Chinas Robinhood-Rivalen Futu und Tiger Brokers wollen auf US-Markt angreifen
Der Wertpapier-Broker Robinhood konnte unter anderem dank eines starken Interesses an Kryptowährungen deutlich wachsen. Doch nun könnte der bei US-Anlegern sehr beliebten Broker-App schon bald neue Konkurrenz von zwei chinesischen Anbietern drohen, die ebenfalls von diesem Trend profitieren wollen.
Werte in diesem Artikel
• Robinhood profitiert von Wachstumstrend Krypto
• Konkurrenten Futu und Tiger Brokers drängen auf US-Markt
• China geht weiter gegen Spekulation mit Cyber-Devisen vor
Bereits seit 2018 haben Robinhood-Nutzer die Möglichkeit, verschiedene Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum zu handeln. Damit hat das Unternehmen rechtzeitig auf einen Wachstumstrend gesetzt, denn in diesem Jahr hat der Hype um Kryptowährungen nochmal deutlich zugelegt. Dazu beigetragen haben Meldungen, wonach große Player wie Tesla, PayPal oder auch Visa die Cyberdevisen als Zahlungsmittel akzeptieren wollen. Aber auch der im April erfolgte Börsengang der Krypto-Handelsplattform Coinbase hat für zusätzlichen Schwung gesorgt. Zwar haben sich die Kurse inzwischen wieder etwas von ihren Hochs entfernt, doch vorübergehend war die Marktkapitalisierung aller Cyberdevisen über die Marke von zwei Billionen Dollar geklettert.
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Dank dieses Hypes verzeichnete Robinhood im ersten Quartal 2021 eine Rekordzahl von Usern, die Krypto-Trades über seine App ausführten. So kletterte die Zahl gegenüber dem Vorquartal um fast 500 Prozent auf 9,5 Millionen Nutzer.
Futu und Tiger Brokers drängen auf US-Markt
Dieser Erfolg lockt jetzt auch die Konkurrenz an. Mit Futu und Tiger Brokers wollen nun auch zwei chinesische Rivalen ein Stück vom Kuchen.
Beide Unternehmen sind zuletzt stark gewachsen. So meldete Tiger Brokers für Ende März 376.000 Depot-Kunden, das waren mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Futu konnte die Kundenzahl im gleichen Zeitraum sogar auf 789.652 mehr als verdreifachen.
Für das weitere Wachstum wollen sich Futu und Tiger Brokers nun verstärkt auf Auslandsmärkte konzentrieren und sehen dabei anscheinend Potential beim Krypto-Handel. Deshalb verkündeten sie anlässlich der jüngsten Bilanzvorlagen, dass sie in Singapur und den USA Lizenzen beantragt haben, um den Kunden in diesen Ländern den Handel mit Kryptowährungen anbieten zu können.
Wie Arthur Chen, der Chief Financial Officer von Futu, gegenüber dem US-Sender "CNBC" erklärte, kam etwa ein Viertel der zahlenden Neukunden im ersten Quartal aus Singapur oder den USA. "Wir verzeichnen seitens unserer User weltweit ein starkes Interesse an Krypto. Darauf haben wir gehört", sagte Chen. Sein Unternehmen hoffe, den Kunden bereits zum Jahresende Kryptowährungs-Produkte anbieten zu können.
Auch Tianhua Wu, der CEO von Tiger Broker, berichtete "CNBC" von einem starken Interesse an Kryptowährungen seitens der Kunden. Der Coinbase-Börsengang habe neue User angelockt.
China erhöht Druck auf Kryptowährungen
Während Tiger Brokers und Futu also versuchen, stärker in Auslandsmärkten Fuß zu fassen, wächst im Heimatmarkt der Druck durch die Aufsichtsbehörden.
So verbot die chinesische Notenbank erst im Mai, Digitalwährungen für Zahlungszwecke zu verwenden, da es sich nicht um echte Währungen handele. Außerdem wurde es Finanz- und Zahlungsdienstleistern untersagt, Produkte oder Dienstleistungen in Digitalwährungen auszuzeichnen. Auch gegen die Herstellung von Kryptowährungen, das sogenannte Mining, will das Reich der Mitte härter vorgehen.
China hat schon länger eine sehr kritische Haltung gegenüber Kryptoanlagen, die als eine Gefahr für die Finanzstabilität angesehen werden.
Redaktion finanzen.net
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