Korrekturen im vierten Quartal stellen Weichen für eine Wiederaufnahme eines Anleihen-Bullenmarktes
Obwohl die Positionierung der Anleger nicht eindeutig zu erkennen ist, gibt es zumindest einige Anzeichen dafür, dass die Cash-Bestände weiterhin hoch sind und bzw. steigen. Ein wichtiges Indiz ist, dass die Geldmittelbestände im Verhältnis zum BIP und in absoluten Zahlen erhöht sind. Diese Barmittel könnten eine latente Nachfrage darstellen, die sich bei einer weiteren Zinssenkung der Zentralbanken in Anleihen verlagern könnte.
Ein längeres Zeitfenster für enge Spreads
Während die heutigen historisch engen Kreditspreads und die Erfahrungen der letzten 20 Jahre zur Vorsicht bei Kreditengagements mahnen, ist dies im gegenwärtigen Umfeld möglicherweise nicht der richtige Ansatz. Angesichts der Aussichten auf ein weiterhin moderates Wirtschaftswachstum, allgemein günstige Kreditfundamentaldaten und eine starke Nachfrage nach festverzinslichen Wertpapieren halten wir einen längeren Zeitraum mit engen Spreads für wahrscheinlicher. Dies könnte sich als eine etwas volatilere Version der Zeiträume 1992-1997 oder 2004-2007 manifestieren, wobei in diesem Fall Kreditprodukte weiterhin positive Überschussrenditen liefern könnten.
Was ist mit den Risiken?
Es stimmt, dass geopolitische Risiken und das politische Geschehen - insbesondere Handelskonflikte - im Laufe Jahres 2025 zu periodischer Volatilität führen könnten. Allerdings hat der Bullenmarkt seit Ende 2022 eine Reihe von wirtschaftlichen, politischen und geopolitischen Bedrohungen überstanden. Mit Blick auf die Zukunft erwarten wir eine ähnliche Entwicklung: Volatilität von Quartal zu Quartal im Kontext eines Bullenmarktes, der (buchstäblich) weitergeht.
Solide Grundlagen für festverzinsliche Erträge
Die Korrektur im vierten Quartal bietet eine solide Grundlage für die Wiederaufnahme des Bullenmarktes. Die Performanceflaute am Anleihemarkt ist vorbei, unserer Einschätzung nach sind die Voraussetzungen für ein solides Jahr 2025 geschaffen. Zweifellos gibt es viele Risiken. Aber insgesamt scheint die Verteilung der Ergebnisse in Richtung stabiler bis niedrigerer langfristiger Renditen und begrenzter Spreads zu tendieren, was ein gutes Zeichen für festverzinsliche Erträge ist. In der Zwischenzeit dürften die unterschiedlichen Fundamentaldaten der Länder, Sektoren und Emittenten weiterhin Möglichkeiten bieten, durch aktives Management Mehrwert zu schaffen. Unterm Strich: Die Korrektur im 4. Quartal hat die Weichen für eine Wiederaufnahme des Bullenmarktes im Jahr 2025 gestellt, wobei kurzfristige Volatilität aufgrund von Schwankungen im geopolitischen, wirtschaftlichen und politischen Umfeld möglich sind.
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