Von der Krise zur Rettung: Virunga-Nationalpark durch Bitcoin-Mining erhalten
Der Virunga-Nationalpark wurde inmitten der Corona-Krise dank Bitcoin-Mining und NFT-Verkäufe gerettet. Durch Wasserkraft-betriebenes Bitcoin-Mining und innovative NFT-Auktionen konnte der Park vor dem finanziellen Zusammenbruch bewahrt werden und somit weiterhin bedrohte Ökosysteme und Tierarten schützen. Wie funktioniert Bitcoin-Mining und wie kam es zu dieser Rettung?
Werte in diesem Artikel
• Bedrohungen durch Ebola, COVID und Bürgerkrieg
• Bitcoin als Rettungsanker für Virunga-Nationalpark
• NFT-Kollektion bringt zusätzliche Einnahmen
Was ist Bitcoin-Mining?
Bitcoin-Mining ist der Prozess, bei dem neue Bitcoins erzeugt und Transaktionen innerhalb des Bitcoin-Netzwerks validiert werden. Um dies zu erreichen, nutzen Miner spezielle Hardware, um komplexe mathematische Probleme zu lösen. Wenn ein Miner ein solches Problem löst, wird ein neuer Block zur Blockchain hinzugefügt und der Miner wird mit einer bestimmten Menge an Bitcoins belohnt.
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Die Hauptkomponenten des Bitcoin-Mining sind:
Hardware: In den frühen Tagen des Bitcoin-Mining konnte man noch mit herkömmlichen Computern oder Grafikkarten (GPUs) minen. Heutzutage sind jedoch spezialisierte Geräte namens ASICs (Application-Specific Integrated Circuits) erforderlich, die eigens für diesen Zweck entwickelt wurden und eine deutlich höhere Effizienz bieten.
Software: Miner verwenden spezielle Software, um ihre Hardware zu steuern und mit dem Bitcoin-Netzwerk zu kommunizieren. Diese Software liefert die notwendigen mathematischen Probleme an die Hardware und übermittelt die Lösungen an das Netzwerk.
Energie: Bitcoin-Mining ist ein energieintensiver Prozess. Um rentabel zu sein, benötigen Miner Zugang zu günstiger Elektrizität. Einige Miner nutzen erneuerbare Energiequellen wie Solar-, Wind- oder Wasserkraft, um ihre Kosten zu senken und ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Mining-Pools: Da die Schwierigkeit des Minings im Laufe der Zeit gestiegen ist, haben sich Miner zu sogenannten Mining-Pools zusammengeschlossen. Diese Pools bündeln die Rechenleistung ihrer Mitglieder, um gemeinsam Blöcke zu lösen und die Belohnungen gerecht aufzuteilen. So erhalten die Miner regelmäßigere, wenn auch kleinere, Belohnungen.
Eine Schwierigkeit dabei ist der hohe Energieverbrauch. Darüber hinaus gibt es Bedenken hinsichtlich der Umweltauswirkungen und der Zentralisierung des Minings in Ländern mit niedrigen Energiekosten. Aus diesen Gründen suchen Entwickler und Forscher nach alternativen Konsensmechanismen wie Proof of Stake (PoS), um die Effizienz zu erhöhen und das Netzwerk zu dezentralisieren.
Rettung durch Bitcoin-Mining inmitten der Corona-Krise
Eine Lösung dafür hat der Virunga Nationalpark gefunden. Virunga ist der älteste Nationalpark Afrikas und wurde bereits 1925 unter Schutz gestellt. Der Park umfasst ganze 7.835 Quadratkilometer und ist zudem einer der artenreichsten mit einer Vielzahl an tropischen Lebensräumen in unterschiedlichen Höhenlagen im Dreiländereck zwischen Ruanda, Uganda und der Demokratischen Republik Kongo. Neben jahrelangem Bürgerkrieg, flächendeckender Entwaldung und Ebola-Ausbrüchen verschlimmerte die Corona-Pandemie die Situation des Parks erheblich. Der daraufhin folgende Zusammenbruch des Tourismus hätte fast zum Untergang des Parks geführt.
Wie aus einem Beitrag von Heise vorgeht, hat der Park während der Corona-Pandemie auf Bitcoin-Mining zurückgegriffen, um die Umsatzeinbußen vom fehlenden Tourismus auszugleichen. Dabei haben sich der CEO von Big Block Green Services, Sébastien Gouspillou, und der Direktor des Nationalparks, Emmanuel De Morde zusammengeschlossen. Gouspillou erklärte bei einem gemeinsamen Meeting, wie De Morde mit Bitcoin-Mining dem Park zusätzliche Einnahmen generieren kann. Nach ausgiebigen Gesprächen und einer Reise in den Kongo wurden im Frühjahr 2020 die ersten Mining-Anlagen installiert und im September des gleichen Jahres erfolgreich in Betrieb genommen.
Bitcoin und NFTs: Rettungsanker für den bedrohten Nationalpark
Auf Heise wird der Direktor des Parks wie folgt zitiert: "Wir haben ein Wasserkraftwerk gebaut und dachten, wir würden das Netz schrittweise ausbauen. Dann mussten wir 2018 den Tourismus wegen Entführungen durch Rebellen einstellen. 2019 wegen Ebola. Und 2020 - COVID. Vier Jahre lang brachen unsere gesamten Tourismus-Einnahmen ein - sie machten bis dahin 40 Prozent der Parkeinnahmen aus. Also mussten wir eine Lösung finden. Sonst wären wir als Nationalpark pleitegegangen."
Wie Blocktrainer berichtet, konnte der Park knapp drei Jahre später durch das Bitcoin-Mining, das mit Wasserkraft betrieben wird, beträchtliche Einnahmen generieren. So konnte im Bullenmarkt 2021 der Park mit dem Mining-Geschäft monatlich bis zu 150.000 US-Dollar einnehmen, was die Verluste aufgrund des Tourismusrückgangs nahezu ausglich. In dieser Phase stiegen die Gewinne aus dem Bitcoin-Mining sogar über die Einnahmen aus dem Tourismus hinaus. Selbst während des Bärenmarktes generiert der Mining-Betrieb ein stabiles Zusatzeinkommen. Der Virunga-Nationalpark konnte im letzten Jahr insgesamt rund 500.000 US-Dollar erzielen.
In der Umgebung des Parks sind mittlerweile Tausende von ASICs im Einsatz. 70 Prozent dieser Mining-Geräte gehören dem Unternehmen Big Block Green Services, während die restlichen 30 Prozent im Besitz des Nationalparks sind, wie BitcoinBlog in einem Artikel erwähnte. Zusätzlich zu diesen Einnahmen wurden rund 1,2 Millionen US-Dollar durch den Verkauf von NFTs im Rahmen des CyberKongz-Projekts erzielt, bei dem der Park mit Christie's, einer NFT-Auktionsplattform, zusammenarbeitete. Ein Anteil dieser Gewinne wurde in den Ausbau der Mining-Infrastruktur reinvestiert.
Redaktion finanzen.net
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