Bitcoin für den Anlage-Mix: Warum eine Krypto-Beimischung das Risiko-Rendite-Profil eines…
Werbemitteilung unseres Partners
finanzen.net GmbH ist für die Inhalte dieses Artikels nicht verantwortlich
Bitcoin für den Anlage-Mix: Warum eine Krypto-Beimischung das Risiko-Rendite-Profil eines Anlageportfolios verbessern kann
Natürlich wirkt die Renditechance eines einzelnen Investments verführerisch, doch sollten Anleger auch immer das entsprechend höhere Risiko im Auge behalten. Alles auf eine Karte zu setzen, kann zu großen Verlusten führen. Nicht ohne Grund raten renommierte Ökonomen immer wieder zur Diversifizierung, um das Risiko-Rendite-Verhältnis des Portfolios auszugleichen. Krypto-Assets wie Bitcoin kommen für eine Beimischung in Frage. Denn sie korrelieren grundsätzlich weniger mit traditionellen Anlageklassen. Somit können sie zu einem krisenfesteren Portfolio beitragen.
Ein Gastbeitrag von Sebastian Warnke, Chief Operating Officer der Börse Stuttgart Digital Exchange GmbH
Vermögensaufbau ist kein leichtes Spiel. Denn ein gutes Portfolio ist mehr als die Summe seiner Teile. Der Ökonom und Nobelpreisträger Harry Markowitz fasst dies in folgendem Grundprinzip zusammen: „Ein gutes Portfolio ist mehr als eine Ansammlung guter Aktien und Anleihen. Es ist ein ausgewogenes Ganzes, das den Investor absichert und Möglichkeiten für alle Eventualitäten bietet.“ Auch Jahrzehnte später hat diese Aussage nicht an Bedeutung verloren. Nach wie vor gilt Markowitz‘ Portfoliotheorie, der zufolge die Geldanlage eine für den Anleger höchstmögliche Rendite bei einem für ihn persönlich angemessen erscheinenden Risiko erzielen soll. Ein Portfolio sollte also sowohl Renditechancen als auch Risiken bestmöglich in Einklang bringen.
Laut dem renommierten Ökonomen gelingt das, wenn Anleger in unterschiedliche Anlageklassen investieren, weil durch eine breite Diversifikation das Risiko von Teil- oder Totalverlusten vermindert werden kann. Gesucht werden daher auch solche Assets, die möglichst wenig mit den Kernanlagen des Portfolios korrelieren. Der Wert von Anlage A sollte sich möglichst unabhängig vom Preis der Anlage B entwickeln. Dadurch sinkt die Volatilität — und so das Risiko — des gesamten Portfolios. Anleger nehmen zunehmend auch digitale Assets wie Bitcoin in den Fokus, denn beim Thema Diversifikation spielen Krypto-Assets eine ihrer Stärken aus.
Bitcoin zeigt geringe Korrelation zu Gold…
Ein durchdachtes Portfolio verfügt neben Cash-Reserven in der Regel über weitere verschiedene Positionen. So können etwa Aktien, Rohstoffe wie Gold, Kryptowerte und Anleihen Teil eines ausbalancierten Depots sein. Insbesondere bei der Korrelation mit Gold spielt Bitcoin einen Trumpf aus: Das Krypto-Asset weist laut dem Datenanalysten Arcane Research mit einem Wert von minus 0,45 im April 2022 die geringste 30 Tage-Korrelation seit 2019 auf. Zur Einordnung: Ein Wert von 0 bedeutet, dass keine Korrelation besteht. Der Diversifikations-Effekt ist dann also sehr hoch; ein Wert von 1 hingegen signalisiert eine komplette Korrelation, es gibt keinen Diversifikations-Effekt. Je geringer der Wert, desto eher eignet sich das Asset für die Diversifizierung des Portfolios. Typischerweise liegt die Korrelation zwischen verschiedenen Assetklassen zwischen 0,5 und 0,9. Im Falle von Bitcoin und Gold besteht eine negative Korrelation. Das heißt: Beide Assets bewegen sich bei ihrer Preisentwicklung im Vergleich in eine nahezu entgegengesetzte Richtung. Anleger können diesen Effekt für sich nutzen, um das Risikoniveau in ihrem Portfolio zu senken und ohne die Rendite zu beeinträchtigen.
…dafür aber derzeit eine Abhängigkeit zu Tech-Aktien
Zwar ist die Korrelation zwischen digitalen Assets wie Bitcoin und Gold günstig für die Portfoliomischung. Das darf jedoch nicht davon ablenken, dass der Gleichlauf von Bitcoin zu Wertentwicklungen anderer Anlageklassen in den vergangenen Monaten deutlich ausgeprägter ist. Insbesondere zu Tech-Aktien ist die Korrelation im Zuge der Corona-Pandemie stark gestiegen. Die 90-Tage-Korrelation von Bitcoin mit dem Index S&P 500 lag im April bei einem Allzeithoch von 0,58, während die Korrelation mit dem technologieorientierten Nasdaq-Index mit 0,70 noch höher ausfiel. Die Zukunft kann zwar niemand vorhersehen, doch Anleger sollten beachten: Insbesondere in Zeiten makroökonomischer Extremsituationen — wie etwa der derzeit weltweit hohen Inflation — kann sich der Gleichlauf von eigentlich sehr unterschiedlichen Anlageklassen verstärken.
Schwächen sich die Turbulenzen an den Kapitalmärkten hingegen ab, könnte sich auch die Korrelation auf Vorkrisenniveau reduzieren. Denn vor Beginn der Corona-Pandemie lag die Bitcoin-Korrelation zum Nasdaq noch bei einem Wert von 0 — es bestand also keine Korrelation zwischen dem Krypto-Asset und dem Aktien-Index. Es lässt sich zwar nicht vorhersagen, ob die Abhängigkeiten wieder auf Vorkrisenniveau sinken werden. Doch sollten Anleger ohnehin Korrelationswerte langfristig im Blick behalten, denn häufig tritt der Diversifikationseffekt erst nach mehreren Monaten ein. Auf lange Sicht könnten digitale Assets trotz ihrer eigenen relativ hohen Volatilität das Verlustrisiko eines Portfolios also durchaus gesamthaft mindern.
Sharpe-Ratio: Bitcoin zeigt überdurchschnittliches Risiko-Rendite-Verhältnis
Je breiter die Risikostreuung im Portfolio, desto höher ist in der Regel der Schutz vor Verlusten. Was Diversifikation jedoch nicht leistet: Sie kann nicht aus sich selbst heraus die Rendite steigern. Zwar sind Krypto-Assets sehr volatil und eignen sich auch für renditefreudige Anleger daher nur zur Depotbeimischung in verhältnismäßig kleinem Umfang. Doch haben Kryptos wie Bitcoin und Ether im Gegensatz zu anderen Anlageklassen schon ein recht beachtliches Rendite-Risiko-Verhältnis aufgewiesen. Die Sharpe Ratio ist bei Investoren einer der beliebtesten Indikatoren, um die risikobereinigte Rendite zu bestimmen. Eine hohe Sharpe Ratio weist darauf hin, dass das jeweilige Asset eine hohe Performance mit verhältnismäßig geringem Risiko erzielen konnte.
Je höher die Sharpe Ratio ist, desto besser ist das Verhältnis aus Rendite und Risiko. Zur Einordnung: Eine Sharpe Ratio von größer eins signalisiert eine überdurchschnittliche Rendite des Assets im Verhältnis zum übernommenen Risiko. Im Vergleich zu anderen Assetklassen schneidet Bitcoin mit einer aktuellen Sharpe-Ratio von 1,81 überdurchschnittlich ab. Anlagen wie US-Aktien (1,58), Gold (1,46) und Anleihen (0,54) weisen ein schlechteres Risiko-Rendite-Verhältnis auf. Die Sharpe Ratio signalisiert: Ein Portfolio, welches in Kryptowährungen wie Bitcoin investiert, kann unter Umständen eine bessere risikobereinigte Rendite bieten als Portfolios ohne Krypto-Positionen.
Digitale Assets können das Portfolio sinnvoll erweitern
Digitale Assets sind eine dynamische neue Anlageklasse, die sich aufgrund ihrer teils geringen Korrelationen zu anderen Assetklassen besonders gut für die Diversifizierung des Portfolios eignen. In geringen Mengen können Krypto-Assets wie Bitcoin die Renditechancen steigern, ohne gleichzeitig das Risikoprofil des Investments stark zu belasten. Zu beachten gilt aber: Auch wenn Bitcoin ein gutes Risiko-Rendite-Verhältnis bietet, sollten konservative Anleger digitale Assets aufgrund ihrer Volatilität und der aktuellen makroökonomisch bedingten Korrelation zu traditionellen Assets vorerst von der Seitenlinie aus beobachten. Risikofreudigere Investoren hingegen können Krypto-Assets im Blick behalten, denn positive Effekte einer Steigerung der Portfoliorendite können die negativen Auswirkungen einer höheren Volatilität übertrumpfen.
Sebastian Warnke, Chief Operating Officer der Börse Stuttgart Digital Exchange GmbH