Kanadischer Dollar: Es ziehen Wolken auf
Noch läuft die Wirtschaft des Landes gut. Doch es drohen Gefahren. Das könnte die Währung unter Druck bringen.
von Emmeran Eder, Euro am Sonntag
Auf dem Prüfstand steht bei Donald Trump das Freihandelsabkommen NAFTA zwischen Kanada, den USA und Mexiko. Trump ist mit dem Vertrag unzufrieden und der Ansicht, die USA würden benachteiligt. Die bisherigen Verhandlungsrunden verliefen erfolglos. Es ist wahrscheinlich, dass das Abkommen von den USA gekündigt wird.
Handeln Sie Währungspaare wie EUR/USD mit Hebel bei Plus500 und partizipieren Sie an steigenden wie fallenden Notierungen.
Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Für Kanada hätte das Folgen. Die USA sind der wichtigste Handelspartner des zweitgrößten Landes der Erde. Die beiden Volkswirtschaften sind eng verflochten. Fließen weniger Direktinvestitionen aus dem Süden in den Norden und werden Fabriken abgezogen, dürfte das Kanadas Ökonomie schwächen.
Die läuft aktuell noch prächtig. 2017 wuchs das BIP um drei Prozent. Die Kapazitäten sind voll ausgelastet. Die Arbeitslosigkeit ist mit 5,7 Prozent auf das tiefste Niveau seit 1976 gefallen. Daher brummt der Konsum. Das hat dazu geführt, dass die Inflation auf gut zwei Prozent zugelegt hat.
Sorgen um Immobilienmarkt
Mit zwei Zinserhöhungen von je 0,25 Prozent hat Kanadas Zentralbank im Sommer 2017 gegengesteuert. Nun erhöhte sie erneut um 0,25 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent. Trotz des Zinsvorteils verlor der kanadische Dollar (CAD), auch Loonie genannt, im zweiten Halbjahr 2017 zum Euro an Wert. Das hat mehrere Gründe: Anlegern macht vor allem der überhitzte Immobilienmarkt Sorgen. Der Preisanstieg ist exorbitant.
Hypothekendarlehen erreichen Rekordniveau. Die Sorge geht um, der Zinsanstieg könne einen Einbruch am Häusermarkt auslösen. Zumal sich die Konjunktur im zweiten Halbjahr 2017 gegenüber der ersten Hälfte abgeschwächt hat.
Sollte das NAFTA-Abkommen gekündigt werden, dürfte das in Verbindung mit den höheren Zinsen die Konjunktur belasten. Daher erwartet die DZ Bank, dass die Notenbank 2018 einen vorsichtigen Zinserhöhungskurs einschlägt.
Von der Zinsseite ist somit wenig Unterstützung für den Loonie gegenüber dem Euro zu erwarten, zumal die EZB ihr Anleihekaufprogramm wohl kräftig reduzieren will. Auch die brummende Konjunktur in Europa und sogar in Krisenländern wie Griechenland stärkt Europas Devise. Die Charttechnik spricht ebenfalls für den Euro. Der befindet sich schon längere Zeit gegenüber dem Kanada-Dollar im Aufwärtstrend. Dieser dürfte sich fortsetzen - es sei denn, die Rohstoffpreise ziehen kräftig an. Das würde den Loonie nämlich stützen.
Mit dem Euro/CAD-Mini-Future-Long-Zertifikat (ISIN: DE000DZ9Z3N4) der DZ Bank setzen Anleger mit Hebel 5,2 auf einen zum Kanada-Dollar steigenden Euro. Die Knock-out-Schwelle bei 1,242 ist 18,5 Prozent entfernt. Der Hebel wirkt auch umgekehrt.
Weitere News
Bildquellen: Mark Heirreid / Shutterstock.com, Maxx-Studio / Shutterstock.com