Nach Facebook-Skandal: Arbeitet Cambridge Analytica an einer eigenen Kryptowährung?
Die missbräuchliche Verwendung von Daten von mehr als 87 Millionen Facebook-Nutzern soll nicht das einzige umstrittene Geschäft gewesen sein, in das Cambridge Analytica verwickelt war. Die Briten sollen ein ICO für eine Datenaustauschbörse geplant haben.
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Cambridge Analytica machte zuletzt mit dem Datenmissbrauch von wohl mehr als 87 Millionen Facebook-Nutzern negative Schlagzeilen. Nun kommen weitere Einzelheiten zu dem Konzern ans Licht. Unter anderem sollen die Briten an der Entwicklung einer eigenen Kryptowährung gearbeitet haben.
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Eigene Kryptowährung für Datenaustauschbörse
Wie einem Bericht der New York Times zu entnehmen ist, hätte sich die Firma über ein Inicial Coin Offering, kurz ICO, Geld beschaffen wollen, um damit eine Art Datenaustauschbörse für Internetnutzer auf die Beine zu stellen. Über dieses System sollten Privatpersonen die Möglichkeit erhalten, "ihre persönlichen Daten zu speichern und sie an Werbetreibende zu verkaufen", so die ehemalige Cambridge-Analytica-Managerin Brittany Kaiser gegenüberd New York Times. Bis zu 30 Millionen Dollar hätten über das ICO eingesammelt werden sollen. Als Bezahlbasis sollte schließlich die eigene Kryptowährung dienen.
Die Pläne würden aus der Zeit vor dem Facebook-Datenskandal stammen. Inwieweit sie voran gebracht oder ausgeführt worden sind, ist nicht klar. Laut Reuters wolle sich Cambridge Analytica derzeit nicht zu dem ICO äußern. Die Briten leugnen aber nicht, dass sie mit der Blockchain-Technologie experimentiert haben. "Vor der Facebook-Kontroverse haben wir an einer Reihe von Technologien gearbeitet, um Menschen zu helfen, ihre Daten von Konzernen zurückzufordern und die volle Transparenz und Kontrolle darüber zu behalten, wie diese genutzt werden", äußerte ein Sprecher gegenüber Reuters.
Verwicklung in umstrittene Geschäfte?
Auch die New York Times will von Kaiser erfahren haben, dass Cambridge Analytica in der Krypto-Welt aktiv gewesen ist. So habe die britische Analysefirma für Blockchain-Firmen gearbeitet und sie bei der Suche nach Investoren für mögliche Token-Verkäufe unterstützt. Beispielsweise wurden E-Mails an potenzielle Partner und Investoren versandt, um sie zu bestimmten Events einzuladen und zu Investitionen anzuspornen. Ähnlich wie bei der US-Wahl 2016, die Hintergrund des Facebook-Datenskandals gewesen sein soll, sollten Menschen auf diese Weise für bestimmte Zwecke beeinflusst werden, wie wie New York Times weiter berichtet.
Redaktion finanzen.net
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