Rohstoffwährungen wie der Australische Dollar wieder gefragt!
China wurde in den letzten Jahren zur Werkbank der Welt.
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Im Reich der Mitte werden Industriegüter für die ganze Welt produziert. Und dafür braucht es Rohstoffe, viele Rohstoffe. Kein Wunder also, dass die Wachstumsabkühlung in China nicht nur die Preise von Metallen, Kohle, Öl usw. unter Druck setzte, sondern auch die Währungen der rohstoffexportierenden Länder, wie Australien, Südafrika, Brasilien und Kanada. Doch dabei wird gelegentlich eines vergessen: Der Rohstoffverbrauch der USA steht dem Chinas kaum nach. Und die Konjunktur in den USA erholt sich langsam, aber sicher.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Rohstoffpreise unter Druck
Das bedeutet: Die Rohstoffpreise könnten ausgehend von einer sich abschwächenden Nachfrage aus China in den nächsten Monaten etwas nachgeben, aber einbrechen werden sie nicht. So ist der GSCI Index für die Preisentwicklung von 24 Rohstoffen seit Ende März schon um 1,2 Prozent gesunken, verzeichnete aber auch im ersten Quartal einen Anstieg um 6,8 Prozent. Im Übrigen ist es gar nicht sicher, dass die Rohstoffnachfrage aus China signifikant nachgibt. Zwar ist das Bruttoinlandsprodukt mit 8,1 Prozent im ersten Quartal etwas langsamer gewachsen als angenommen, aber die Zahlen zur Industrieproduktion im März lagen mit einem Plus von 15,2 Prozent über den Erwartungen. Das spricht dafür, dass die Konjunktur in China nur eine Delle erlebt, aber keinen Einbruch.
Die drei „kleinen Dollars“: Aussie, Kiwi und Loonie
Es könnte sich also alles ganz gut entwickeln: Die Weltwirtschaft wächst moderat und die Rohstoffpreise bleiben gedämpft. Eine solch, als relativ stabil zu bezeichnende Entwicklung, würde auch dafür sorgen, dass Währungen wie der Australische (Aussie), der Neuseeländische (Kiwi) und der Kanadische Dollar (Loonie) gefragt bleiben, ohne dass deren Wechselkurse gleich durch die Decke gehen. Das große Interesse der Investoren an diesen Währungen liegt auch daran, dass die Finanzen der drei Länder vergleichsweise solide sind und es zumindest in Australien und Neuseeland auch attraktive Zinsen gibt. Die Wechselkurse AUD/USD und NZD/USD scheinen ihre Konsolidierungsbewegung beendet zu haben und brachen in den letzten Tagen nach oben aus, auch wenn die etwas enttäuschenden BIP-Daten aus China wieder für einen kleinen Dämpfer sorgten. Dennoch können beide Wechselkurse weiter zulegen. Gegenüber dem Euro ist das Aufwertungspotenzial mittelfristig geringer, ganz einfach weil der Euro im Falle einer sich stabilisierenden Weltkonjunktur ebenfalls stärker werden dürfte.
Südafrikanischer Rand und Brasilianischer Real
Hohe Zinsen gibt es zwar auch in den rohstoffreichen Ländern Südafrika und Brasilien, dennoch sind beide Währungen im Moment weniger attraktiv für Anleger. Das Finanzsystem in Südafrika ist u.a. wegen des hohen Leistungsbilanzdefizits nicht sehr stabil und die Regierung von Brasilien kämpft mit restriktiven Maßnahmen für eine Abwertung des Reals. Langfristig orientierte Anleger sollten sich hier in Geduld üben.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.