Euro am Sonntag-Einschätzung

Australien: Teurer Aussie-Dollar

11.08.16 09:30 Uhr

Australien: Teurer Aussie-Dollar | finanzen.net

Die australische Währung hat zum Euro deutlich an Wert gewonnen. Nach der jüngsten Leitzinssenkung erwarten Analysten eine Gegenbewegung.

von Thomas Strohm, Euro am Sonntag

Mit Verweis auf die niedrige Inflation hat die australische Notenbank am Dienstag ihren Leitzins von 1,75 auf rekordtiefe 1,50 Prozent gesenkt. Der australische Dollar (AUD) reagierte bisher kaum auf diese Nachricht - nach den deutlichen Wertzuwächsen gegenüber dem Euro seit Ende Mai ist eine Korrektur jedoch überfällig.

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Die Teuerungsrate werde angesichts des gedämpften Wachstums der Arbeitskosten und des geringen Kostendrucks andernorts in der Welt für einige Zeit niedrig bleiben, sagte der Chef der Reserve Bank of Australia, Glenn Stevens. Vom Arbeitsmarkt seien zuletzt gemischte Signale gekommen. Zudem verwies der Notenbankchef auf die Probleme in einigen Schwellenländern und nannte ausdrücklich China, den wichtigsten Handelspartner von Australien. Eine Lockerung der Geldpolitik könne helfen, nachhaltiges Wachstum zu sichern, sagte Stevens.

Schwächelt China, leidet Australien

Im ersten Quartal des laufenden Jahres legte die Wirtschaft in Down Under zum Vorquartal um gute 1,1 Prozent zu. Fürs Gesamtjahr 2016 prognostizierte der IWF im April ein BIP-Plus von 2,5 Prozent, für 2017 rechnet er mit einem Wachstum von drei Prozent. Größere Probleme in China könnten diese Pro­gnosen allerdings schnell zu Makulatur machen. Die Notenbank versucht deshalb, frühzeitig gegenzusteuern.

Ein Konjunkturprogramm der Regierung zur Stützung der Wirtschaft ist ­dagegen unwahrscheinlich. Die liberal-­konservative Regierung betont, die Verringerung des Staatsdefizits habe Priorität. Bei der Parlamentswahl Anfang Juli erlitt die Koalition unter Führung von Premier Malcolm Turnbull deutliche Stimmenverluste, kann aber mit einer knappen Mehrheit weiterregieren.

Mit Hebel auf die Korrektur setzen

Mitte Mai kostete ein Euro über 1,56 AUD, Mitte Juli waren es zeitweise weniger als 1,45. Nach Einschätzung der Analysten der LBBW steht nun eine Gegenbewegung an, die den Wechselkurs bis Ende September Richtung 1,53 führen sollte. Zur Begründung führen die Devisenexperten unter anderem an, dass auch die für die Exportwirtschaft Aus­traliens wichtigen Preise für Industriemetalle nach den Kurszuwächsen erst mal korrigieren sollten. Auf etwas längere Sicht, bis Mitte 2017, dürfte der AUD dann wegen der im Vergleich zur Euro-­Zone besseren Wachstumsaussichten aber wieder an Wert zulegen.

Anleger, die auf eine Schwächephase des AUD in den nächsten Wochen setzen wollen, können das mit einem Zertifikat der Deutschen Bank machen, das den Wechselkurs mit Hebel 3,2 abbildet (ISIN: DE 000 XM4 AUV 2). Sollte der AUD wider Erwarten doch aufwerten, drohen entsprechend hohe Verluste.

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