China: Nur langsame Aufwertung des Yuans
China will an seiner Politik zur Begrenzung der spekulativen Auswüchse am Immobilienmarkt festhalten.
So wird z.B. die Verfügbarkeit von Hypothekenkrediten weiter eingeschränkt. Einige Experten hatten damit gerechnet, dass die Regierung in Peking etwas den Fuß von der Bremse nehmen wird, da die Maßnahmen bereits deutliche Wirkungen zeigen und echte negative Folgen für die Konjunktur drohen könnten. Diese Gefahr ist real.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Wachstum verlangsamt sich
Die zuletzt veröffentlichten Wirtschaftsdaten zeigten jedenfalls die erwartete Abnahme der Konjunkturdynamik. Die Exporte präsentierten sich zwar stark, aber in der Industrie gibt es deutliche Bremsspuren. Die Industrieproduktion lag im Juni noch um 13,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahres, nach einem Plus von 16,5 Prozent im Mai. 13,7 Prozent klingen immer noch viel, aber dahinter verbirgt sich die schwächste Dynamik seit September 2009 und – saisonbereinigt – ein leichter Rückgang gegenüber dem Vormonat. Das BIP insgesamt legte im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 10,3 Prozent zu, nach+11,9 Prozent im ersten Quartal. Trotzdem bewerten die meisten Experten die Zahlen so, dass der Regierung in Peking das erhoffte sanfte Abbremsen der Konjunktur gelingt. In der zweiten Jahreshälfte dürfte sich das BIP-Wachstum auf gut neun Prozent verringern. Allerdings ließ das Umsatzwachstum im Einzelhandel kaum nach und das ist auch eine gute Nachricht für die deutschen Exportunternehmen.
Peking wartet ab
Ebenfalls eine gute Nachricht ist der überraschende Rückgang der Inflationsrate von 3,1 auf 2,9 Prozent. Das könnte der People´s Bank of China mehr Spielraum eröffnen, um eine Zinserhöhung hinaus zu zögern. Einige Experten spekulieren sogar darüber, dass der nächste Schritt schon wieder eine Lockerung sein könnte. Das ist aber übertrieben. Peking wird erst einmal abwarten und auch in der Wechselkurspolitik ist allenfalls mit kleinen Aufwertungsschritten für den Renminbi zu rechnen. Wer auf eine kräftige Aufwertung gesetzt hat, hat sich verspekuliert.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.