Brasilianischer Real vor starker Abwertung?
Das ist ein Déjà-Vu: Wie 2009 scheint sich der weltweite Abwertungswettlauf wieder zu beschleunigen.
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Nachdem die US-Notenbank den Geldhahn schon seit langem weit aufgedreht hält, zog die Europäische Zentralbank im Dezember nach und stellte den Banken praktisch unbegrenzt Liquidität zur Verfügung. Da wollte sich die Bank of Japan ebenfalls nicht lumpen lassen und hat vor kurzem auch zu dem inzwischen beliebten Instrument des Aufkaufs von Anleihen gegriffen. Den Regierungen und Notenbanken in den Schwellenländern gefällt das gar nicht, denn letztlich geht der durch diese Lockerung der Geldpolitik inszenierte Abwertungswettlauf auf ihre Kosten: Ihre Währungen kommen unter Aufwertungsdruck, mit den entsprechenden negativen Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit und die Konjunktur.
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Die Regierung in Brasilien prangert die Geldpolitik in den Industrieländern daher nicht nur offen an, sondern ergreift selbst auch Gegenmaßnahmen: Der Leitzins wurde von 10,50 auf 9,75 Prozent gesenkt und der Zufluss ausländischen Kapitals durch Sondersteuern eingedämmt. Der Real hat sich dadurch in den letzten Wochen deutlich abgeschwächt; EUR/BRL ist von 2,25 auf 2,40 BRL gestiegen. Doch mehr als eine Seitwärtsbewegung beim Wechselkurs wird die Regierung in Brasilien mit diesen Maßnahmen nicht hinbekommen, eine stärkere Abwertung ist nicht zu erwarten. Dafür ist der Real einfach zu attraktiv.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.