"The Big Short"-Star

Das hält Deutsche Bank-Shortseller Steve Eisman von Kryptowährungen

22.05.18 22:51 Uhr

Das hält Deutsche Bank-Shortseller Steve Eisman von Kryptowährungen | finanzen.net

Spätestens nach dem Kinoerfolg von "The Big Short" ist Steve Eisman in aller Munde. In einer Rede vor Investoren in Hong Kong äußerte sich der Top-Investor und Deutsche Bank-Shortseller nun auch zu Kryptowährungen.

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Hedgefonds-Manager Steve Eisman machte sich durch seinen spektakulären Leerverkauf von faulen Immobilienkrediten einen Namen an der Wall Street. Als einer der wenigen erkannte Eisman schon frühzeitig die Gefahren der fälschlicherweise mit Top-Ratings ausgestatteten Collateralized Debt Obligations. Diese sogenannten CDOs gehören zur Gruppe der Asset Backed Securities, den forderungsbesicherten Wertpapieren. Diese strukturierten Finanzprodukte setzen sich aus einem umfassenden Portfolio an festverzinslichen Wertpapieren zusammen. Eisman erkannte im Vorfeld der Finanzkrise ab 2007 die enormen Ausfallrisiken diese Produkte und spekulierte aufgrund dieser Annahme auf ihren Wertverlust.

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Finanzkrimi wird zum Kinohit

Mit dem Film "The Big Short" brachte der US-amerikanische Drehbuchautor und Filmproduzent Adam McKay diese unglaubliche Story in die Kinos und ließ Hollywoodlegende Steve Carell in die Rolle von Steve Eisman schlüpfen.

Nur Spekulation und Geldwäsche

Der finanzielle Erfolg während der Finanzkrise hat der Reputation von Eisman im Nachgang regelrecht einen Rückenwind verliehen. In der Finanzbranche stoßen seine Einschätzungen und Analysen nun weltweit auf offene Ohren. So auch seine Meinung zu Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Co.. Eisman behauptet, dass die Popularität dieser Kryptotaler nur auf zwei Faktoren zurückzuführen sind: Spekulation und Geldwäsche.

"Ich fasse es nicht an"

Bei der Jahreskonferenz des CFA-Instituts in Hong Kong stellte Eisman vor rund 1.500 Zuhörern den Mehrwert der digitalen Coins in Frage: "Ich sehe den Zweck nicht. Welchen Wert schaffen Kryptowährungen tatsächlich? Niemand konnte mir diese Frage beantworten." Aufgrund dieser Auffassung ist es auch kein Geheimnis, dass Kryptowährungen nicht zu seinen persönlichen Assets gehören. Im Nachgang seiner Rede verriet Eisman, dass er niemals in Kryptowährungen investiert hat oder diese leerverkauft hat. "Ich fasse es nicht an. Ich weiß nicht, was ich da sehe. Ich habe kein Interesse daran", so der Starinvestor gegenüber dem Wall Street Journal. "Ich verstehe nicht, warum die Aufsichtsbehörden das nicht stärker regulieren", so Eisman weiter.

Verständnislos wie Buffett und Munger

Im Gegensatz zu seinem Millionencoup während der Finanzkrise möchte Steve Eisman in Bezug auf die Kryptowährungen nicht gegen den Strom schwimmen und somit auch nicht mit größeren Shortpositionen auf den Verfall einzelner Digitalwährungen wetten. Steve Eisman gesellt sich lieber zu der Gruppe von Personen wie Warren Buffett und Charlie Munger, die öffentlich bekennen, dass sie die Funktionsweisen der digitalen Coins und Token nicht verstehen und daher meiden.

Big-Short-Schöpfer glaubt an Bitcoin

Unterdessen nimmt Michael Lewis die Gegenposition zu Steve Eisman ein. Lewis, der als Autor des Buches "The Big Short: Inside the Doomsday Machine" die Geschichte von Eisman zu Papier brachte und somit das Drehbuch für den Kinofilm lieferte, sieht in Bitcoin und Co. gewaltige Chancen für die Menschen. "Bitcoin ist Geld ohne eine zentrale Autorität, Geld ohne eine Zentralbank oder Regierung. Was treibt seinen Wert? Das Misstrauen gegenüber der zentralen Autorität und das Gefühl, dass die Regierungen vielleicht nicht richtig arbeiten. Es gibt definitiv eine Verindung zwischen dem, was der Bitcoin macht, und dem Chaos in der US-Regierung", so Lewis.

Pierre Bonnet / finanzen.net

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