MFS IM: Schwacher US-Dollar spiegelt neues Marktmuster wider
„Der US-Dollar ist gefallen, und zwar deutlich. Noch bedeutsamer ist jedoch, dass die bisherigen Mechanismen nicht mehr funktionieren”, sagt Benoit Anne, Anleihe-Experte bei MFS Investment Management. “Früher hätte die höhere Bewertung von Rezessionsrisiken – sei es in den USA oder weltweit – in Verbindung mit einem Risikoaversionsschock zu einer Aufwertung des US-Dollars geführt. Diesmal jedoch nicht.
Wir haben es mit einem neuen Muster am Markt zu tun. Der US-Dollar verliert seine schützende Rolle. Der DXY-Index, der den Wert des US-Dollars im Verhältnis zu sechs Währungen wiedergibt, ist auf etwa 98,40 gefallen. Das ist ein Niveau, das er seit Anfang 2022 nicht mehr erreicht hatte (Stand: 21. April).
Der US-Dollar ist also viel günstiger als noch vor ein paar Monaten. Das bedeutet allerdings nicht, dass er auch im historischen Vergleich billig ist. Betrachtet man den handelsgewichteten realen breiten Dollar-Index der US-Notenbank, so liegt er derzeit immer noch um satte 17 % über seinem 30-Jahres-Durchschnitt, was auf eine erhebliche Überbewertung hindeutet.
Insgesamt stützt das derzeitige Marktumfeld den US-Dollar nicht. Das bedeutet, dass Anlagen, die nicht in US-Dollar denominiert sind, in nächster Zeit eine bessere Performance erzielen dürften.”
www.fixed-income.org