Schweizer Top-Manager machen sich Sorgen um den Franken
Eigentlich ist die Stimmung in den Schweizer Unternehmen aktuell gut. Eine Umfrage zeigt jedoch, dass viele heimische Konzerne immer noch ängstlich auf die Entwicklung des Schweizer Franken schauen.
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In der Schweiz ist die Berichtssaison momentan in vollem Gange, viele wichtige Konzerne wie Roche, LafargeHolcim oder Lonza konnten dabei bisher ein Wachstum ausweisen. Auch für die nächsten zwölf Monate sind die heimischen Firmen grundsätzlich positiv gestimmt, wie eine aktuelle Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte unter mehr als 100 Finanzchefs ergab. 76 Prozent der Schweizer CFOs erwarten für ihr Unternehmen innerhalb eines Jahres steigende Umsätze, immerhin noch 38 Prozent glauben auch an höhere operative Margen. Für die Wirtschaftsaussichten der Schweiz sind 71 Prozent der befragten Finanzchefs optimistisch. Das ist der höchste Wert seit drei Jahren.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Aber obwohl die Stimmung unter den heimischen Top-Managern damit so gut ist wie seit Mitte 2014 nicht mehr, sehen die CFOs doch auch Risiken für ihr Unternehmen. Die meisten Sorgen macht ihnen laut der Deloitte-Umfrage - nach allgemeinen geopolitischen Risiken - die Stärke des Schweizer Franken.
Angst vor Rückkehr der Franken-Stärke
Zuletzt ist die heimische Währung zum Euro auf den tiefsten Stand seit Februar 2016 gefallen. Auch zum US-Dollar verlor der Schweizer Franken klar an Boden. Für exportorientierte Unternehmen aus der Schweiz ist das gut, da sie ihre Waren somit günstiger auf dem Weltmarkt anbieten und dadurch den Umsatz ankurbeln können. Michael Grampp, Deloitte-Chefökonom für die Schweiz, sieht daher darin auch den Grund dafür, dass die Schweizer CFOs aktuell positiv gestimmt sind. "Zurückzuführen ist dieser Aufschwung auf die starke Schweizer Exportwirtschaft, dem allgemeinen internationalen Konjunkturaufschwung sowie der Entspannung beim Schweizer Franken", so Grampp.
Die Finanzchefs machen sich allerdings offenbar Sorgen, dass der Wert des Schweizer Franken wieder steigen könnte. Das wäre etwa denkbar, falls sich in der Eurozone erneut eine Krise andeutet - beispielsweise durch den Ausgang der Wahlen in Deutschland im Herbst - oder falls sich die EZB wieder vorsichtiger zur weiteren konjunkturellen Entwicklung äußert. Dann hätten Schweizer Firmen wieder mit deutlichem Gegenwind zu kämpfen.
SNB arbeitet weiter an Schwächung des Franken
Momentan deutet jedoch alles daraufhin, dass sich der Wert des Franken weiter abschwächen wird. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) versucht schon seit Jahren, die heimische Währung zu drücken und wird die entsprechenden Maßnahmen auch weiterhin fortsetzen. Der Franken sei noch immer "deutlich überbewertet" und vor allem in Phasen der Unsicherheit nach wie vor erhöhtem Aufwertungsdruck ausgesetzt, begründete SNB-Präsident Thomas Jordan den unveränderten Kurs der Nationalbank Mitte Juni.
Auch Experten wie Amundi-Chefökonom Didier Borowski glauben daran, dass der Franken gegenüber dem Euro in den nächsten Monaten eher weiter abwerten als aufwerten wird - hauptsächlich, weil die europäische Gemeinschaftswährung ihre Unterbewertung korrigieren wird. Es sieht also so aus, als ob die Sorgen der Schweizer CFOs um einen erneut starken Franken aktuell unbegründet sind.
Redaktion finanzen.net
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