Interview

ALNO auf Wachstumskurs

25.04.13 16:50 Uhr

Der börsennotierte Küchenhersteller ALNO schaffte im Geschäftsjahr 2012 die Rückkehr in die Gewinnzone. Anlässlich der geplanten Anleiheemission führte Finanzen.net ein Interview mit Max Müller, dem Vorstandschef des Unternehmens.

Werte in diesem Artikel
Anleihen

8,10 EUR -1,40 EUR -14,74%

Indizes

1.961,0 PKT 34,6 PKT 1,80%

6.193,8 PKT -6,9 PKT -0,11%

Finanzen.net: Trotz rückläufiger Umsätze gelang der ALNO AG im Geschäftsjahr 2012 ein eindrucksvoller Turnaround beim Ergebnis. Auf welchem Erfolgsrezept basierte dieses Comeback?
Max Müller:
Unser Turnaround ist alles andere als ein Zufall. Wir haben nach meinem Amtsantritt eine Reihe von Bereichen mit Handlungsbedarf identifiziert und entsprechende Maßnahmen ergriffen. Zum Beispiel gab es große Probleme in der Produktion, die wir inzwischen gelöst haben. Auch die Vertriebsstrategie haben wir neu ausgerichtet und liefern heute nur noch Küchen mit einem positiven Deckungsbeitrag. Außerdem stärken wir das besonders profitable Export-Geschäft verzeichnen dort bereits deutliche Zuwächse.

Wer­bung

In Deutschland sind Küchen aus dem Hause ALNO bereits weit verbreitet. Derzeit planen Sie eine Expansion ins Ausland. Welche Märkte stufen Sie in diesem Zusammenhang aus welchen Gründen als besonders interessant ein?
Das Export-Geschäft ist ein zentraler Faktor unserer Wachstumsstrategie. Knapp ein Drittel der Umsätze erzielt ALNO heute im Ausland, dieser Anteil soll mittelfristig auf 40 Prozent ansteigen. Wir setzen dabei in erster Linie auf die USA und China ab aber auch auf Frankreich, Russland oder Indien. Die USA sind bei weitem der größte Küchenmarkt der Welt und Experten rechnen damit, dass durch die Erholung der US-Baukonjunktur der Markt für Küchenmöbel bis 2016 um gut 50 Prozent gegenüber 2011 steigen wird. Der chinesische Markt ist vielleicht nicht ganz einfach, hat aber großes Potenzial. Wir sind dort durch ein Joint Venture sehr gut präsent und konnten bereits erste Großaufträge gewinnen.

Die Möbelbranche gilt nicht gerade als Wachstumsbranche par excellence. Wie sehen die Perspektiven im Bereich Küchenmöbel aus, der Immobilienboom und die wachsende Zahl an Haushalten müsste Ihnen doch eigentlich helfen?
So ist es. Wir sind zu einem gewissen Grad von der Entwicklung der Baukonjunktur abhängig und können auch deswegen optimistisch in die Zukunft blicken. Die Branche hat ihre Krise hinter sich und es spricht vieles für eine lang anhaltende Wachstumsphase, da strukturelle Fehler in der Immobilienwirtschaft wohl erkannt und ausgemerzt wurden. Auch in Zeiten der Euro Krise fliehen immer mehr Anleger in Immobilien, die es entweder zu modernisieren oder von Grund auf zu entwickeln gilt. In beiden Fällen kann ALNO profitieren.

Wer­bung

Sehen Sie bei Küchen möglicherweise Trends im Kommen, die dem Geschäft und der Rentabilität von Küchenherstellern in den kommenden Jahren positive Impulse verleihen könnten?
Wie in jedem Jahr werden wir einen besonderen Fokus auf das umfassende und mehrfach ausgezeichnete Produktportfolio der ALNO-Gruppe legen. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung unseres Angebots werden wir unsere Position als Innovationsführer weiter festigen. Besonders spannend finde ich das Thema „Bewegte Küche“. Unter der Marke Tiesla wird ALNO künftig ein dynamisches und flexibles Küchenkonzept anbieten, das sich ergonomisch wie technologisch ganz nach den individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen ihrer Nutzer richtet.

Im Herbst vergangenen Jahres hat sich die ALNO AG von ihren Aktionären über eine Kapitalerhöhung 46,2 Millionen Euro frisches Kapital besorgt, um den Schuldenabbau zu forcieren. Warum zapfen Sie nun den Anleihemarkt an?
Wir haben insgesamt ein sehr erfolgreiches Jahr hinter uns. Wir müssen aber jetzt dafür sorgen, dass ALNO nachhaltig wächst. Wir werden daher den überwiegenden Teil des Emissionserlöses direkt in das Wachstum des Unternehmens investieren.

Wer­bung

Anlegern bieten Sie Ihre Unternehmensanleihe – vorbehaltlich einer vorzeitigen Schließung – noch bis zum 10. Mai zur Zeichnung an. Mit welchen Konditionen ist das Wertpapier ausgestattet und wofür soll der geplante Emissionserlös von bis zu 45 Millionen Euro konkret verwendet werden?
Die ALNO Anleihe ist bei einer Laufzeit von fünf Jahren mit 8,5 Prozent verzinst, das ist eine auch für Anleger äußerst attraktive Verzinsung. Rund 15-18 Millionen Euro davon werden wir für die Finanzierung unserer Wachstumsstrategie, insbesondere im Ausland, verwenden. Wir wollen organisch wachsen, schließen aber auch Zukäufe im In- und Ausland nicht aus. Weitere rund 15-20 Mio. Euro werden aufgrund des geplanten organischen Wachstums für eine Ausweitung der Working Capital Finanzierung bzw. zur Rückführung von Lieferantenverbindlichkeiten verwendet. Insgesamt verwenden wir also nur rund 10 Prozent für die einmalige Rückführung von Verbindlichkeiten. Die übrigen rund 5-7 Millionen werden für reguläre Sachanlageinvestitionen verwendet.

Vor kurzem befand sich die ALNO AG noch in einer existenziellen Krise. Welchen geschäftlichen Ausblick können Sie den potenziellen Anleihekäufern geben? Im Vergleich zu Aktionären sind sie bekanntlich nicht ganz so „risikofreudig“.
Manchmal kann es schnell gehen im Leben. Unsere Strategie hat voll ins Schwarze getroffen. Wir haben in diesem Jahr unsere eigenen Prognosen deutlich übertroffen und wir gehen auch für das laufende Jahr von spürbaren Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn aus.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Müller.

Zu Max Müller:

Vorstandsvorsitzender
Bestellt seit 6. April 2011

Max Müller bringt als Gründer mehrerer Unternehmungen und Mitglied mehrerer Kapitalgesellschaften unterschiedlichster Branchen viel unternehmerische Erfahrung mit. Neben seiner Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender der ALNO AG ist er seit 1993 Verwaltungsratspräsident bei zwei Schweizer Investorengesellschaften, der Comco Holding AG und der Starlet Investment AG. Zuvor war Max Müller CEO der Comco Gruppe und Vorsitzender der Geschäftsleitung der Adler Bekleidungswerke AG & Co. KG. Beide Unternehmen waren Teil der ASKO/Metro AG. Innerhalb von zwei Jahren führte er die angeschlagene Adler Bekleidungswerke AG & Co.KG wieder in die Gewinnzone und machte sie zu einem der ergebnisstärksten Mitglieder der ASKO-Gruppe

Zu ALNO:

Die ALNO AG zählt zu den führenden Küchenherstellern Deutschlands. An vier nationalen Produktionsstandorten bedient der Konzern den deutschen wie internationalen Markt mit einem Küchenvollsortiment. Zum ALNO Konzern gehören neben der Kernmarke ALNO auch Wellmann (klassisch-modern), Impuls (minimalistisch) und Pino (Einstiegspreis-Segment). Der ALNO Konzern ist mit zirka 6.000 Vertriebspartnern in mehr als 64 Ländern der Welt aktiv. Im Geschäftsjahr 2012 erwirtschafteten nach vorläufigen Zahlen rund 1.800 Mitarbeiter einen Umsatz von 446 Millionen Euro. Der Auslandsanteil am Umsatz betrug 28 Prozent. ALNO ist im Regulierter Markt (General Standard) an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.

Nachrichten zu Alno AG

Wer­bung

Analysen zu Alno AG

DatumRatingAnalyst
19.02.2013ALNO haltenDer Anlegerbrief
30.07.2008ALNO Kursziel 7 EuroPrior Börse
22.03.2007ALNO Stoppkurs erhöhenDer Aktionär
06.11.2006ALNO Übernahmeangebot nicht interessant Nebenwerte Journal
23.10.2006ALNO Kauflimit 7,62 EuroFrankfurter Börsenbriefe
DatumRatingAnalyst
30.07.2008ALNO Kursziel 7 EuroPrior Börse
23.10.2006ALNO Kauflimit 7,62 EuroFrankfurter Börsenbriefe
11.09.2006ALNO kaufenDie Actien-Börse
05.07.2006ALNO Kursziel 8,50 EuroDer Aktionär
19.06.2006ALNO mit KurschancenDie Actien-Börse
DatumRatingAnalyst
19.02.2013ALNO haltenDer Anlegerbrief
22.03.2007ALNO Stoppkurs erhöhenDer Aktionär
06.11.2006ALNO Übernahmeangebot nicht interessant Nebenwerte Journal
18.10.2006ALNO haltenPrior Börse
DatumRatingAnalyst

Keine Analysen im Zeitraum eines Jahres in dieser Kategorie verfügbar.

Eventuell finden Sie Nachrichten die älter als ein Jahr sind im Archiv

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Alno AG nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"
mehr Analysen