Euro ade?
Die Krise am Kreditmarkt ist noch nicht vorbei.
Mit billigem Geld und der Hoffnung auf zukünftiges Wachstum allein sind die Probleme, die durch die Finanzkrise ans Licht gebracht wurden, nicht zu lösen. Nachdem vor wenigen Wochen Dubai mit der Bitte um einen Zahlungsaufschub die Märkte schockte, sind die Probleme inzwischen in Europa angelangt. Die Ratingagentur Fitch hat die Staatsanleihen Griechenlands abgestuft und löste damit eine Vertrauenskrise in der Eurozone aus. Tatsächlich sind die Finanzprobleme Griechenlands angesichts eines Budgetdefizits von 12,7 Prozent und einer Staatsschuld von 125 Prozent in Relation zum BIP so groß, dass sogar ein Bankrott möglich erscheint. Selbst eine Sprengung der Währungsunion scheint nicht mehr undenkbar, auch wenn dies von Offiziellen der EZB und der Europäischen Kommission ins Reich der Fabeln verwiesen wird.
Handeln Sie Währungspaare wie EUR/USD mit Hebel bei Plus500 und partizipieren Sie an steigenden wie fallenden Notierungen.
Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Griechenland belastet den Euro
Tatsächlich dürften die Probleme in Griechenland beherrschbar bleiben und lediglich eine deutliche Verteuerung der Kreditzinsen zur Folge haben – vorausgesetzt die Regierung in Athen bringt endlich energisch den Staatshaushalt in Ordnung. Notfalls werden die anderen Mitglieder der Eurozone, wenn auch widerwillig, zur Hilfe eilen. Gefahr für den Euro bestünde nur dann, wenn die Krise auf andere Länder wie z.B. Portugal, Italien und Spanien übergreifen sollte. Auch bei den Staatsanleihen dieser Länder droht ein weiterer Anstieg der Risikoaufschläge bei den Zinsen. Soll das vermieden werden, dann sind schmerzliche Maßnahmen nötig, wie z.B. in Irland, das vor kurzem erneut die Gehälter im öffentlichen Dienst kürzte, um den Staatshaushalt wieder in Ordnung zu bringen. Der Euro hat zwar durch die jüngsten Ereignisse an Renommee verloren und geriet heftig unter Verkaufsdruck, aber wenn sich die Aufregung gelegt hat, wird die europäische Währung, nicht zuletzt aufgrund der konsequenten Stabilitätspolitik der EZB, wieder gefragt sein.
Turbulenzen zum Jahresende
Zudem ist der Kursrückgang von EUR/USD auch auf die hohe Nachfrage nach Dollars zurückzuführen und das liegt nicht etwa an der Wiedergeburt des Dollars als Anlagewährung, sondern daran, dass viele Anleger in den USA vor dem Jahreswechsel ihre Schäfchen ins Trockene bringen und Anlagegelder repatriieren. Im neuen Jahr dürfte sich die Abwertung des Dollars fortsetzen.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.