Wende beim Schweizer Franken?
Dollar und Euro leiden unter einem Vertrauensverlust.
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Dem Greenback macht die extrem expansive Geldpolitik der US-Notenbank zu schaffen und dem Euro werden die immensen Finanzprobleme in Griechenland, Irland und anderen Eurostaaten aufgebürdet. Der Franken dagegen scheint nicht von einem Vertrauensverlust betroffen zu sein, sondern erfüllt weiterhin die Funktion einer Safe-Haven-Währung. Zweifel an der langfristigen Stabilität von Dollar und Euro führten auch in den letzten Monaten zu Kapitalzuflüssen in die Schweiz und zu Aufwertungsdruck auf den Franken. Mitte Oktober fiel USD/CHF auf ein neues Allzeittief von 0,95 CHF und auch EUR/CHF befindet sich trotz der jüngsten Erholung auf historisch niedrigem Niveau. Das könnte sich aber nun ändern.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Schweizer Konjunktur kühlt sich ab
Wachsendes Vertrauen in einen anhaltenden Aufschwung der Weltwirtschaft könnte die Nachfrage nach Franken als sicherem Anlagehafen sinken lassen. Auch setzte sich der Abwertungsdruck auf den Dollar in den letzten Wochen nicht fort und USD/CHF konnte sich seit Ende September stabilisieren. Gegenwind erhält der Franken zudem durch die sich abzeichnende Konjunkturabkühlung in der Schweiz. Die starke Währung und eine geringere Auslandsnachfrage dämpfen den Wachstumsausblick für 2011. Die Regierung hat ihre Wachstumsprognose für 2011 von 1,6 auf 1,2 Prozent gesenkt, für 2010 rechnet sie noch mit einem Plus von 2,7 Prozent. Eine neue Wachstumsschwäche könnte sogar die Schweizerische Nationalbank, die den Kampf gegen die Frankenaufwertung derzeit aufgegeben hat, wieder auf den Plan rufen. Neue Interventionen am Devisenmarkt sind möglich.
USD/CHF im Aufwind?
Kurzfristig ist allerdings entscheidend, ob die Sorgen um den US-Dollar und den Euro in den Hintergrund treten, denn dann würde auch der Franken als Safe-Haven-Währung an Sexappeal verlieren. USD/CHF ist dabei, den Widerstand bei 1,0000 CHF zu überwinden. Sollte dies nachhaltig geschehen, dann könnte sich der Kursanstieg beschleunigen. EUR/CHF hat sich angesichts der Euroschwäche zumindest oberhalb der Unterstützung bei 1,3000 CHF stabilisiert.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.