Devisen-Trader-Kolumne Detlef Rettinger

Rohstoffwährungen weiter gefragt

24.11.09 10:03 Uhr

Rohstoffwährungen weiter gefragt | finanzen.net

In einigen Ländern nimmt die Beunruhigung über die Entwicklung am Devisenmarkt zu.

Besonders die rohstoffexportierenden Staaten wie Brasilien, Australien, Neuseeland und Südafrika sehen sich mit einer kräftigen Aufwertung ihrer Währungen konfrontiert. In Brasilien wurde daher bereits eine Steuer auf Kapitalzuflüsse eingeführt, um die Aufwertung des Reals abzubremsen. In Neuseeland dagegen nimmt der politische Druck auf die Notenbank zu, die Geldpolitik weiter zu lockern und dadurch den Aufwertungstrend des Neuseeländischen Dollars zu brechen. Beide Ansätze sind riskant, denn dadurch könnte das Vertrauen der Anleger in die Wirtschaft beider Länder dauerhaft untergraben werden. Zudem dürfte den politischen Bemühungen, den Devisenmarkt auf diese Weise zu beeinflussen, kein Erfolg beschieden sein.

Märkte wieder blind für Risiken

Das Einzige, was den Aufwertungsdruck auf Währungen wie den Real, den Australischen oder den Neuseeländischen Dollar nachhaltig bremsen könnte, wäre eine wieder steigende Risikoaversion an den Märkten. Doch danach sieht es ja im Moment nicht aus. Über kurz oder lang wird es aber dazu kommen, denn die Märkte sind inzwischen schon wieder blind geworden für Risiken. Das spricht für eine Gegenreaktion und die würde mit Verkaufsdruck bei den Rohstoffwährungen einhergehen.

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.