Hacker erbeuteten im Jahr 2020 Kryptowährungen im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar
Über 120 Hackerangriffe, größtenteils auf Ethereum DApps, fanden im Laufe des vergangen Jahres 2020 statt. Zieht man den Bitcoin-Höchstwert von Januar 2021 als Berechnungsgrundlage heran, wurden im Jahr 2020 Kryptowährungen im Wert von rund 3,78 Milliarden US-Dollar gestohlen. Doch Anleger werden nicht nur durch Hacker um die Einlagen gebracht.
Werte in diesem Artikel
• 122 Hackerangriffe im Jahr 2020
• Größter Anteil der Angriffe auf Ethereum DApps
• Blockchain Wallets als profitabelste Anlaufstelle der Hacker
Insgesamt waren die 122 Hackerangriffe im Laufe des Jahres 2020 für ein Drittel (33 Prozent) aller jemals aufgezeichneten Blockchain-Hackerangriffe verantwortlich, so das ernüchternde Fazit eines Berichts von "Atlas VPN". Die in dem Bericht aufgeführten Zahlen basieren auf bereitgestellte Daten von "SlowMist Hacked", wo eine Historie über sämtliche Angriffe auf Blockchain-Projekte, -Apps und -Token geführt wird.
40 Prozent auf Ethereum DApps
Vor allem auf Ethereum (ETH) DApps haben es die Hacker abgesehen. 47 der 122 als erfolgreich registrierten Angriffe im vergangenen Jahr nahmen sich die dezentralen ETH-Apps zum Ziel. Wie "Atlas VPN" ausführt, haben Angriffe auf Ethereum DApps die Anleger insgesamt um rund 436 Millionen US-Dollar gebracht - bzw. rund 9 Millionen US-Dollar pro Angriff.
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Ein weiteres beliebtes Ziel waren dem Bericht nach sogenannte "Cryptocurrency Exchange"-Plattformen, wo Anleger Kryptowährungen gegen andere Vermögenswerte eintauschen können. Insgesamt 28 Angriffe auf solche Plattformen wurden im Jahr 2020 gezählt, die in Summe zu über 300 Millionen US-Dollar an Verlusten bzw. rund 10,7 Millionen US-Dollar pro Hackerangriff führten.
Als profitabelste Anlaufstelle der Hacker haben sich die Blockchain Wallets erwiesen, in denen Besitzer ihre Kryptowährungen gespeichert halten. Rund 3,03 Milliarden US-Dollar bzw. über 112 Millionen US-Dollar pro Hack erbeuteten Hacker bei 27 erfolgreich ausgeführten Hackerangriffen direkt auf die Wallets der Anleger, so der "Atlas VPN"-Bericht.
20 Prozent aller Bitcoin gelten als verschollen
Doch Hackerangriffe sind nicht das einzige Problem von Krypto-Anlegern. Laut einem Bericht der "New York Times" sind rund 20 Prozent der momentan weltweit existierenden 18,5 Millionen Bitcoin verschollen oder nicht mehr auffindbar. Das entspricht einem Gegenwert von rund 140 Milliarden US-Dollar an Bitcoin, auf die derzeit nicht zugegriffen wird oder nicht zugegriffen werden kann. Als Hauptgrund für ein verlorenes Blockchain Wallet gilt ein vergessenes Passwort. Im Gegensatz zu Banken oder Zahlungsdienstleistern wie PayPal können Anleger von Kryptowährungen kein neues Passwort anlegen oder auf einem anderen Weg den Zugang zur Wallet aktualisieren, falls das ursprüngliche Passwort vergessen wurde. Anleger sind für ihre Kryptowährungen und deren Verwaltung vollumfänglich selbst verantwortlich.
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So auch im Fall Stefan Thomas, wie die "New York Times" berichtet. Der in San Francisco lebende deutsche Programmierer hat noch zwei Versuche, das Passwort zu seiner Wallet herauszufinden. Mit dem Passwort erhält er Zugang zu privaten Schlüsseln zu einem digitalen Wallet, in dem 7.002 Bitcoin gespeichert sind, was einem Wert von rund 220 Millionen US-Dollar entspräche. Das Problem: Vor einigen Jahren verlor Stefan Thomas den Zettel, auf dem er das Passwort notierte. Bei zehn fehlerhaften Versuchen wird der Inhalt für immer verschlüsselt. Bislang hat er acht seiner am häufigsten verwendeten Passwortformulierungen ausprobiert - ohne Erfolg. Mittlerweile hat er die Festplatte sicher weggeschlossen und hofft entweder auf eine Eingebung oder eine neue Möglichkeit, die Daten zu entschlüsseln, so "Heise Online".
Philipp Beißwanger / Redaktion finanzen.net
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