Erneut Millionen erbeutet: Zwei weitere Krypto-Börsen wurden gehackt
Die beiden Handelsplattformen für Kryptowährungen DragonEx und CoinBene wurden vor einigen Tagen offenbar gehackt - oder doch nicht? Während bei einer das potenzielle Ausmaß noch unklar ist, geht die andere transparent mit dem Vorfall um.
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Hack-Vermutung auf CoinBene
Ob es wirklich einen Hackerangriff an der Krypto-Börse CoinBene gab, ist bislang noch nicht ganz klar. Das Thema keimte auf, als ein Kunde der Plattform Verzögerungen in seinem Konto feststellte. Diese seien zwar auf unangekündigte Wartungsarbeiten zurückzuführen gewesen, allerdings schloss der Nutzer aufgrund der fehlenden Vorwarnung auf einen Hackerangriff.
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Deposits pending for an hour's is coinbene hacked ?? I think coinbene hacked that's why without announcements you puts wallets under maintenance shame on coinbene and it's last I'm using pls try to learn from @bitforexcom how they care and maintain there users funds and evrthing
- Crypto James (@AMurali35121543) 26. März 2019
Die Plattform reagierte auf den Tweet des Users und versicherte, dass lediglich ein Upgrade der Wallets durchgeführt wurde. Aus diesem Grund sei es zu den Verzögerungen gekommen, welche aber keine Auswirkungen gehabt haben sollen. Es folgte sogar eine offizielle Stellungnahme der Krypto-Börse via Twitter: Hier versichert CoinBene, dass die Handelsplattform sicher sei - sollte es doch zum Verlust der Geldanlage kommen, werde alles ersetzt - und dass man stetig an der Optimierung der Börse arbeite.
#Announcement ‼
- CoinBene Global (@CoinBene) 27. März 2019
Somebody doubt CoinBene was attacked by hacker recently because our maintenance.
We CoinBene are so sorry that made everyone worried for this problem.
Truth is 👇 pic.twitter.com/2P8Ulwjj6C
Analysten werfen Zweifel auf
Allerdings geben sich nicht alle Nutzer mit diesem Statement zufrieden: Analysten der Firma Elementus haben offenbar eine ungewöhnliche Bewegung von 105 Millionen US-Dollar aus dem Wallet von CoinBene festgestellt. Die Summe habe die Plattform verlassen und sei dann an verschiedenen Adressen weitergeleitet und umgewandelt worden - so waren sogar Plattformen wie Binance und Bittrex im Spiel. Diese Transaktion passierte einen Tag bevor die Hack-Gerüchte aufkamen. Da das Umlegen solcher Summen über mehrere Adressen für die Handelsplattformen nicht üblich ist, wird nun vermutet, dass die Wartungsarbeiten aufgrund dessen stattfanden. Diese Vorgehensweise, Geld nach diesem Muster von einer Krypto-Börse abzuziehen, sei "eine übliche Taktik für Menschen, die ihre Spuren verwischen möchten", erklären die Analysten von Elementus. Die Bewegung der Summe weise ihnen zufolge die üblichen Signale für einen Exchange-Hack auf. Eine offizielle Pressemitteilung zu dieser Erkenntnis gab CoinBene allerdings noch nicht heraus, so bleibt es aktuell noch ungewiss, ob die Handelsplattform tatsächlich von Hackern heimgesucht wurden oder ob es eine andere Erklärung gibt.
Auch DragonEx fällt Hackern zum Opfer
Am 24. März fiel die Krypto-Börse DragonEx einer Cyber-Attacke zum Opfer und eine hohe Geldsumme konnte erbeutet werden - das teilte die Plattform ihren Kunden einen Tag später in ihrem offiziellen Channel beim Nachrichtendienstes Telegram mit. Indem DragonEx seine Kunden unmittelbar über den Vorfall via Telegram benachrichtigte, reagierte die Plattform schnell. Seither ist der Marktplatz stillgelegt. Neben den Einlagen der Nutzer waren auch die Assets der Plattform betroffen. So wurden unter anderen die Kryptowährungen Bitcoin, Ethereum, Ripple und auch Litecoin von der Handelsplattform abgezogen und auf andere Marktplätze exportiert. Wie die Plattform mit Sitz in Hongkong offiziell mitteilte, belief sich die Schadenssumme zum Hack-Zeitpunkt auf über sieben Millionen US-Dollar.
Laufende Ermittlungen für schnelle Aufklärung
Um die gestohlenen Beträge wieder zurückzubekommen, arbeite das Unternehmen mit verschiedenen Institutionen zusammen - so auch mit den Börsen, über die sich die digitalen Münzen bewegten, darunter befindet sich beispielsweise auch CoinBene. Einige Assets konnten wohl eingefroren werden, der Großteil befinde sich allerdings weiterhin in Bewegung, hieß es am 27. März von Unternehmensseite. Darüber hinaus ermittle das zuständige Amt für Cyber-Sicherheit und Technologie-Kriminalität.
Auf der Presseseite der Krypto-Börse wurde darüber informiert, dass die Betroffenen entschädigt werden sollen: Die Verlustsumme soll zu 10 Prozent in der ursprünglichen Kryptowährung, der Rest in der hauseigenen Digitalmünze Dragon Token ersetzt werden. DragonEx kooperiert außerdem nach eigenen Angaben mit in- und ausländischen Sicherheitsagenturen. Offenbar überprüft die Plattform nun ihre Aufstellung in Hinsicht auf Cybersicherheit. Laut CoinHero wolle die Plattform sich für zukünftige Versuche, die Plattform zu hacken, besser wappnen - im Anschluss soll der Handel über die Plattform wie gewohnt stattfinden können.
Hinsichtlich der immer wieder vorkommenden Hacker-Angriffe auf Krypto-Marktplätzen kommen wiederholt Fragen auf, ob Kryptowährungen ein zuverlässiges Zahlungsmittel darstellen können. Schließlich halten die digitalen Münzen immer mehr Einzug in der alltäglichen Welt - so können Krypto-Fans beispielsweise seit kurzem beim "Schweizer Amazon" mit Internetgeld bezahlen. Gegenüber der Gefahr, die durch potenzielle Hackerangriffe lauert, gibt es immerhin einen weiteren Lichtblick: Die einst hochvolatile, erste Kryptowährung Bitcoin zeigt sich derzeit so stabil wie nie zuvor.
Redaktion finanzen.net
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