Brent Oil vor dem Ausbruch!?
Vielleicht erinnern Sie sich ja noch daran: In den Jahren vor der Finanzkrise 2008 waren Rohstoffe das große Thema bei Geldanlagen.
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Die meisten Banken propagierten ausgelöst durch die hohe Nachfrage aus den Schwellenländern einen lang anhaltenden Boom bei den Rohstoffen. Auch Privatanleger sollten da unbedingt dabei sein. Es wurden massenweise Zertifikate auf Rohstoffe emittiert und Rohstofffonds erlebten eine Blüte. Und tatsächlich schossen zeitweise so gut wie alle Rohstoffpreise nach oben. Doch auf Dauer hielt der Rohstoffmarkt nicht das, was man sich von ihm versprach. Mit dem Kurseinbruch am Aktienmarkt ging es auf breiter Basis auch bei den Rohstoffpreisen nach unten. Viele Privatanleger, aber auch viele Profis, blieben auf Verlusten sitzen.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Die Korrelation von Rohstoffpreisen und Aktienkursen ist gesunken
Inzwischen haben sich zahlreiche Banken ganz oder teilweise aus dem Rohstoffgeschäft zurückgezogen, auch weil die Kritik an den Rohstoffinvestments, speziell bei Agrarrohstoffen immer mehr zunahm. Den Kritikern zufolge trieb das Spekulieren mit den Rohstoffen die Preise. Doch dieser Rückzug verändert die Bedingungen am Rohstoffmarkt. Nach einer UN-Studie spielen nun wieder Angebot und Nachfrage beim jeweiligen Rohstoff eine größere Rolle für die Preisbildung. Markttechnisch gesprochen hat die Korrelation der Rohstoffe untereinander und mit dem Aktienmarkt abgenommen. Es ist längst nicht mehr so, dass alle Rohstoffpreise steigen, wenn wirtschaftlicher Optimismus herrscht und die Aktienkurse zulegen. Die Rohstoffpreise führen wieder verstärkt ein Eigenleben. Paradoxerweise macht sie gerade das für Anleger interessanter, denn Rohstoffinvestments eignen sich dadurch wieder besser, um das Depot zu diversifizieren.
Ölpreis legt wieder zu
Die Weltkonjunktur gewinnt an Schwung und damit steigt auch die Nachfrage nach Öl. Dazu kommt, dass bei einer Eskalation der Krise in der Ukraine die Öllieferungen aus Russland in Frage stehen könnten. Doch es gibt auch Argumente gegen einen steigenden Ölpreis: Die USA sitzen auf hohen Lagerbeständen und denken über eine Aufhebung des Exportverbots nach. Entscheidend ist aus meiner Sicht aber die Charttechnik: Sollte Brent Oil über den Widerstand bei 111,00 USD steigen, dann könnte dieser Ausbruch aus dem Seitwärtstrend der letzten Monate weitere Käufe nach sich ziehen. Trader könnten darauf mit einem Long setzen.
Fazit
Als Privatanleger muss man nicht unbedingt am Rohstoffmarkt investiert sein. Zur Diversifizierung eines Depots eignet sich die Anlageklasse aber nach wie vor. Und spekulativ eingestellte Trader sollten den Rohstoffmarkt ohnehin im Blick behalten. Derzeit sieht der Preis der Nordseesorte Brent Oil besonders interessant aus, denn es könnte ein Ausbruch nach oben bevorstehen.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.