Italien will mehr Schulden machen
Das italienische Finanzministerium will in diesem Jahr mehr neue Schulden aufnehmen als geplant und hat dafür das Parlament um Zustimmung gebeten.
Statt der ursprünglich geplanten 80 Milliarden Euro sollen bis Ende Dezember nun 98 Milliarden in Form von Staatsanleihen ausgegeben werden, wie das Ministerium erklärte. Der Wunsch des Finanzministers dürfte die Sorgen um die Stabilität der italienischen Staatsfinanzen vergrößern. Schon jetzt zahlt Rom mehr Zinsen auf Anleihen als das andere Euro-Sorgenland Spanien.
Laut einem hohen Regierungsbeamten sollen mit den zusätzlichen Schulden die Rechnungen von Firmen beglichen werden, die Aufträge für die öffentliche Hand erledigt haben, dafür aber bisher noch nicht bezahlt wurden. Die zusätzlichen Kredite entsprechen nach den Worten von Finanzminister Fabrizio Saccomanni 1,2 Prozent der Wirtschaftsleistung, würden aber nicht in den Defizitdaten für dieses Jahr aufscheinen.
Die Regierung will ihre neueste Schätzung zu den Staatsfinanzen am 20. September vorlegen. Wichtige Einnahmen gehen verloren, weil die Koalition die von der Vorgängerregierung eingeführte Immobiliensteuer wieder abgeschafft hat.
DJG/DJN/chg/apo
(ROM) Dow Jones Newswires