Die Türkische Lira wird immer gefragter
Die türkische Wirtschaft ist eindrucksvoll auf den Wachstumspfad zurückgekehrt.
Das Bruttoinlandsprodukt lag im ersten Quartal um 6,0 Prozent über dem – allerdings niedrigen – Niveau des Vorjahres. Schneller als von vielen erwartet hat die Türkei damit nicht nur die Rezession hinter sich gelassen, sondern ist wieder der wichtigste Konjunkturmotor in der Region Osteuropa und Naher Osten. Im ersten Quartal könnte die Wachstumsrate nach Ansicht des türkischen Finanzministers sogar über zehn Prozent liegen. Allerdings ist bei diesen Zahlen ein erheblicher Basiseffekt zu berücksichtigen, denn die Wirtschaft ist im ersten Quartal 2009 um 14,5 Prozent eingebrochen. Auch ist die Arbeitslosenquote mit 13,5 Prozent immer noch hoch.
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Die Notenbank hält daher die Zeit für eine Anhebung des bei 6,5 Prozent liegenden Leitzinses noch nicht gekommen. Das dürfte sich aber in der zweiten Jahreshälfte ändern. Eine weitere dynamische Konjunkturerholung und die Aussicht auf steigende Zinsen dürften den Wechselkurs EUR/TRY langfristig unter Druck setzen. Charttechnisch dürfte sich nach dem Fall unter die Unterstützung bei 2,04 TRY der Kursrückgang noch bis in den Bereich von 1,97/1,96 TRY fortsetzen. Eine Trendumkehr könnte es nur dann geben, wenn durch die Krise in Griechenland das globale Finanzsystem erschüttert wird. Die Lira ist aufgrund der Defizite in der Leistungsbilanz und im Staatshaushalt für solche Störungen besonders anfällig.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.