Rena-Anleihe: Wasser marsch
Maschinenbauer Rena setzt auf Wasseraufbereitung — die Abhängigkeit von der Solarbranche sinkt damit deutlich. Das macht den Bond für Anleger attraktiv.
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von Thomas Strohm, Euro am Sonntag
Mit dem Kauf des Wasseraufbereiters Stulz H + E hat der Schwarzwälder Maschinenbauer Rena sein Geschäft auf eine wesentlich breitere Basis gestellt. Rena wurde 1993 gegründet, mit den Maschinen werden Produkte in nasschemischen Prozessen geätzt oder gereinigt. Zunächst wurde insbesondere für die Halbleiterindustrie gearbeitet, danach vor allem für die Solarindustrie, aber auch für Unternehmen aus der Medizintechnik.
Die Übernahme im Wachstumsmarkt Wasseraufbereitung verringert die Abhängigkeit von der Solarbranche. Wegen der schlechten Lage dort war der Gewinn von Rena im vorigen Jahr eingebrochen. Im laufenden Jahr soll Stulz schon mehr als die Hälfte des Umsatzes bringen.
Der Kauf ist auch der wesentliche Grund dafür, dass Rena nun eine Anleihe begibt. Mit ihr wird unter anderem ein Verkäuferdarlehen abgelöst. Zudem soll in weiteres Wachstum investiert werden. Bereits 2010 sammelte Rena mithilfe einer Schuldverschreibung 43 Millionen Euro bei Anlegern ein. Nun sollen es 40 Millionen Euro werden. Die Zeichnungsfrist läuft bis Dienstag.
Die Eigenkapitalquote beträgt
relativ solide 26,9 Prozent, das ist mehr als bei vielen anderen Emittenten im Segment der Mittelstandsanleihen. Die Verschuldung liegt allerdings beim 3,4-Fachen des operativen Gewinns (Ebitda), das ist etwas hoch. Das Rating von Euler Hermes ist mit „BB“ im spekulativen Bereich.
Rena zahlt 8,25 Prozent für fünf Jahre, ab 2016 kann das Unternehmen die Anleihe zu 102 Prozent, ab 2017 zu 101 Prozent zurückzahlen. Für Anleger, die sich bei Mittelstandsanleihen engagieren wollen, ist das Papier einen Blick wert.