdings ist das Stromnetz in weiten Teilen des US-Staates ziemlich marode, weshalb die Hitzewelle im Sommer dort zu Stromausfällen führte. Die Folge war ein kräftiger Anstieg der Energiepreise.

Wie aus dem Chapter 11 Insolvenzantrag hervorgeht, hat Compute North, einer der größten Anbieter von Mining-Rechenzentren in den USA, bei mindestens 200 Gläubigern Schulden in Höhe von insgesamt einer halben Milliarde US-Dollar angehäuft. Dem stehen eigene Vermögenswerte von rund 100 bis 500 Millionen US-Dollar gegenüber.

"Von den Problemen in der Lieferkette und den Lagerbeständen bis hin zu den Verwerfungen auf den Kapital- und Kryptowährungsmärkten ist es Compute North nicht gelungen, eine ausreichende Liquidität aufrechtzuerhalten, um geplante Projekte, die sich in der Entwicklung befinden, online zu bringen und alle seine Verpflichtungen aktuell zu bezahlen", lautet hierzu das offizielle Statement von CFO Harold Coulby.

Wie geht es für Compute North weiter?

Ein Insolvenzverfahren nach Chapter 11 ermöglicht es einem angeschlagenen Unternehmen, seinen Geschäftsbetrieb zunächst weiterzuführen und währenddessen einen Plan zur Schuldentilgung zu erarbeiten. Im Falle von Compute North wird nun versucht, das gesamte Unternehmen oder zumindest Teile davon zu veräußern: "Compute North rechnet damit, dass es entweder zu einer Reorganisation des Geschäfts kommt, wobei sich eine verkleinerte Organisation auf das Eigentum und das Projektmanagement bestimmter Einrichtungen konzentriert, oder zu einem Verkauf der Einrichtungen von Compute North als laufendes Unternehmen", beschreibt Coulby die Zukunftsaussichten für den Hosting-Service.

Allerdings könnte es schwierig werden, einen potentiellen Käufer zu finden. Zum einen leiden die Konkurrenten von Compute North gleichfalls unter der Energiekrise sowie der Schwäche des Kryptomarkts, zum anderen hat durch den Wechsel von Proof of Work zu Proof of Stake bei der weltweit zweitgrößten Blockchain Ethereum der Bedarf an Rechen-Power deutlich abgenommen. Zusätzlich übt die Regierung in Washington Druck auf die Mining-Unternehmen aus, um zu erreichen, dass sie ihren hohen Energieverbrauch reduzieren bzw. grüner machen.

Redaktion finanzen.net

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