US-Dollar: Gefragt in Zeiten der Angst!
Seit Monaten, im Grunde seit der Finanzkrise 2008, sind die Anleger in hohem Maße verunsichert.
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Das Grundvertrauen in die Finanzmärkte wurde zerstört. Und so geht es seit Jahren nicht nur an den Börsen Auf und Ab, auch am Devisenmarkt gibt es heftige Kursschwankungen. Eine Konstante waren in den letzten Jahren die Bewegungen in den US-Dollar und wieder aus ihm heraus, je nach Grad der Unsicherheit und Risikoneigung der Anleger. Die Weltleitwährung – und das wird der Dollar trotz aller Unkenrufe noch über Jahre hinaus noch bleiben – dient als sicherer Anlagehafen und war daher in den Phasen der Angst (finanztheoretisch gesprochen: der Risikoaversion) gefragt.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Die Notenbanken öffnen die Geldschleusen
Im Herbst schien die Gefahr eines synchronen globalen Abschwungs – analog zur Rezession Anfang 2009 – groß. Doch die Furcht davor ist vorsichtigem Optimismus gewichen, denn die Konjunkturindikatoren weltweit weisen recht eindeutig auf eine Stabilisierung des moderaten Wachstumstrends hin. Dazu kommt, dass die meisten Notenbanken weltweit die Schleusen der Geldpolitik geöffnet haben. Doch der Aufschwung nach der schweren Rezession 2009 ist und bleibt untypisch, denn er ist sehr holprig und weist mehrere Dellen auf, die letzte davon im Herbst 2011. Das liegt an der Finanzkrise, die weiterhin Nachbeben verursacht und deren strukturelle Folgen nur langsam beseitigt werden können. Trotzdem: Der Aufschwung zeigt sich robuster, als viele noch vor einigen Monaten dachten. In den letzten Monaten sorgten vor allem die Wirtschaftsdaten aus den USA für positive Überraschungen.
US-Dollar unter Verkaufsdruck
Die Risikoaversion (sprich: die Angst) an den Märkten hat sich trotz zwischenzeitlicher Irritationen in den letzten Monaten deutlich verringert. Der Wechselkurs des Euros zum US-Dollar hat darauf entsprechend reagiert: Sah es zu Jahresbeginn noch nach einem Rückgang aus, erholte sich EUR/USD anschließend kräftig. Das liegt vor allem daran, dass der "Greenback" als Safe-Haven-Währung inzwischen weniger gefragt ist. Zudem glaubt kaum noch jemand an ein Auseinanderbrechen der Eurozone und das ließ den Euro wieder einiges von dem Boden gut machen, den er seit Mitte 2011 verloren hat. Ein weiteres Indiz für die wieder gestiegene Bereitschaft der Anleger, Risiken einzugehen, ist die Abwertung des Yens in den letzten Wochen. Seit der Finanzkrise 2008 war der Yen als sicherer Anlagehafen gefragt. Mitte Februar wurde aber bei USD/JPY der langfristige Abwärtstrend gebrochen. Auch EUR/JPY stieg auf den höchsten Stand seit Ende Oktober.
Fazit
Diese Entwicklung dürfte sich fortsetzen, EUR/USD wird wieder zulegen, auch wenn es aufgrund der Schuldenkrise in Europa zwischenzeitlich – wie z.B. in den letzten Tagen – immer wieder zu Verkäufen beim Euro kommen wird. Der US-Dollar steht in Zeiten einer wieder steigenden Risikobereitschaft allerdings nicht nur gegenüber dem Euro, sondern auch gegenüber anderen Währungen, wie z.B. dem Britischen Pfund sowie dem Australischem, Neuseeländischem und Kanadischem Dollar, unter Abwertungsdruck.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.