Aramco-Anleihen erlösen 12 Milliarden Dollar - Angebote sogar über 100 Milliarden
Der größte Ölkonzern der Welt, Saudi Aramco, stieß mit der Emission seiner aller ersten Anleihe auf ein umwerfendes Interesse seitens internationaler Investoren.
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Ursprünglich plante die Saudi Arabian Oil Co. bei ihrem Debüt auf dem Bond-Markt nur Anleihen im Umfang von 10 Milliarden Dollar auszugeben, doch nun hat der staatliche Ölkonzern sogar 12 Milliarden Dollar eingenommen. Dank einer enormen Nachfrage konnte sich das als Aramco bekannte Unternehmen sogar zu niedrigeren Zinsen Geld am Finanzmarkt beschaffen als das saudische Königreich bei der Ausgabe von Staatsanleihen im Januar.
Anscheinend war das Angebot mehrfach überzeichnet. So berichtete der US-Sender "CNBC" vorab unter Berufung auf informierte Kreise, dass die Emission auf ein riesiges Interesse seitens der Investoren traf. So sollen Angebote von insgesamt über 100 Milliarden Dollar eingegangen sein.
Trotz Mord an Jamal Khashoggi
Auf der einen Seite ist diese große Nachfrage verwunderlich. Immerhin steht Saudi-Arabien seit dem Mord an dem kritischen saudischen Journalisten Jamal Khashoggi vor rund sechs Monaten schwer in die Kritik. Und auch wenn dies vom Königreich abgestritten wird, so sind sich amerikanische Geheimdienste trotzdem sicher, dass Kronprinz Mohammed bin Salman hierzu den Auftrag gegeben hat.
Warum dann dieses große Interesse an der Aramco-Anleihe?
Doch offenbar setzt man an den Märkten dennoch darauf, dass sich die Verhältnisse in Saudi-Arabien verbessern. Die Anleiheemission ist nämlich Teil eines umfangreicheren Plans, das Unternehmen und das gesamte Königreich stärker gegenüber den Weltmärkten zu öffnen. "Sie verleiht der Reform-Agenda in Saudi-Arabien neue Glaubwürdigkeit", erklärte Mohieddine Kronfol, Chief Investment Officer of Global Sukuk and MENA Fixed Income bei Franklin Templeton Investments, gegenüber "CNBC".
Außerdem wollten sich die Anleger die gute Investment-Gelegenheit anscheinend nicht entgehen lassen. Aramco produziert allein immerhin rund 10 Prozent des weltweiten Rohöls und ist damit der größte Ölkonzern des Planeten. Darüber hinaus ist es das Unternehmen mit dem weltgrößten Gewinn in 2018.
Es sei "ein Angebot von hoher Qualität und geringem Risiko", lautet etwa die Einschätzung von Mohieddine Kronfol. Zuvor hatten bereits die Rating-Agenturen Fitch und Moody’s den Ölriesen mit "A+" bzw. "A1″ benotet.
Darüber hinaus ermöglicht es die Anleiheemission den Investoren, einen seltenen Blick in die geheimen Finanzen des in den späten siebziger Jahren verstaatlichten Konzerns zu werfen. Dies ist umso interessanter, da Aramco an einem teilweisen Börsengang arbeitet.
Das plant Aramco mit dem frischen Kapital
An den Märkten geht man davon aus, dass Aramco die neuen Gelder aus dem Verkauf der Anleihe zur Finanzierung der mehrheitlichen Beteiligung an Sabic verwenden will. Berichten zufolge erwirbt Saudi Aramco für rund 70 Milliarden Dollar die Mehrheit an dem saudi-arabischen Chemie- und Metall-Konzern, um sich so neue Möglichkeiten im schnell wachsenden Markt für Petrochemie zu sichern.
Das monatelange Verhandlungspoker ist - neben Zweifeln an der Bewertung von Aramco - für die Verzögerungen beim Rekordbörsengang des staatlichen Ölgiganten mitverantwortlich. Zuletzt stellte Kronprinz Mohammed bin Salman den ursprünglich für 2018 angedachten teilweisen Börsengang nicht vor Ende 2020 in Aussicht.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: FAYEZ NURELDINE/AFP/Getty Images
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