Ray Dalio: "Nicht auszuschließen", dass China seine US-Bundesanleihen verkauft
Zwischen einer möglichen Lösung und gegenseitigen Zollandrohungen pendelt der Schlagabtausch im festgefahrenen sino-amerikanischen Handelsstreit hin und her. Dass China in diesem Umfeld nicht eventuell noch auf eine brisante Option für ein schnelles Ende zurückgreift, sei dabei nicht auszuschließen.
• China einer der größten ausländischen Gläubiger der USA
• Sogenannte Nuklearoption denkbar
• Analysten und Investoren erwarten Handeln Chinas
Wieder hat der Handelsstreit einmal mehr die Börsen weltweit im Griff: Am 23. August kündigte China Vergeltungszölle auf Waren mit einem Volumen von 75 Milliarden US-Dollar an. Auf die Mitteilung des chinesischen Handelsministeriums hin, reagierte der heimische Aktienmarkt sowie zahlreiche andere Börsen mit Abgaben - Börsianer flüchteten vermehrt in vermeintlich sichere Häfen. Noch schlimmer wurde es, als am selben Abend US-Präsident Trump ebenfalls neue Zölle verkündete - die Eskalationsspirale dreht sich also weiter.
Dass China noch einen Schritt weitergehen und dem Handelsstreit ein jähes, für die USA unbequemes Ende verpassen könnte, hält Ray Dalio durchaus für denkbar.
"Nicht nur eine Handelsbeziehung"
In einem Gespräch mit dem US-amerikanischen Nachrichtensender CNBC äußerte sich der Gründer des weltgrößten Hedgefonds Bridgewater Associates zu Chinas Feuerkraft im Handelsstreit. Ray Dalio erinnerte daran, dass China der größte ausländische Gläubiger der USA war, bis Japan die Volkswirtschaft vor kurzem überholte. Dementsprechend handle es sich auch um eine "Schuldner-Gläubiger-Beziehung, nicht nur eine Handelsbeziehung. Und das kann gefährlich sein", warnt der Hedgefonds-Manager. Deshalb würde er nicht ausschließen, dass Peking diese Begebenheit nicht ausnutzen und als Waffe benutzen könnte. Wie Angaben des US-Finanzministeriums zu entnehmen ist, beläuft sich der Wert der in chinesischem Besitz befindlichen US-Staatsanleihen auf 1,11 Billionen US-Dollar.
Wie CNBC verlautet, sind sich Marktteilnehmer - sowohl Investoren als auch Analysten - uneinig, ob China wirklich diesen Schritt wagen und die sogenannte Nuklearoption anwenden würde. Einerseits könnte das Reich der Mitte zwar den USA einen erheblichen Schaden zufügen, könnte sich mit diesem Schachzug aber auch selbst verletzen. Im verschärfenden Handelskonflikt hält Ray Dalio es jedoch für möglich, dass die beiden Streitpartner versuchen werden, dem jeweiligen Kontrahenten "maximalen Schaden" zuzufügen. Die Mittel dafür habe China offenbar, indem es die US-Bundesanleihen abstößt.
Redaktion finanzen.net
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