Britisches Pfund: Angst vor hartem Brexit
13.01.17 17:30 Uhr
Die Sorge vor einem Ausscheiden aus dem europäischen Binnenmarkt hat die Erholung der Währung beendet.
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von Astrid Zehbe, Euro am Sonntag
Ein gutes halbes Jahr nach der Entscheidung der Briten, die Europäische Union zu verlassen, fehlt noch immer ein tragfähiges und überzeugendes Konzept für den Austrittsprozess. Diese Ansicht vertreten jedenfalls viele Ökonomen, Unternehmer und Politiker.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Vor allem die Frage, ob Großbritannien weiterhin den Zugang zum europäischen Binnenmarkt mit all seinen Vorteilen haben wird, sorgt für immense Unsicherheit - insbesondere im Finanzsektor. Führende EU-Politiker knüpfen die Teilnahme am freien Warenaustausch mit anderen EU-Ländern an die Personenfreizügigkeit, wie sie bislang innerhalb der Staatengemeinschaft gehandhabt wird.
Planlosigkeit belastet
Großbritanniens Premierministerin Theresa May hingegen hob in einem Interview am vergangenen Wochenende die Bedeutung von Einwanderungskontrollen hervor. Der Frage, ob sie dafür auf den Zugang zum EU-Binnenmarkt verzichten würde, wich sie aus. Sie wolle den "bestmöglichen Deal", erklärte die konservative Politikerin.Nach dem Interview machte sich an den Märkten die Furcht vor einem sogenannten harten Brexit ohne Binnenmarktzugang breit. Das Britische Pfund beendete seine Erholung und fiel gegenüber dem Dollar auf den tiefsten Stand seit Oktober 2016. Auch gegenüber dem Euro ging die britische Währung auf Talfahrt.
Nach Einschätzung von Analysten ist damit aber noch keine Bodenbildung beim Wechselkurs erreicht. Im März will May die Austrittserklärung aus der EU in Brüssel einreichen. Angesichts der bislang an den Tag gelegten Planlosigkeit in Sachen Brexit dürfte das Pfund unter Druck bleiben.
Anleger profitieren
Die Analysten der Deutschen Bank rechnen beispielsweise damit, dass ein Britisches Pfund am Ende des laufenden Jahres nur noch 1,18 Dollar kosten wird. Dafür spricht auch: Angesichts der gut laufenden US-Wirtschaft und der Straffung der Geldpolitik in den Vereinigten Staaten dürfte der Dollar unabhängig vom Brexit an Stärke gewinnen.Anleger können von einem weiteren Verfall des Pfunds zum Dollar mit einem Zertifikat von BNP Paribas profitieren. Das Papier (ISIN: DE 000 BN6 YVA 4) zeichnet den Wechselkurs mit einem Hebel von derzeit 2,3 nach. Gewinnt die britische Währung wider Erwarten doch an Wert, gibt es entsprechend hohe Einbußen. Die Knock-out-Barriere des endlos laufenden Papiers liegt bei 1,7409 Dollar je Pfund. Wird diese Schwelle erreicht, droht der Totalverlust. Aktuell beträgt der Abstand zur Barriere aber rund 43 Prozent.
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