OpenLibra: Konkurrenz für die Facebook-Währung Libra - noch vor deren Launch
Die geplante Kryptowährung Libra des Social Media-Giganten Facebook muss sich seit geraumer Zeit herber Kritik stellen. Nun hat ein Zusammenschluss verschiedener Unternehmen auch noch ein Konkurrenz-Projekt vorgestellt: OpenLibra.
Werte in diesem Artikel
• Facebook-Coin Libra von Behörden, Politik & Co. kritisiert
• Erste Fork des Projekts: OpenLibra
• Alternative zu Libra?
Facebooks Krypto-Projekt Libra hat mit diversen Problem zu kämpfen. Aufgrund von massiver Kritik wird mittlerweile gar darüber spekuliert, ob der Coin überhaupt jemals an den Start gehen kann. Die Regulatoren sind weit davon entfernt, die Kryptowährung des Sozialen Netzwerks zu genehmigen. "Es geht hier um Vertrauen. Man kann keine Bank haben, man kann keine neue Währung sein, ohne dass Leute ihr vertrauen, wenn man mittendrin sitzt, und die Leute vertrauen Facebook nicht... Ich denke, dass Amazon das durchziehen könnte, weil wir alle Amazon vertrauen, aus welchem Grund auch immer... Wir nutzen unsere Kreditkarten jeden Tag dort", sagte der amerikanische Autor Ben Mezrich kürzlich in CNBCs "Squawk Box".
Als wäre das alles noch nicht genug, gibt es nun auch noch Konkurrenz für Facebook: Die erste Fork des Projekts.
Die erste Libra-Fork: OpenLibra
So arbeitet ein Zusammenschluss verschiedener Unternehmen derzeit an OpenLibra. Zu den dreißig Blockchain-Unternehmen und Non-Profit-Organisationen zählen unter anderen Wireline, Radicle, Cosmos, Chainlink, Democracy Earth, BlockScience, Synestate, Vulcanize, MathShop, BlockScience, Web3, Singapore University, Ethereum Foundation, Spacemesh, George Mason University, Hashed, Danish Red Cross, hiveonline und Kyokan.
Lucas Geiger, Mitbegründer von Wireline, präsentierte das OpenLibra-Projekt kürzlich auf der Ethereum Entwicklerkonferenz Devcon. Dabei handelt es sich um eine "permissionless", also frei zugängliche Libra-Blockchain, OpenLibra werde als Stablecoin fungieren. "Wir werden den Code weitergeben, die Community weiterleiten und eine neue Kryptowährung namens OpenLibra entwickeln. Es gibt keinen Token-Verkauf, kein Eigenkapital und kein Unternehmen hinter dieser Initiative", erklärte Geiger. Auf der dazugehörigen Website wird OpenLibra als "eine offene Plattform für finanzielle Inklusion. Nicht von Facebook betrieben" beschrieben.
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OpenLibra als Alternative zu Libra
OpenLibra soll eine Alternative zum geplanten Facebook-Coin darstellen. Es soll die Probleme von Libra lösen und potenzielle Mängel beheben. "In Libra vertrauen wir, in Facebook nicht", fasste Geiger die allgemein kritische Stimmung gegenüber Facebooks Projekt zusammen. "Regierungen haben weniger Einfluss auf uns. […] Wir gewinnen an Stärke, indem wir mehr Mitglieder haben, die nicht nur geografisch, sondern auch politisch und wirtschaftlich dezentralisiert sind", zitiert Coin Hero den Mitbegründer von Wireline. Die Betonung liege demnach auf einer offenen Governance und einer wirtschaftlichen Dezentralisierung, es gebe also keine zentrale Anlaufstelle - im Gegensatz zu der Idee hinter Facebooks Libra. Denn durch die Verbindung zu Facebook entstünde eine stark zentralisierte Cyberdevise, was viele bemängelten.
Darüber hinaus werde eine Kompatibilität mit Libra in technischer Hinsicht angestrebt. Wenn jemand eine App auf der Libra-Plattform erstelle, soll diese auch auf OpenLibra problemlos einsetzbar sein, heißt es. Der Wert des OpenLibra-Coins soll außerdem an den Wert des Libra-Tokens gebunden sein.
Das Projekt habe bereits einen "großzügigen Zuschuss" von der Interchain Foundation, einer gemeinnützigen Organisation zur Unterstützung der Entwicklung des Cosmos-Netzwerks, erhalten, erklärte Geiger gegenüber CoinDesk. "Das deckt unsere Finanzierung für mehrere Monate, aber es kommen noch weitere Zuschüsse hinzu."
Redaktion finanzen.net
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