Schadsoftware statt Pikachu: Betrug im Internet mit Pokémon-NFT-Spiel
Hacker machen sich die Beliebtheit der Pokémon-Serie zunutze und gestalten einen Webauftritt für ein angebliches Kartenspiel. Der Download stellt sich jedoch nicht als harmloses Kartenspiel, sondern als Malware heraus.
Werte in diesem Artikel
• In Deutschland war bereits jeder Vierte Opfer von Cyberkriminalität
• Kriminelle versuchen auf immer neue Arten, arglose Opfer zu finden
• Neuestes Beispiel ist eine als Spiel getarnte Schadsoftware
Schadsoftware unter dem Deckmantel eines Pokémon-Spiels
Anfang Januar vermeldete das südkoreanische Cybersicherheitsunternehmen AhnLab, dass eine Website, welche ein vermeintliches Pokémon-NFT-Spiel bewarb, in Wirklichkeit kein harmloses Kartenspiel, sondern Schadsoftware vertrieb. Die Website ist mittlerweile nicht mehr zu erreichen. Wollte man sich das vermeintliche Spiel auf seinen PC herunterladen, lud man sich statt des Pokémon-Spiels eine als Spiel getarnte Software namens NetSupport herunter. Mithilfe dieses Programms kann man ähnlich wie etwa mit TeamViewer einen anderen PC fernsteuern, was sich unter anderem auch Cyberkriminelle zunutze machen. Diese können so etwa Zwischenablagen auslesen, den Bildschirm aufzeichnen oder sich sonst Zugriff zu privaten Daten verschaffen. NetSupport wird laut Angaben von AhnLab nicht nur über falsche Internetauftritte, sondern auch in als Rechnung oder Versandmitteilung getarnten E-Mail-Anhängen verbreitet, um nichtsahnenden Nutzern Schaden zuzufügen.
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Immer mehr Menschen von Cyberangriffen betroffen
Insgesamt nimmt die Cyberkriminalität in Deutschland zu: Gaben 2021 in einer Bürgerbefragung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) noch 25 Prozent an, von Kriminalität im Internet betroffen gewesen zu sein, waren es 2022 bereits 29 Prozent. Schwerpunkte liegen beim Phishing, bei dem Nutzer auf täuschend echt aussehende Internetseiten etwa ihrer Bank gelockt werden, wo dann die Login-Informationen erbeutet werden. Auch Betrug beim Onlineshopping ist von hoher Relevanz, so gaben 2022 17 Prozent der Befragten an, hiervon bereits Opfer geworden zu sein.
Vorsicht beim Aufrufen verdächtiger Links
Um sich im Internet vor Hackern und Kriminellen zu schützen, rät das BSI, möglichst lange und komplexe Passwörter zu benutzen. Zusätzlichen Schutz bietet die von vielen Online-Diensten angebotene Zwei-Faktor-Authentifizierung, bei der zur Anmeldung neben dem Passwort ein zusätzlicher Code erforderlich ist, der etwa per SMS ans Handy versandt wird oder von zusätzlichen Apps generiert wird. Zum Schutz vor Phishing wird geraten, bei E-Mails von unbekannten Absendern Vorsicht walten zu lassen und vor dem Aufrufen eines Links zu prüfen, ob die URL mit der gewünschten Adresse wirklich übereinstimmt. Außerdem wird empfohlen, mit E-Mail-Anhängen unbekannter Absender vorsichtig umzugehen und sie im Zweifelsfall nicht zu öffnen oder gleich zu löschen.
Redaktion finanzen.net
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