EUR/USD: Sturm im Dezember!
Es braut sich ein Sturm zusammen für den Wechselkurs des Euro zum US-Dollar. Treffen dürfte er EUR/USD im Dezember: Erst wird die EZB bei ihrer Sitzung am 3. Dezember weitere energische expansive geldpolitische Maßnahmen ergreifen.
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Da EZB-Chef Mario Draghi der Doktrin "viel hilft viel" anhängt, könnten die Beschlüsse die Erwartungen noch übertreffen. Eine Erweiterung der Anleihekäufe, negative Zinsen und ein Hinausschieben der Normalisierung der Geldpolitik auf den Sankt-Nimmerleins-Tag wird den Euro unter Druck setzen, nicht nur gegenüber dem US-Dollar.
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Futures-Trader spekulieren massiv auf Kursrückgang
Am 16. Dezember geht es dann mit der Sitzung der US-Notenbank weiter, die erste Zinserhöhung seit 2006 ist sehr wahrscheinlich. Auch dies dürfte EUR/USD weiter nach unten drücken. Am Futuresmarkt wird bereits massiv auf dieses Szenario gewettet: Nach den Daten der Chicagoer Futuresbörse International Money Market haben sich die Netto-Long-Positionen auf den Dollar seit dem 20. Oktober verdoppelt und die Netto-Short-Positionen auf den Euro sind auf den höchsten Stand seit Juni gestiegen. Das sagt aber nichts über die mittel- und langfristige Kursentwicklung aus. Wenn die Notenbanken wie erwartet agiert haben, werden die Karten neu gemischt. Dann entscheiden vor allem die Konjunkturdaten über die weitere Kursrichtung. Ich gehe davon aus, dass die Eurozone ihre positive Dynamik beibehält und sich die Konjunkturerholung verstärkt. Das würde den Abwertungsdruck auf den Euro bremsen, Geldpolitik hin oder her. Das Auflösen von EUR/USD-Short-Positionen könnte dann für eine starke Gegenbewegung sorgen.
Fazit
Kurzfristig hält der Abwärtsdruck bei EUR/USD an, darauf deuten auch die Futures-Märkte hin. Mittel- und langfristig ist dies keineswegs sicher, auch wenn viele Experten einen Fall von EUR/USD bis zur Parität bei 1,00 USD erwarten. Seit der Bestätigung des Abwärtstrends Mitte Oktober geht es wieder abwärts. Der Wechselkurs nimmt das Jahrestief bei 1,0470 USD ins Visier und kann zeitweise auch unter diese Marke fallen. Mittelfristig rechne ich aber mit einer Kurserholung.
Der Autor erklärt, dass weder er noch eine mit ihm verbundene Person im Besitz von in der Analyse erwähnten Finanzinstrumenten ist und dass keinerlei Interessenkonflikt besteht.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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