Roubini: "Die Blockchain ist der übertriebenste Technologie-Hype aller Zeiten"
Der Ökonom Nouriel Roubini - bekannt für seine pessimistischen Prognosen - äußerte sich jüngst zutiefst kritisch zur Blockchain-Technologie, nachdem er zuvor bereits Kryptowährungen scharf kritisiert hatte.
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Die Blockchain-Technologie soll Transaktionen manipulationssicher machen. Für ihre Überprüfung sind mehrere Parteien notwendig, leistungsstarke Computer müssen hochkomplexe mathematische Rätsel lösen. Befürworter sagen, durch diese Technologie könnten Transaktionen sowohl kostengünstiger als auch weniger zeitaufwendig gestaltet werden. Viele Finanzinstitute prüfen daher seit geraumer Zeit, wie sie die Blockchain für ihre Zwecke nutzen können.
Doch nicht alle sind der Meinung, dass in der Blockchain-Technologie tatsächlich dieses enorme Potenzial steckt.
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Roubini: "Es ist höchste Zeit, den Hype zu beenden"
Der US-Ökonom Nouriel Roubini - aufgrund seiner pessimistischen Wirtschaftsaussichten auch bekannt als "Dr. Doom" - hat zusammen mit dem Berater Preston Byrne vom Adam Smith Institute nun seine Bedenken geäußert. Die Experten glauben nicht an die Blockchain - die Technologie hinter den digitalen Währungen sei "der übertriebenste Technologie-Hype aller Zeiten", so Roubini.
Zunächst einmal sei die Blockchain weniger effizient als bestehende Datenbanken. Die Prozesse seien häufig langsamer, da alle Transaktionen zunächst kryptografisch verifiziert werden müssten. Roubini bezweifelt daher, dass sich die Blockchain-Technologie beispielsweise bei Banken etablieren könnte, die bereits auf effiziente Transaktionssysteme zurückgriffen.
Außerdem sei es unwahrscheinlich, dass die Blockchain-Technologie Finanzintermediäre überflüssig machen könnte. Nicht zuletzt, da es unweigerlich immer wieder zu unvorhersehbaren Situationen kommen würde, die den korrigierenden Eingriff eines Intermediärs nötig machten.
Auch werde die Blockchain kein "neues universelles Protokoll" werden, wie es etwa HTML für das Internet gewesen sei. Menschen, die glaubten, die Blockchain werde das Internet revolutionieren, hätten Roubini zufolge keine Ahnung, wie diese Technologie überhaupt funktioniere.
Aus diesen Gründen sei es längst an der Zeit, dem Hype ein Ende zu bereiten. Bereits in einem früheren Interview mit "Bloomberg" sagte Roubini, die Blockchain-Technologie gebe es inzwischen seit zehn Jahren, das einzige Anwendungsgebiet seien aber noch immer digitale Währungen - und diese seien "Betrug".
Technologie doch nicht völlig unnütz?
Letztlich gesteht Roubini jedoch ein, die Technologie könnte in manchen Situationen durchaus sinnvoll sein. Beispielsweise "in Fällen, in denen sich der Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und Überprüfbarkeit wirklich lohnt". Am Ende dürfte sich die Nutzung der Technologie allerdings auf bestimmte, komplexe Nischen beschränken, die "mehr Transparenz und Manipulationsresistenz erfordern als Geschwindigkeit". Als Beispiele dafür führt der Ökonom die Kommunikation mit selbstfahrenden Autos oder Drohnen an.
Redaktion finanzen.net
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